Nicolaus von Minckwitz

deutscher Adliger, Förderer der Reformation

Nicolaus von Minckwitz, auch: Nikolaus von Minckwitz und Nickel von Minckwitz (* etwa 1485; † 1549) war ein deutscher Adliger der Renaissance, aus dem sächsischen Adelsgeschlecht derer von Minckwitz. Er betätigte sich als politischer Agent, Fehdehelfer, Söldnerführer und Förderer der Reformation.

Nickel von Minckwitz war einer von vier Söhnen des kursächsischen Rates und Obermarschalls Hans von Minckwitz. Dieser hatte 1481 das Schloss und die Herrschaft Sonnewalde als Afterlehen von den seinerzeit noch gemeinsam regierenden Wettinern Ernst und Albrecht erworben. Da das Lehensverhältnis im Zuge der Leipziger Teilung 1485 auf das Herzogtum Sachsen übergegangen war, betrachteten die v. Minckwitz auf Sonnewalde stets den jeweiligen Herzog als ihren Landesherrn, doch staatsrechtlich gehörte das Territorium zur Markgrafschaft Lausitz und damit zum Königreich Böhmen. Nickel v. Minckwitz, der das Besitztum 1516 erbte, nutzte die doppelte Untertanenstellung später mehrmals aus.

1503 bis 1528

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Als erste urkundliche Erwähnung des Nicolaus mynckwicz d' sunnenwaldis gilt seine 1503 erfolgte Einschreibung an der erst ein Jahr zuvor gegründeten Universität Wittenberg (gemeinsam mit seinem Bruder Georg, dokumentiert von Karl Eduard Förstemann 1841[1]).

 
Georg der Bärtige, Herzog von Sachsen

In den Jahren 1520 und 1521 übermittelte Nickel v. Minckwitz dem sächsischen Herzog Georg ein Vertragsangebot des französischen Königs Franz I. und verhandelte in ähnlicher Sache auch mit dem sächsischen Kurfürsten Friedrich III. Im Sommer 1522 rekrutierte er etwa 1500 Kämpfer zur Unterstützung des in zahlreiche Fehden verwickelten Ritters Franz von Sickingen. Die Truppe wurde jedoch vom Landgrafen von Hessen Philipp I. noch vor Erreichen ihres Zielgebiets zerschlagen und Nickel gefangen genommen. Auf Bitten von Nickels Brüdern wandte sich Herzog Georg an den mit Philipp verbündeten Kurfürsten von Trier und erreichte, dass Nickel unter dem Vorbehalt, sich auf Anforderung sofort wieder zu stellen, 1523 freigelassen wurde. Ende 1524 nahm er an einem Turnier in Dresden teil, verkehrte also in geachteter Stellung am Hof, doch daneben entwickelte sich bereits ein ernsthafter Konflikt mit dem Herzog.[2]

 
Von den einst festungsartigen Bollwerken des Schlosses Sonnewalde sind heute nur noch Reste eines Rondells erhalten

Die Gebrüder Minckwitz hatten 1522 im Herrschaftsbereich Sonnewalde einen Pfarrer eingesetzt[Anm 1], der sein Amt im Sinne des Reformators Martin Luther ausübte. Zwar strebte auch Herzog Georg kirchliche Reformen an, doch er wünschte sie in geordneten Bahnen und durch ein Konzil legitimiert, die lutherischen Ideen lehnte er als Ketzerei strikt ab. Auf eine entsprechende Rüge des Herzogs hin ersetzten die v. Minckwitz den beanstandeten Pfarrer durch einen anderen, aber von gleicher Gesinnung. Nun forderte der Herzog dessen Auslieferung, worauf Nickel einwandte, dass es für ihn (und seine Brüder) als böhmische Untertanen problematisch sei, Personen festzunehmen und an Sachsen zu überstellen. Der Herzog ließ dieses Argument nicht gelten, da er sich in Religionsfragen mit dem böhmischen König im Einverständnis wusste (was Letzterer auch in mehreren Schreiben bestätigte), und forderte die Gebrüder Minckwitz[Anm 2] (Hans, Caspar und Nickel) auf, sich wegen ihres Ungehorsams zur Bestrafung in Dresden einzufinden, anderenfalls würden sie auf anderem Wege zum Gehorsam gebracht. Nickel begab sich jedoch nach Prag zum böhmischen Landtag und erklärte dort, sich ausschließlich vor böhmischen Behörden verantworten zu wollen. Die böhmischen Stände baten daraufhin den Herzog, von einem Zugriff abzusehen, befahlen dem Landvogt der Niederlausitz[Anm 3], die Minckwitze nötigenfalls zu schützen, und wirkten auf den König ein, sodass dieser seine dem Herzog bereits erteilte Zustimmung widerrief.[Anm 4] Trotzdem begann Nickel sein ohnehin wehrhaftes Anwesen mit Munition und Mannschaften aufzurüsten, und auch Herzog Georg zog ein bewaffnetes Aufgebot zusammen. Als letztes Mittel ersuchte der Herzog schließlich den Landgrafen Philipp[Anm 5], Nickels vorbehaltliche Freilassung von 1523 aufzuheben, doch der Landgraf, der selbst mit dem reformatorischen Gedankengut sympathisierte, lehnte das Ansinnen ab. Dann griff der Herzog in die Kampfhandlungen des Bauernkrieges ein, wobei ihn Nickel von Minckwitz mit „einigen zwanzig Reitern“ unterstützte. Anschließend war von ihrem Zwist vorerst nicht mehr die Rede.[3]

 
Johann Zápolya, König von Ungarn

Nach dem Tod des böhmischen Königs Ludwig II. im August 1526 erhob der ungarische Thronprätendent Johann Zápolya auch Anspruch auf die böhmische Krone und stützte sich dabei u. a. auf Nickel von Minckwitz als Mittelsmann in der Lausitz. Der böhmische Landtag wählte im Oktober 1526 jedoch den Habsburger Ferdinand I., worauf ausgerechnet Nickel vertretungsweise die Aufgabe zufiel, vor dem Landtag der Niederlausitz im Dezember 1526 das Anerkennungsersuchen des neuen Königs zu verlesen. Johann Zápolya gab seine Ambitionen aber noch lange nicht auf und deklarierte im August 1527 in einem Schreiben an die niederlausitzischen Stände kurzerhand Nickel von Minckwitz zum Landvogt der Lausitz, worauf Nickel eine Erklärung ankündigte und dafür um die Einberufung eines außerordentlichen Landtags bat. Auf Anweisung Ferdinands, der inzwischen bereits gekrönt war, wurde ein Landtag für Februar 1528 ausgeschrieben, aber Nickel erschien dort nicht.[4]

Im Jahre 1527 vermählte sich Nickel von Minckwitz mit Kunigunde geborene Gräfin Schlick und verschrieb ihr im Ehevertrag das Schloss und die Stadt Sonnewalde zum Leibgedinge.

Im Frühjahr 1528 kursierten wieder Nachrichten über massive Söldneranwerbungen und -bewegungen in Richtung Sonnewalde, woraufhin sich gleich mehrere umliegende Landesherren bedroht fühlten, doch auf direkte Nachfrage des Herzogs im April stritt Nickel noch alles ab. Im Juli engagierte er sich mit seiner Streitmacht schließlich in einem völlig unbedeutenden lokalen Konflikt, der sich dadurch zu einer jahrelangen überregionalen Affäre auswuchs und als „Minckwitzsche Fehde“ in die Geschichte einging.

Die Minckwitzsche Fehde

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Georg von Blumenthal, Bischof von Lebus und Ratzeburg

Der eigentliche Initiator der Fehde, die von der Nachwelt allgemein Nickel von Minckwitz zugeschrieben wurde, war der in Plössin (heute Blossin) in der Herrschaft Storkow ansässige Grundherr Heinrich von Queiß. Dieser lag mit seinem Schäfer in einem Streit, der so weit eskalierte, dass der Schäfer sich „an seines Gerichtsherrn Familie und Eigenthum thätlich vergriff“, mit einer Schar von Anhängern in Blossin einfiel, die Schafe wegtrieb und angeblich auch Häuser anzündete. Queiß wandte sich mehrmals um Hilfe an seinen Lehnsherrn Georg von Blumenthal, Bischof von Lebus und Ratzeburg, der auch jeweils dem Amtmann von Storkow entsprechende Anweisungen gab, aber der Amtmann unternahm nichts. Daraufhin beschwerte sich Queiß beim Landvogt der Niederlausitz, doch auch dessen Intervention beim Bischof blieb wirkungslos. Der Bischof verlangte von Queiß wiederholt „zuthätlichs Erfordern“ d. h. konstruktive Eigenbeteiligung, denn Queiß war als Grundherr und Träger der Niederen Gerichtsbarkeit in erster Linie selbst für den Fall zuständig. Er sah sich dazu jedoch anscheinend nicht in der Lage und glaubte sich vom Bischof unrechtlich behandelt. Nachdem der Bischof ihm weitere Gesuche untersagt hatte, bat Queiß seine Freunde Nickel von Minckwitz und Otto von Schlieben um Unterstützung und erklärte dem Bischof die Fehde[Anm 6].

 
Übergabe der Schlüssel der Stadt Fürstenwalde an Nickel von Minckwitz durch die Ratsherren (Diorama im Stadtmuseum von Fürstenwalde)

Am 9. Juli 1528 marschierte Nickel mit einigen hundert Bewaffneten in Fürstenwalde ein, wo der Bischof residierte. Die Einwohner stellten ihren anfänglichen Widerstand ein, als Nickel ihnen versicherte, dass es allein um den Bischof gehe. Da dem Bischof aber die Flucht gelang, kam es anschließend doch zu ausgedehnten Plünderungen und Kirchenschändungen. Nachdem Nickel der Stadt noch eine Brandschatzung auferlegt hatte, zog er mit einigen Gefangenen nach Sonnewalde ab. Seine Brüder waren an der Aktion nicht beteiligt und distanzierten sich umgehend davon.

 
Joachim I., Kurfürst von Brandenburg

Da Fürstenwalde anders als die bischöflichen Besitzungen Storkow und Beeskow nicht der böhmischen Lehenshoheit unterstand, sondern 1354 von Brandenburg an das Bistum Lebus gekommen war, suchte der Bischof Schutz beim brandenburgischen Kurfürsten Joachim I., der sogleich zum Gegenschlag auf Sonnewalde rüstete. Auch Herzog Georg bot Truppen auf. Wiederum stellte sich aber der böhmische König (nunmehr Ferdinand I.) gegen einen Angriff auf seinen Vasallen und behielt sich eigene Maßnahmen vor. Zunächst forderten alle drei Landesherren jedoch Aufklärung. Nickel von Minckwitz bagatellisierte die Attacke als einen beim Adel nach altem Brauch üblichen „Reiterdienst“, um einem armen „Zugewandten“ zum Recht zu verhelfen. Er sei bereit, sich zu stellen und zu verantworten. Die Plünderungen seien entgegen seinen Befehlen geschehen, er selbst habe vielmehr Schadensbegrenzung betrieben und bemühe sich bereits um Schadenersatz. Dem drohenden Angriff auf Sonnewalde wich er allerdings aus und setzte sich zunächst nach Lübeck und später nach Mecklenburg ab.

Der König Ferdinand befahl Nickel, ihm das Schloss Sonnewalde zu übergeben und sich in Prag zu stellen. Kurfürst Joachim verklagte Nickel und einige seiner adligen Unterstützer beim Reichskammergericht und ließ nach ihm fahnden bzw. ihn, soweit sein Einfluss reichte, aus seinen wechselnden Zufluchtsorten vertreiben. Herzog Georg gelang es schließlich, Nickel am 11. Oktober 1529 in Leipzig vorläufig festnehmen zu lassen. Der Leipziger Rat forderte ihn auf, sich in Dresden zu stellen, was er auch tat. Man brachte ihn nach Pirna in Haft und legte ihm sämtliche je gegen ihn erhobenen Anschuldigungen vor, einschließlich der schon Jahre zurückliegenden Unterstützung des Franz von Sickingen und der anscheinend noch immer lutherischen Religionsausübung in Sonnewalde. Nickel verfasste eine schriftliche Rechtfertigung und bat den Herzog um Verzeihung, trat ihm das Haus Sonnewalde ab und ging auch auf alle sonstigen Bedingungen ein. Nachdem eine Reihe adliger Freunde für ihn bürgten, wurde er schließlich mit der Auflage entlassen, vorerst und im Namen des Herzogs die Herrschaft Sonnewalde wieder zu übernehmen und bis auf weiteres ständig erreichbar zu bleiben. Dazu musste ihm der Herzog sogar noch Bewaffnete mitgeben, denn Nickels Brüder, die inzwischen das Schloss übernommen hatten, verweigerten ihm zunächst den Zutritt. Die Forderungen und Einwände der brandenburgischen und böhmischen Seite wurden vom Herzog mit dem Hinweis auf den ohnehin laufenden Kammergerichtsprozess abgewiesen.[5]

1530 bis 1549

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Anfang 1530 war Nickel von Minckwitz also praktisch wieder frei, verstieß aber alsbald gegen seine Auflagen und floh nach Polen, da das Reichskammergericht ihn vorgeladen hatte und am 24. Oktober die Reichsacht gegen ihn erklärte. Daraufhin trat er wieder in den Dienst des ungarischen Königs Johann Zápolya. In den folgenden Jahren reiste er als dessen geheimer Unterhändler in dem komplizierten Konflikt zwischen Ungarn, Böhmen, den übrigen Reichsfürsten und den Osmanen[Anm 7] kreuz und quer durch das Reich bis nach Frankreich und Dänemark, teils inkognito oder stillschweigend geduldet, teils auch mit kaiserlichem Geleit. Als Entlohnung verlieh Johann Zápolya ihm Landgüter in Ungarn.

Währenddessen forderte Herzog Georg noch immer, dass Nickel sich ihm stelle, und schikanierte ersatzweise dessen Bürgen mit wiederholten Vorladungen sowie Einschränkungen ihrer Bewegungsfreiheit. Schließlich waren sie sogar genötigt, Nickel mittels reichsweit publizierter „Schandbriefe“ öffentlich für ehrlos zu erklären. Dass sich Kurfürst Joachim und der Bischof von Lebus mit ihren Forderungen ebenfalls an die Bürgen hielten, ließ der Herzog allerdings nicht zu.

 
Ferdinand I., seit 1526 König von Böhmen

Als sich die Stimmung der Reichsfürsten 1534 merklich gegen Johann Zápolya wendete, lief Nickel zu dessen Gegner König Ferdinand über und wurde in Gnaden wieder aufgenommen. Anschließend gelang es ihm auch schnell, sich mit seinen übrigen Kontrahenten wegen des Überfalls auf Fürstenwalde auszusöhnen. Er schwor dem Herzog Urfehde, bat den brandenburgischen Kurfürsten kniend um Gnade und leistete dem Bischof von Lebus sowie den brandenburgischen Ständen demütig Abbitte. Zur Sühne mussten Nickels Freunde sich verpflichten, dem Kurfürsten auf Verlangen mit 200 Pferden auf eigene Kosten vier Monate zu dienen, selbst über Nickels Tod hinaus. Zudem verzichtete Nickel auf zwei Dörfer, die der Bischof inzwischen an sich gebracht hatte. Auch der Herzog verlangte ein festgelegtes Kontingent an „Reiterdiensten“ und behielt die Herrschaft Sonnewalde, sie wurde später an den Grafen von Solms verkauft. ([Anm 8], siehe[6])

Anfang 1535 erhielt Nickel von König Ferdinand die Erlaubnis, Truppen anzuwerben, um seine von Zápolya eingezogenen Güter in Ungarn zurückzuerobern. Dieses Unternehmen schlug fehl und Nickel geriet in Gefangenschaft, kam aber durch Vermittlung des in Polen einflussreichen Herzog Albrecht von Preußen ohne Zápolyas Wissen wieder frei.

 
Johann Friedrich I., Kurfürst von Sachsen

Ende 1535 trat Nickel von Minckwitz als Amtmann von Weyda in die Dienste des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich I. In den folgenden Jahren war er u. a. mit der Sequestration von Kirchengütern befasst. 1539 eröffnete er ein Kupferbergwerk, das nach seinem Tod jedoch verlassen vorgefunden wurde. 1541 besetzte er widerrechtlich das zur Niederlausitz gehörige Kloster Dobrilugk und lieferte damit seinem Kurfürsten einen Vorwand, es zu „befreien“ und seinerseits zu besetzen[Anm 9]. 1543 führte er dem böhmischen König einige hundert Reiter zum Kampf gegen die Türken zu, es gab aber Uneinigkeit wegen der Bezahlung, worauf Nickel drohte, die vermeintlichen Außenstände mit Gewalt in der Münzstätte Sankt Joachimsthal einzutreiben. Im Gegenzug legten die böhmischen Stände Beschlag auf die Nickels Ehefrau gehörenden Anteile am Bergwerk St. Joachimsthal. Der folgende Rechtsstreit zog sich bis 1546 hin. Während des Schmalkaldischen Krieges 1546/47 verhandelte Nickel mit den böhmischen Ständen und zog sich die Feindschaft des neuen Herzogs Moritz zu.

Einer Korrespondenz der Gebrüder Minckwitz ist zu entnehmen, dass Nickel von Minckwitz wahrscheinlich im August 1549 starb.[7]

Literatur

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  • Johannes Falke: Nickel von Minckwitz. in: Karl von Weber (Hrsg.): Archiv für die sächsische Geschichte. Zehnter Band. Verlag von Bernhard Tauchnitz, Leipzig 1872, S. 280–326 (I. Abtheilung, 1524–1530) und S. 391–434 (II. Abtheilung, 1530–1549), digital.slub-dresden.de, abgerufen am 7. Juli 2022
  • Florian Wilke: Bischofsresidenz Fürstenwalde/Spree. Fürstenwalde 1993.
  • Georg F.G. Goltz: Diplomatische Chronik Fürstenwalde. Fürstenwalde 1837.
  • Günter H. Wiege: Nickel von Minckwitz. Ein Renaissanceleben, P.O.D.PRINT 1999, ISBN 3-934429-51-3
  • Günter H. Wiege: Chronik der Familie von Minckwitz. Linie Breitenhain – Sonnewalde – Drehna. P.O.D.Print 2001, ISBN 3-934429-50-5
  • Ralf Gebuhr: Nickel von Minckwitz und der frühneuzeitliche Schlossbau in der Niederlausitz. In: Militär und Gesellschaft in der Frühen Neuzeit, Bulletin 5, 2002, S. 61–67, online bei publishup.uni-potsdam.de (PDF; 31,6 KB), abgerufen am 8. August 2022
  • Ingo Materna, Wolfgang Ribbe, Kurt Adamy: Brandenburgische Geschichte. Berlin 1995, T.2, S. 263.
  • Siegmund Wilhelm Wohlbrück: Geschichte des ehemahligen Bisthums Lebus und des Landes dieses Nahmens. Zweyter Theil. Berlin 1829, S. 272ff., Google-Buchansicht, abgerufen am 1. August 2022
  • Luděk Březina: Der Landvogt der Niederlausitz zwischen Königsmacht und Ständen (1490–1620). Ein Diener zweier Herren? in: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band 69, Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin, 2017, ISBN 978-3-8305-3704-5, open access bei medien.bwv-verlag.de (PDF; 1,5 MB), abgerufen am 11. Juli 2022
  • Felician Geß (Hrsg.): Akten und Briefe zur Kirchenpolitik Herzog Georgs von Sachsen. Erster Band 1517-1524, Nachdruck der bei B. G. Teubner erschienenen Originalausgabe Leipzig 1905 in: Reinhold Olesch, Roderich Schmidt, Ludwig Erich Schmitt (Hrsg.): Mitteldeutsche Forschungen. Sonderreihe: Quellen und Darstellungen in Nachdrucken. Band 6/I, Böhlau Verlag, Köln, 1985, ISBN 3-412-03484-3, Scan bei slub.qucosa.de (PDF; 453 MB), abgerufen am 7. August 2022
  • Felician Geß (Hrsg.): Akten und Briefe zur Kirchenpolitik Herzog Georgs von Sachsen. Zweiter Band 1525-1527, Nachdruck der bei B. G. Teubner erschienenen Originalausgabe Leipzig, Berlin 1917 in: Reinhold Olesch, Roderich Schmidt, Ludwig Erich Schmitt (Hrsg.): Mitteldeutsche Forschungen. Sonderreihe: Quellen und Darstellungen in Nachdrucken. Band 6/II, Böhlau Verlag, Köln, 1985, ISBN 3-412-03484-3, Scan bei slub.qucosa.de (PDF; 451 MB), abgerufen am 7. August 2022
  • Heiko Jadatz, Christian Winter (Hrsg.): Akten und Briefe zur Kirchenpolitik Herzog Georgs von Sachsen. Dritter Band 1528-1534, Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien, 2010, ISBN 978-3-412-20546-1, Volltext bei slub.qucosa.de (PDF; 3,3 MB), abgerufen am 7. August 2022
  • Heiko Jadatz, Christian Winter (Hrsg.): Akten und Briefe zur Kirchenpolitik Herzog Georgs von Sachsen. Vierter Band 1535-1539, Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien, 2012, ISBN 978-3-412-20547-8, Volltext bei slub.qucosa.de (PDF; 7,9 MB), abgerufen am 7. August 2022

Anmerkungen

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  1. Nickel wurde während seiner Gefangenschaft von seinen Brüdern vertreten.
  2. Der Herzog sprach die Gebrüder Minckwitz sowohl einzeln als auch insgesamt an, da offenbar gegen alle der Verdacht lutherischer Umtriebe vorlag.
  3. Landvogt der Niederlausitz war von 1509 bis 1539 Heinrich Tunkel von Brünnles und Hohenstadt (Jindřich Tunkl z Brníčka a ze Zábřeha).
  4. Beiläufig stellte sich heraus, dass das Lehensverhältnis der Minckwitze gegenüber den Wettinern bei personellen Wechseln stets vorschriftsmäßig erneuert worden war, das der Wettiner gegenüber der böhmischen Krone jedoch noch nie.
  5. Der Landgraf war mit des Herzogs Tochter Christina verheiratet und des Herzogs ältester Sohn Johann mit des Landgrafen Schwester Elisabeth.
  6. Der Bischof behauptete, keinen Fehdebrief erhalten zu haben. Dem Herzog lag er allerdings vor, er schickte dem Bischof später eine Kopie.
  7. Der mit Zápolya verbündete türkische Sultan drohte mit einem Angriff auf das ganze Reich, falls der böhmische König nicht aufhörte, nach der ungarischen Krone zu greifen. Auch den Reichsfürsten, insbesondere den Herzögen von Bayern, schien ein böhmisch-ungarischer König zu mächtig.
  8. Auch die anderen Fehdeteilnehmer kamen glimpflich davon. Nur Heinrich von Queiß verlor sämtliche Besitztümer und bat 1540 als Neunzigjähriger ohne eigenen Wohnsitz den sächsischen Kurfürsten um Schutz und Aufnahme.
  9. Fast wäre es dabei zu einer militärischen Konfrontation mit Nickels Neffen Hans von Minckwitz gekommen, der zu jener Zeit kommissarisch als Landvogt der Niederlausitz amtierte.

Einzelnachweise

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  1. Karl Eduard Förstemann: Album academiae vitebergensis. Band 1 Karl Tauchnitz, Leipzig, 1841, S. 9, Scan bei digitale-sammlungen.de, abgerufen am 20. Juli 2022
  2. Johannes Falke (1872), S. 282 bis 285
  3. Johannes Falke (1872), S. 285 bis 290
  4. Luděk Březina (2017), S. 101 bis 107
  5. Johannes Falke (1872), S. 296 bis 326
  6. Wilhelm Martin Leberecht de Wette: Dr. Martin Luthers Briefe, Sendschreiben und Bedenken etc. Fünfter Theil, G. Reimer, Berlin, 1828, S. 324 u. 325 (Justus Jonas übermittelt dem Kurfürsten die Bitte des Heinrich Queiß), Scan bei digitale-sammlungen.de (Bayerische Staatsbibliothek), abgerufen am 9. August 2022
  7. Johannes Falke (1872), S. 391 bis 434