Riesebusch

Waldgebiet in Schleswig-Holstein

Der Riesebusch („Riese“ von „Reisig“) ist ein zur Stadt Bad Schwartau, zum Teil zur Gemeinde Ratekau (im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein) gehörender Wald.

Der Riesebusch in Bad Schwartau – „Lange Hörn“
Wilhelmsquelle im Riesebusch
Ehrenhain für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges im Riesebusch
Friedrich-August-Warte am Tage ihrer Einweihung, Mittwoch, den 14. Mai 1902
Nördlicher Wall der Burg im Riesebusch

Der Riesebusch beginnt auf dem den Fluss Schwartau begrenzenden Höhenzug und zieht sich von dort aus in Richtung Ratekau. Den Riesebusch durchzieht ein dichtes Netz an Wanderwegen, darunter auch ein Trimm-Dich-Pfad.

Am Höhenzug des Riesebusches entspringen mehrere Quellen – darunter die „Wilhelmsquelle“ (benannt nach Wilhelm Jensen – einem Freund Emanuel Geibels), die Thomas Mann in dem Roman Buddenbrooks erwähnt.

Grabhügel

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Im Riesebusch liegen einige (nicht markierte) bronzezeitliche Grabhügel.

Hortfund im Riesebusch

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In den 1960er Jahren wurden im Riesebusch ein Hortfund von einem Flachbeil sowie fünf Spiralröllchen aus Kupfer („Mondsee-Kupfer“) gefunden, die der Frühkupferzeit IIIb / Trichterbecherkultur C zugeordnet werden konnten.

Ehrenhain im Riesebusch

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Im östlichen Teil des Riesebusches befindet sich der 1918 von Harry Maasz gestaltete Ehrenhain für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.

Friedrich-August-Warte

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Östlich des Ehrenhains im Riesebusch befand sich auf einem Höhenzug die Friedrich-August-Warte. Das war ein aus Zementsteinen und Holzfachwerk errichteter, mit einem Spitzdach gedeckter Aussichtsturm (Warte) von 22,5 Metern Höhe. Der Turm wurde 1902 vom Verschönerungsverein Bad Schwartau nach einer Spendensammlung errichtet und war ein beliebtes Ausflugsziel. 1928 wurde der Turm wegen Baufälligkeit abgerissen.

Benannt war er nach dem oldenburgischen Großherzog Friedrich August II.

Burg im Riesebusch

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Im nördlichsten Teil des Riesebuschs – an der sogenannten „Langen Hörn“ – liegen die Reste der Burg im Riesebusch.

Sonstiges

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  • Der Riesebusch und die Wilhelmsquelle wurden von Thomas Mann in dem Roman Buddenbrooks (6. Abschnitt) oder in Ludwig EwersDie Großvaterstadt literarisch verewigt. Bei dem dort beschriebenen Ausflug wandern diese durch den Riesebusch zur Wilhelmsquelle.
  • Der Riesebusch und weitere Waldstücke (z. B. der „Mönchskamp“) in der Stadt Bad Schwartau und der Gemeinde Ratekau mit einer Größe von 401 ha sind seit dem 15. August 1956 als Landschaftsschutzgebiet „Schwartauer Waldungen“ ausgewiesen.
  • Adolf Hitler hielt am 26. Oktober 1932 auf dem Sportplatz vor über 20.000 (40.000 lt. NSDAP-nahen Zeitungen) Zuhörern seine eigentlich für den 6. November 1932 in Lübeck geplante Rede. Da dort jedoch nach Meinung der Partei der Marktplatz zu klein und der Buniamshof zu abgelegen war, wich man hierhin aus.[1][2]

Siehe auch

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Literatur

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  • Georg Harders: Die Friedrich-August-Warte in Bad Schwartau. In: Jahrbuch für Heimatkunde. Eutin 1985, S. 112–113.
  • W. Lorenzen: Untersuchung einer Kupferspirale aus dem Hortfund von Riesebusch, Kr. Eutin. In: Offa. 24, 1967, S. 106–107.
  • Max Steen: Bad Schwartau – Aus Vorzeit und Gegenwart. Lübeck 1973, ISBN 3-87890-017-1.
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Commons: Riesebusch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Riesebusch. In: Albert Schmitz: Typologische, chronologische und paläometallurgische Untersuchungen zu den frühkupferzeitlichen Kupferflachbeilen und Kupfermeißeln in Alteuropa. Dissertation. 2004. (Analyse der Stücke des Hortfundes; PDF-Datei; 2,90 MB)
  • www.umwelt.schleswig-holstein.de/servlet/is/22880/LRP_II_Hauptteil.pdf (Liste der Landschaftsschutzgebiete)
  • Denkmal- und Namenstürme in Schleswig-Holstein. kultfeinwerk.de, archiviert vom Original am 4. August 2012; abgerufen am 8. Mai 2015 („Friedrich-August-Warte“ unter „Nicht mehr existente Namenstürme /Denkmaltürme in Schleswig-Holstein“ (zweite Tabelle)).

Fußnoten

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  1. Manfred Bannow-Lindtke: Bad Schwartau unter dem Hakenkreuz. Albers & Range, Bad Schwartau 1993, OCLC 249025909.
  2. Gerhard Schneider: Gefährdung und Verlust der Eigenstaatlichkeit der Freien und Hansestadt Lübeck und seine Folgen. (= Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck. Reihe B Band 14). Verlag Schmidt-Römhild, 1986, ISBN 3-7950-0452-7.

Koordinaten: 53° 56′ N, 10° 42′ O