Skunk Anansie ist eine britische Band, die, von ihrer Frontfrau geprägt und mit politisch expliziten Texten, Mitte der 1990er Jahre für musikalischen Aufruhr sorgte. Vor allem in Europa fand die Band mit ihrer kahlköpfigen Frontfrau Deborah Anne Dyer („Skin“) und deren feministischen, antirassistischen Texten Widerhall. Der Bandname Skunk Anansie leitet sich von einer mythischen westafrikanischen Figur, Anansi, dem Spinnenmann,[1] und dem Wort Skunk – einer Cannabissorte – ab, welches hinzugefügt wurde, „um den Namen anstößiger zu machen.“[2]

Skunk Anansie

Skunk Anansie bei den Eska Music Awards 2011
Allgemeine Informationen
Herkunft London, England
Genre(s) Alternative Rock, Crossover
Gründung 1994, 2009
Auflösung 2001
Website www.skunkanansie.net
Aktuelle Besetzung
Deborah Anne Dyer alias Skin
Martin Ivor Kent alias Ace
Richard Keith Lewis alias Cass
Mark Richardson
Ehemalige Mitglieder
Schlagzeug
Robbie France

Geschichte

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Die Sängerin Dyer gründete Skunk Anansie 1994 zusammen mit Martin Ivor Kent, genannt Ace (Gitarre), und Richard Keith Lewis, genannt Cass (Bass). Die Gruppe war aus früheren Formationen (Mama Wild u. a.) hervorgegangen. Erster Schlagzeuger der Band war Robbie France, um 1995 übernahm Mark Richardson das Schlagzeug.

1995 erschienen beim Indie-Label One Little Indian die Debütsingle Selling Jesus und das erste Album Paranoid & Sunburnt, welches auf Anhieb vor allem in Europa auf große Resonanz stieß; 1996 folgte Stoosh (jamaikanisch, etwa „stinkfein“). Der ausgekoppelte Titel Hedonism (Just Because You Feel Good) wurde in ganz Europa ein Hit und machte die Band auch dem Mainstream-Publikum bekannt.

 
Skin (Barcelona, 2011).

Anansi ist ein Fabelwesen aus der westafrikanischen Mythologie; Dyer lernte es durch ihre Vorfahren aus Zeiten der Sklaverei kennen. Die drei Alben der „Skunkz“ (so der Spitzname in England) wurden weltweit vier Millionen Mal verkauft. Etwa 25 weitere Lieder erschienen als sogenannte B-Seiten auf Singles. In Deutschland gab es Live-Auftritte u. a. bei Rock am Ring, dem Bizarre-Festival oder im Rockpalast.

2001 löste sich die Band auf. Die Mitglieder teilten mit, mit der Band genug erreicht zu haben und sich zukünftig auf Solopfade begeben zu wollen. Dyer tat dies 2003 mit Fleshwounds und 2006 mit Fake Chemical State, Gitarrist Kent im selben Jahr mit Still Hungry. Richardson ist seit 2002 Drummer bei der britischen Rockband Feeder.

Bassist Richard Keith Lewis nahm 2002 zusammen mit Gary Moore das Album „Scars“ auf und tourte mit ihm durch Europa.

2009 bestätigte die Band auf ihrem neu erstellten Myspace-Profil Gerüchte über eine Reunion und kündigte an, dass sie an Songs schreiben würden für eine Best-of-LP und -Tournee.[3]

Am 5. März 2009 wurden zwei Auftritte unter dem Pseudonym SCAM (Skin, Cass, Ace, Mark) angekündigt, welche innerhalb von 20 Minuten ausverkauft waren.[4] Diesen Konzerten folgte am 9. September ihre erste Europa-Tour seit acht Jahren.

2010 erschien mit „Wonderlustre“ nach über zehn Jahren ein neues Album der wiedervereinten Band, das sich musikalisch vielfältig zeigt, harter Rock wechselt mit Balladen, Hymnen und karibischem Groove. Ein weiteres Album folgte 2012 mit „Black Traffic“.

Die Musik lässt sich am ehesten im Bereich des Alternative Rock einordnen und zeichnet sich u. a. durch politisches Songwriting aus. Anknüpfungspunkte gibt es bei Black Sabbath und Rage Against the Machine. Die Texte setzen sich mit Rassismus und Wohlstandsdenken auseinander und betonen die Vielfalt möglicher Lebensformen. Dyer bezeichnet sich programmatisch als „schwarze, glatzköpfige, bisexuelle Amazone“.[5]

Diskografie

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Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK
1995 Paranoid & Sunburnt DE37
(37 Wo.)DE
AT19
(14 Wo.)AT
UK8
 
Platin

(52 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 18. September 1995
Verkäufe: + 380.000
1996 Stoosh DE11
 
Gold

(51 Wo.)DE
AT6
 
Gold

(43 Wo.)AT
CH8
 
Gold

(23 Wo.)CH
UK9
 
Platin

(69 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 7. Oktober 1996
Verkäufe: + 840.000
1999 Post Orgasmic Chill DE5
(25 Wo.)DE
AT6
 
Gold

(13 Wo.)AT
CH10
 
Gold

(13 Wo.)CH
UK16
 
Gold

(17 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 22. März 1999
Verkäufe: + 1.000.000
2010 Wonderlustre DE27
(5 Wo.)DE
AT33
(5 Wo.)AT
CH11
(8 Wo.)CH
UK58
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 13. September 2010
Verkäufe: + 70.000
2012 Black Traffic DE33
(3 Wo.)DE
AT28
(2 Wo.)AT
CH7
(5 Wo.)CH
UK42
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 17. September 2012
Verkäufe: + 20.000
2016 Anarchytecture DE52
(1 Wo.)DE
AT48
(1 Wo.)AT
CH11
(4 Wo.)CH
UK85
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 15. Januar 2016
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Commons: Skunk Anansie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dave Wilson: Rock Formations: Categorical Answers To How Band Names Were Formed. ISBN 0-9748483-5-2, S. 230–231 (google.com).
  2. „Their name was taken from the West Indian folktales of Anansi the Spider-Man, with a slight change of spelling and "Skunk" added to make the name nastier“, zitiert aus: Steve Huey: Artist Biography by Steve Huey, allmusic.com.
  3. Skunk Anansie auf Myspace
  4. Newsseite von Skin (Memento des Originals vom 10. August 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.skinmusic.net
  5. Steve Malins: Skunk Anansie. Skin I’m In. Chameleon Books, London 1998.
  6. Chartquellen: DE AT CH UK