Ein Weg eines als punktförmig angenommenen Objektes ist der Verlauf seines Ortes bei fortschreitender Zeit infolge seiner Bewegung. Der Weg wird auch als Bahn bezeichnet; er verläuft entlang einer Bahnkurve.[1][2] Die Position auf dem Weg wird durch einen Ortsvektor relativ zu einem beliebig wählbaren Bezugspunkt beschrieben,[3][4] welcher als ruhend angenommen wird.[5] Das bevorzugte Formelzeichen zum Weg ist das (von lat. spatium ‚Raum‘, ‚Ausdehnung‘, ‚Entfernung‘).

Teilweise wird mit dem Begriff „Weg“ seine Länge entlang der Bahnkurve gemeint. Zur Unterscheidung wird diese skalare Größe auch als zurückgelegter Weg, Wegstrecke oder Bogenlänge bezeichnet.[6][7][8]

Weg als Verlauf des Ortes

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Der Weg als Verlauf des Ortes eines punktförmigen Objekts kann durch Berechnungen als Lösung einer Bewegungsgleichung, die aber nur in einfachen Fällen in geschlossener Form angegeben werden kann, oder durch Messungen z. B. von Teilchen in einer Drahtkammer bestimmt werden. Als Parameter für den Verlauf können entweder die Zeit   oder die Wegstrecke   gewählt werden, also wahlweise   oder  .

Weglänge

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Ortsvektor und Wegelement bei der Bewegung auf einer Bahn

Die Länge eines Weges (Weglänge, vor allem wenn Wellen bzw. Strömungen betrachtet werden auch Lauflänge genannt) von Punkt   zu Punkt   ist die Summe aller Wegstrecken zwischen   und  . Für genügend kleine, geometrisch einfache oder geradlinige Wegstücke   gilt:

 

Wenn sich ein physikalischer Körper bewegt, so ändert sich sein Ort kontinuierlich im Laufe der Zeit. Die Kurve, die er dabei beschreibt, wird Trajektorie oder Bahnkurve genannt. Das skalare Wegelement   ist der Betrag der infinitesimalen Ortsänderung  :

 

Bei der Berechnung der Weglänge geht dann die Summation in eine Integration über. Man erhält so die Länge des zwischen den beiden Zeiten zurückgelegten Teils der Bahnkurve durch

 ,

wobei   und  .

Im Allgemeinen ist die Weglänge   länger als die Entfernung zwischen Anfangs- und Endpunkt der Bahnkurve.

Eine Vereinfachung ergibt sich bei einem eindimensionalen Vorgang: Die Vektoren können durch Skalare ersetzt werden. Beispielsweise bei einem senkrechten Wurf nach oben gilt mit der Fallbeschleunigung  , der Anfangsgeschwindigkeit   beim Anfangszeitpunkt  , der Ort-Zeit-Funktion   und der Anfangshöhe  

 .
 .

Der Wurf erreicht zum Zeitpunkt   eine maximale Steighöhe  ; dort ist  . An dieser Stelle kehrt   sein Vorzeichen um. Von dort fällt er wieder zum Ausgangspunkt zurück. Da er für den Rückweg genauso lang braucht wie für den Hinweg, landet er zum Zeitpunkt   wieder auf dem Boden. Die gesamte Wegstrecke vom Ausgangspunkt über den Scheitelpunkt bis zum Ausgangspunkt zurück errechnet sich somit zu:

 

Dieses Ergebnis erhält man auch ohne Integration: Wenn sich das Wurfobjekt von der Anfangshöhe   bis zur maximalen Steighöhe   auf einer geraden Wurfbahn ohne Richtungsänderung bewegt, so legt es eine Distanz von   zurück. Da es diese Distanz wieder zurück auf den Boden fällt, wird sie zweimal gezählt und die gesamte Distanz beträgt  

Weg in einem physikalischen Feld

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Wird ein Objekt in einem physikalischen Feld   längs eines Wegs vom Ort   zum Ort   verschoben, die durch die Ortsvektoren   und   gegeben sind und wirkt auf das Objekt eine Feldkraft   ein, so wird durch das Feld eine Arbeit

 

am Objekt verrichtet. Handelt es sich um ein homogenes Feld, so ist   ein ortsunabhängiger konstanter Vektor. Dann gilt

 ,

da die Integration des vektoriellen Wegelements   den Verschiebungsvektor   von   nach   ergibt.

Beispielsweise wird von einem konstanten, homogenen elektrischen Feld mit der Feldstärke   an einer Ladung  , die sich in diesem Feld von   nach   bewegt, die Arbeit

 

verrichtet.

Wenn ein Feld ein Quellen- oder Potentialfeld ist, dann ist die dadurch verursachte Kraft eine konservative Kraft. Die Arbeit für die Verschiebung des Körpers von einem Ort zu einem anderen hängt dann nur von der Lage der beiden Orte ab, nicht aber vom Verlauf des Weges dazwischen. Dies meint man, wenn man von einer wegunabhängigen Arbeit spricht.

Entsprechendes gilt für eine bewegte Masse im Gravitationsfeld. Mit der auf eine zeitunabhängige Masse   einwirkenden Kraft, die gleich Masse mal Beschleunigung ist, also mit   ergibt sich

 .

Die Arbeit ist nur von der kinetischen Energie bei Anfangs- und Endpunkt abhängig und nicht von der kinetischen Energie während des Weges.

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Wiktionary: Weg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Walter Weizel: Lehrbuch der theoretischen Physik: Band 1 Physik der Vorgänge. Springer, 2. Aufl. 1955, S. 5
  2. Ernst Grimsehl, Kurt Altenburg: Grimsehl Lehrbuch der Physik: Band 1 Mechanik • Akustik • Wärmelehre. Springer, 27. Aufl. 1991, S. 27
  3. Bruno Assmann, Peter Selke: Technische Mechanik 3: Band 3: Kinematik und Kinetik. Oldenbourg, 14. Aufl. 2007, S. 62
  4. Gottfried Falk, Wolfgang Ruppel: Mechanik, Relativität, Gravitation: Die Physik des Naturwissenschaftlers. Springer, 3. Aufl. 1983, S. 23.
  5. Paul Dobrinski, Gunter Krakau, Anselm Vogel: Physik für Ingenieure. Vieweg+Teubner, 12. Aufl. 2010, S. 17.
  6. Lothar Papula: Mathematik für Ingenieure und Naturwissenschaftler Band 3: Vektoranalysis … Springer Vieweg, 7. Aufl. 2016, S. 12 ff
  7. Klaus Lüders, Robert O. Pohl (Hrsg.): Pohls Einführung in die Physik: Mechanik, Akustik und Wärmelehre. Springer, 19. Aufl., S. 11.
  8. Helmut Lindner: Physik für Ingenieure. Vieweg, 12. Aufl. 1991, S. 34