Σ-Endlichkeit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Februar 2013 um 00:19 Uhr durch Makecat-bot (Diskussion | Beiträge) (r2.7.3) (Bot: Ergänze: zh:Σ-有限测度). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Begriff der -Endlichkeit (auch -Finitheit) wird in der mathematischen Maßtheorie verwendet und liefert eine Abstufung von (messbaren) Mengen von unendlichem Maß in -endliche und nicht -endliche Mengen. Er wird aus ähnlichen Gründen eingeführt wie der Begriff der Abzählbarkeit bezüglich der Anzahl von Elementen einer Menge.

Definition

Ein positives Maß , definiert auf einer -Algebra auf einer Menge . Dieser Maßraum heißt -endlich, wenn es abzählbar viele messbare Mengen mit endlichem Maß, das heißt gibt, deren Vereinigung ist. Eine Menge, für die der Maßraum eingeschränkt auf diese -endlich ist, heißt -endliche Menge.

Die Definition lässt sich auf signierte Maße ausweiten: Ein signiertes Maß heißt -endlich, wenn -endlich ist.

Anwendung

Nicht endliche Maße können pathologische Eigenschaften aufweisen, jedoch sind viele der häufig betrachteten Maße nicht endlich. Die Klasse der -endlichen Maße teilt mit den endlichen Maßen einige angenehme Eigenschaften, -Endlichkeit kann in dieser Hinsicht mit der Separabilität von topologischen Räumen verglichen werden. Einige Sätze der Analysis, wie der Satz von Radon-Nikodym und der Satz von Fubini, gelten zum Beispiel nicht mehr für nicht -endliche Maße (mitunter ist jedoch eine Übertragung auf allgemeinere Fälle möglich, indem man den Satz für alle -endlichen Teilräume anwendet).

Beispiele

Inhalte und Prämaße

Völlig analog spricht man auch auf Halbringen von -endlichen Inhalten und Prämaßen. Nach dem Maßerweiterungssatz von Carathéodory ist jedes -endliche Prämaß auf einem Halbring eindeutig zu einem Maß auf der erzeugten -Algebra fortsetzbar (ohne -Endlichkeit folgt nicht die Eindeutigkeit).

Literatur

  • Jürgen Elstrodt: Maß- und Integrationstheorie. Springer, Berlin 1996, ISBN 3-540-15307-1.