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Wessobrunner Schöpfungsgedicht

Aus Wikipedia
Der Artikl is im Dialekt Hausrukfiatlarisch gschriem worn.
Dopiseitn ausn Manuskript Hs. clm 22053, III, 65v und 66r

S Wessobruna Schöpfungsgedicht, maunchmoi a Wessobruna Gebed (engl. Wessobrunn Prayer) gnend, is oana fu de ödasn Text aus oid-hochdeitscha Ziad, dea ungefea um s Joa 790 im owaboarischn Glosda Wessobrun gschrim woan is und oane fu de ödastn Beleg fia d oid-boarische Schbroch is. Da Text Aufaung fu dem Manuskript is owa in Oid-Segsisch, bzw. auf Oid-Englisch gschrim. Desweng is des a a wichdigs Dokument fia englische Schbrochfoascha.

S Gedicht is nochn Wessobruna Glosda im boarischn Pfofnwünki benaunt, wo de oanzige eahoidane Obschrift fia Joahundat im Archif gleng is. Haid is des oid-boarische Dokument in da Schdodsbibliodek in Minga (Signatur: Clm 22053, III, ff 65b/66a). Auf n Bladl mid da Numa 65v/66r is zwischn de lateinischn Text des oid-boarische Gedicht dazwischn.

De Haundschrift wiad ungefea ums Joa 790 oda a weng schbeda datiad. De oanzige fablime Obschrift schdaumd owa ausn da Zeid um s Joa 814. Da Dichda fu de Feas is unbekaunt, owa duachn inhoitlichn Kondext und a boa linguisdische Aignheitn (schau untn), is zimil woaschainli, das des gaunze noch am Anglo-Segsischn Foabud gschrim woan is, fian Zwek fum Missionian fu de domois dailwais nu heitnischn Leit in Baiern.

Wo des Manuskript genau gschrim woan is, woas ma ned. In Wessobrun söwa woaschainli eha weniga, eha nu in Augschbuag oda Rengschbuag. Oa södsaume Bsondaheit fum Wessobruna Schöpfungsgedicht is, dass zum lateinischn Alfabet dazua de geamanische Schdean-Rune ois Simbol fia de Silbn "ga-" fawent, wos sunst neta in oam aundan Dokument, a aus Bayern, so fia kimd. De Refarenzhaundschrift ligt heit in da British Library in London (Arundel MS. 393).

S Gedicht is in zwoa Teie daild: da easchde is in 9 Zailn a Lobpraisung auf d Schöpfung in graimta Veasfoam. Da zwoate Tei is des Gebed söwa, in Prosa. De zwoa midanaund han a Gebed wos iwa d Waisheit und d Groft ged, fia ma Sindn famaidn kau.

De zwoa-dailige Schdrukdua earinat an geamanische Zaubaschrichal, so wia zum Baischbü bai de in Oid-Owafrenkisch schriman Mersebuaga Zaubaschbrich. Zeaschd wiad aufzöd, dass Hümmi und Eadn, Bam und Beag, Son und Mond und s Mea ned gem hod und easchd duachn Heagod ois gschofn woan is. A boa Aspekt fu dem Gedicht earinan an de Schbroch fu de mündlich waidageman Geamanischn Epn, zum Baischbü das Obschdaumungs- und Âilaitungsfoamin fawent wean, wia ma s aus da Anglo-Segsische und Oid-Segsische Dradizion kent (manno miltisto, dat gafregin ih).

S Konzept fu da Schöpfung fu da Wöd aus nix (creatio ex nihilo), is owa komplet noch kristlichn Glaum. Es wiad schbekuliad, das de easchdn 5 Zailn fria amoi Tei fu ana geamanischn Schöpfungsgschicht woan, dea iwanuma woan is.

Ma woas owa das zu deara Zeid, wia des Wessobruna Schöpfungsgedicht gschrim woan is, angl-segsische Mönch, wia da heilige Korbinian und seine Midbriada, in Boarn woan und do missioniad haum. Des basst oiso mid deara Famischung fu deara angl-segsische Aingaungsfoami und dem oid-boarischn Gebed des foigt zaum.

Oaginal Text heitigs Boarisch

De Poeta
Dat gafregin ih mit firahim firiuuizzo meista
Dat ero ni uuas noh ufhimil
noh paum noh pereg ni uuas
ni <sterro> nohheinig noh sunna ni scein
noh mano ni liuhta noh der mareo seo
Do dar niuuiht ni uuas enteo ni uuenteo
enti do uuas der eino almahtico cot
manno miltisto enti dar uuarun auh manake mit inan
cootlihhe geista enti cot heilac

Cot almahtico, du himil enti erda gauorahtos enti du mannun so manac coot forgapi forgip mir in dina ganada rehta galaupa enti cotan uuilleon uuistom enti spahida enti craft tiuflun za uuidarstantanne enti arc za piuuisanne enti dinan uuilleon za gaurchanne

Iwan Schöpfa (dea Tei is Latein/Grichisch)
Des hob I unta de Menschn ois gresds Wunda dalebt,
Das d Eadn ned woa nu da Hümmi
ned a Bam nu a Beag ned woa
nu a <Schdean> iwahaupt, nu hod d Son ned gschaind
a da Mond hod ned glaicht, nu da glenzade Se (Meer)
Wia do nix ned woa, End ned Aufaung
und doch woa da oane Oimachtige God
fu ole Wesn des gresde in Milde und es woan a fü mid eam
götliche Gaisda und da heilige Got

God oimachtiga, du in Hümmi und d Ead host gmocht und so d Menschn so fü guads fagem host, gib mia in daina Gnod in rechtn Glaub und an guadn Wün, Waisheit und Gscheitheit und Groft in Daifi zan widaschdee und Oags zan famaidn und dain Wün zan gehoachn.

  • D Schrift fum lateinischn Titl is in Unzial-Schrift, da Hauptdext in da karolingischn Minuskl
  • S Prefix ga- wiad mid ana Rune gschrim und des Woat "enti" (und) duachs lateinische et-Simbol.
  • In da Zailn 4 ghead fum Kontext hea woaschainli nu des Woat "sterro" (Schdean), im Bezug auf Son und Mond und ...
  • S Woat "scein" (gschaind) is im Manuskript "stein" gschrim, kintad oiso a Schreibfela sei.
  • In da Zailn 9 föd filaicht nu a Veab am End.

Wos a nu intresant is

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Da Carl Orff hod den Text in seina Schulwerk-Serie fadondt (1950-54). S Wessobruna Schöpfungsgedicht is a fu de deitschn Band "Estampie" auf eanara CD Fin Amor (2002) faoawat woan und fu "In Extremo" auf eanara "Mein rasend Herz" CD (2005).

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Boarischa Text: Wessobrunner Gebet – gmoafreie Originaltext

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