Weiße Laber

Nebenfluss der Altmühl

Die Weiße Laber (veraltet auch Weiße Laaber[4][5]) ist ein 45 km langer linker Nebenfluss der Altmühl in Bayern.

Weiße Laber
alte Schreibweise: Weiße Laaber
Oberlauf: Unterbürger Laber
Weiße Laber in Dietfurt

Weiße Laber in Dietfurt

Daten
Gewässerkennzahl DE: 1388
Lage Mittlere Frankenalb

Südliche Frankenalb


Bayern

Flusssystem Donau
Abfluss über Altmühl → Donau → Schwarzes Meer
Quelle im Aubrunnen östlich von Neumarkt in der Oberpfalz
49° 16′ 20″ N, 11° 31′ 45″ O
Quellhöhe ca. 505 m ü. NN
Mündung bei Dietfurt in die AltmühlKoordinaten: 49° 1′ 46″ N, 11° 34′ 47″ O
49° 1′ 46″ N, 11° 34′ 47″ O
Mündungshöhe 355 m ü. NN
Höhenunterschied ca. 150 m
Sohlgefälle ca. 3,4 ‰
Länge 44,7 km[2]
Einzugsgebiet 356,69 km²[2]
Abfluss am Pegel Holnstein[3] MNQ
MQ
MHQ
HHQ (1967)
330 l/s
0,99dep1
9,27dep1
17,7 m³/s
Die Weiße Laber mündet in einen Altarm der Altmühl

Die Weiße Laber mündet in einen Altarm der Altmühl

Der Name Laber rührt höchstwahrscheinlich von „labara“ her, was in der Sprache der mitteleuropäischen Kelten so viel wie „die Schwatzende, Rauschende“ bedeutete.[6] Eine andere Herkunft des Namens könnte auch auf den bairischen Begriff „lap“ (träge, langsam, faul)[7] zurückgehen, dies in Bezug auf die langsame Strömung des Gewässers. Es gibt auch außerhalb ihres eigenen Gewässersystems zahlreiche weitere Flüsse mit dem Namensbestandteil Laber: z. B. Schwarze Laber, Große Laber, Kleine Laber. Für eben diese Flüsse herrschte lange Jahre Uneinigkeit über die Schreibweise Laaber oder Laber, bis sich Sprachwissenschaftler 2002 einigten, den Namen aufgrund des keltischen Ursprungswortes mit nur einem „a“ zu schreiben. Die alte Schreibweise findet sich aber noch in Ortschaftsnamen: Laaber oder Rottenburg an der Laaber.[8]

Die Weiße Laber entspringt im Aubrunnen südlich des Stadtteils Voggenthal von Neumarkt in der Oberpfalz. Wenige Schritte nach der Quelle mündet von rechts ein etwa ein Kilometer langer Oberlauf, der westlich des Ortes über dem Ende des Marktwegs in Richtung Höhenberg an der Europäischen Wasserscheide entspringt. Die Weiße Laber fließt von dort durch den Oberpfälzer Jura in Richtung Süden. Sie trägt im Oberlauf bis zum Zusammenfluss mit der Breitenbrunner Laber auch den Namen Unterbürger Laber. Bei Dietfurt teilt sie sich auf und mündet in einen Altarm der Altmühl.

 
Einzugsgebiet der Weißen Laber

Charakter und Umgebung

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Wegen der umgebenden kargen Landschaft wird die Weiße Laber oft auch als Euphrat Bayerns bezeichnet. Auf ihrem Weg nimmt sie zahlreiche kleinere Zuflüsse aus Karstquellen auf. Im Tal gibt es Moorbildungen, die vor 3000 Jahren ihren Anfang nahmen. In den noch vorhandenen Resten dieser Moore existieren eine Reihe bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Ein Teil des Tals bei Deining ist als Naturschutzgebiet Tal der Weißen Laaber bei Deining und Weiße Laaber bei Waltersberg ausgewiesen.

Rad- und Wanderwege entlang des idyllischen Gewässers laden zum Erkunden ein.

Der Fluss wurde im Oktober 1786 von Johann Wolfgang von Goethe anlässlich seiner italienischen Reise überquert und damals von ihm als „stinkende Dreckbrühe“ bezeichnet.

Einzugsgebiet und Zuflüsse

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Die Weiße Laber entwässert den zwischen der Sulz im Westen und der Schwarzen Laber im Osten gelegenen, südwestlichen Teil des Oberpfälzer Juras. Das orografische Einzugsgebiet umfasst auch verkarstete Hochflächen mit Trockentälern ohne oder mit nur periodischem oberirdischem Abfluss.

Orte am Fluss

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Siehe auch

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Literatur

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Commons: Weiße Laber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dietrich-Jürgen Manske: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 164 Regensburg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1981. → Online-Karte (PDF; 4,8 MB)
  2. a b Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Lech bis Naab, Seite 124 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 2,9 MB)
  3. Bayerischer Hochwassernachrichtendienst
  4. Deutschland 1010/2011: ADAC Reise Atlas 1:200000 © 2009 MairDumont Media, D-73751 Ostfildern (2.)
  5. [1]
  6. Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. München 2006, Seite 148.
  7. Johann Jakob Egli: Nomina geographica. Sprach- und Sacherklärung von 42000 geographischen Namen aller Erdräume. Friedrich Brandstetter, 2. Aufl. Leipzig 1893, S. 519 (zu Laber, Labara, Lebraha und Lapara)
  8. Etymologie nach Die Laber rauscht und schwatzt, Artikel der Landshuter Zeitung von Anna Kolbinger auf www.idowa.de, Stand vom 9. September 2019 17:12 Uhr, abgerufen am 11. Februar 2021.