Segoe UI

Schriftart von Microsoft ähnlich Frutiger von Linotype

Die Segoe UI ist eine von Microsoft entwickelte Schriftfamilie für die Betriebssysteme Windows Vista, Windows 7 und Windows 10, die die Microsoft-Schriftart Tahoma als serifenlose Standardschriftart ablöst.[1] Nach Angaben von Microsoft-Mitarbeitern lag ihr die Schriftart Segoe, benannt nach einer Straße in Madison (Wisconsin),[2] von der Firma Monotype Corporation zugrunde, die um fehlende Zeichen ergänzt und zur besseren Bildschirmdarstellung, leichteren Scanbarkeit und softwaretechnischen Erfassung mit OpenType und ClearType bearbeitet wurde.[3] Segoe ist auch die Hausschriftart von Microsoft. Als Aussprache gibt Microsoft die englische von „SEE-go“ an,[4] also [ˈsiːgoʊ]. Laut Microsoft kann man einen in dieser Schrift gesetzten Text besser lesen als mit Tahoma, Microsoft Sans Serif oder Arial.[5]

Segoe UI
Schriftart Segoe UI
Kategorie Sans-Serif
Schriftdesigner Steve Matteson
Schriftgießerei Microsoft
Veröffentlichung 2004

Plagiatsvorwürfe

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Die deutlichsten Unterschiede zwischen Segoe UI, Frutiger und Segoe

Die Firma Linotype und Typographieexperten hielten Microsoft vor, die Linotype-Schrift Frutiger Next abgesehen von kleinen Unterschieden bei „1“ und „j“, runden statt rechteckigen Punkten und einer leichten Änderung des Gewichts (der Liniendicke)[6][7] ohne Lizenz exakt kopiert zu haben – ähnliche Vorwürfe gab es bereits zur Vorgänger-Schriftart Arial, die im Verdacht steht, ein Imitat der Helvetica zu sein.[8][9] Gegen Microsofts Eintragung der Schriftart beim Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt als Gemeinschaftsgeschmacksmuster erhob Linotype erfolgreich Einspruch. Das Amt erklärte den Schutz der Segoe UI für nichtig und bezeichnete in der Entscheidungsbegründung nach Vergleich des Druckbilds das Geschmacksmuster als mit der Frutiger oder Frutiger Next „identisch“.[10]

Verwandte Schriften

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Der gleiche Text in Segoe UI und Leelawadee

Microsoft Windows wird mit verschiedenen Schriften für nichtlateinische Schriftsysteme ausgeliefert, die zusätzlich die lateinschriftlichen Glyphen der Segoe UI enthalten. Ein Beispiel ist die Leelawadee für die thailändische Schrift. Einzelne Glyphen weichen jedoch von der Segoe UI ab (so in der Leelawadee die Großbuchstaben »I« und »M« sowie die Kleinbuchstaben »i« und »l«), möglicherweise um eine für die eigentliche Zielgruppe der jeweiligen Schriftart gefälligere Erscheinung von lateinschriftlichen Texteinsprengseln zu erreichen.[11]

Überarbeitung mit Windows 8

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Unterschiede zwischen Segoe UI von Windows 7 (oben) und Segoe UI von Windows 8 (unten)

Zusammen mit Windows 8 veröffentlichte Microsoft eine überarbeitete Version der Segoe UI, die für verschiedene Großbuchstaben und Ziffern veränderte Glyphen enthält.[12]

Erweiterungen

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Um größere Bereiche von Unicode abzudecken, stellt Microsoft mit Windows 10 die Schriftarten Segoe UI Emoji, Segoe UI Historic und Segoe UI Symbol bereit.

Ebenfalls seit Windows 10 gibt es Segoe UI in den Strichstärken Leicht (Light), Halbleicht (Semilight), Normal (Standard), Halbfett (Semibold), Fett (Bold) und Schwarz (Black) jeweils aufrecht und kursiv zur Verfügung. Für die oben genannten gibt es nur einen Schriftschnitt, auch keinen kursiven.

Siehe auch

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Commons: Segoe UI – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Jensen Harris: Making the Letters Better, Blog 16. November 2005
  2. Benannt nach dem Stadtplaner Ladislas Segoe (1894–1983). Archiviert vom Original am 12. Juli 2012; abgerufen am 9. Januar 2016.
  3. Jensen Harris: I Guess No One Cares About Fonts, Blog 28. November 2005
  4. MSDN (Microsoft Developer Network): System Font (Segoe UI) (englisch)
  5. Fonts. In: Microsoft – Windows – Dev Center – Desktop. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Oktober 2012; abgerufen am 5. Oktober 2012 (englisch).
  6. Bild zum Vergleich von Frutiger und Segoe UI auf typeforum.de. Archiviert vom Original am 12. Februar 2013; abgerufen am 9. Januar 2016.
  7. 2005 kamen kleine Unterschiede bei „&“, „I“ und „Q“ hinzu (PDF-Datei, englisch, von Ulrich Stiehl; 96 kB)
  8. sueddeutsche.de: Windows Vista und seine Schrift. Der Bauch des „a“, 20. Dezember 2005
  9. heise online: Plagiatsvorwürfe gegen neue Schrifttype in Windows Vista, 21. Dezember 2005
  10. Harmonisierungsamt, Hauptabteilung Geschmacksmuster: Entscheidung der Nichtigkeitsabteilung, 6. Februar 2006 (PDF-Datei; 182 kB)
  11. Kann man die Schrift Leelawadee (Thai) ganz normal verwenden? Forum Typografie.info, abgerufen am 4. Oktober 2012.
  12. Microsoft, Guidelines for fonts: Segoe UI stylistic sets (Memento vom 20. März 2014 im Internet Archive)