Fredrik Schwenk

deutscher Komponist und Musikpädagoge, Professor für Musiktheorie und Komposition

Fredrik Schwenk (* 20. Oktober 1960 in München) ist ein deutscher Komponist und Musikpädagoge.

Fredrik Schwenk wuchs in München auf und erhielt im Alter von 13 Jahren Cellounterricht bei Erich Bruckner und Kompositionsunterricht bei David Llywelyn, später Klavierunterricht bei Daniel Herscovich. Nach Abitur und Grundwehrdienst absolvierte er von 1981 bis 1987 ein Kunstgeschichts- und Theaterwissenschaftsstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität sowie ein Kompositionsstudium bei Wilhelm Killmayer an der Hochschule für Musik und Theater München. 1989 erhielt er ein Stipendium für die Cité Internationale des Arts in Paris. Von 1991 bis 1993 leitete er den Opernworkshop und 2005 und 2006 den Hörspielworkshop des Internationalen Festival junger Künstler Bayreuth. Zunächst Mitinitiator und Gründungsmitglied war er von 1992 bis 1999 zusammen mit Moritz Eggert und Sandeep Bhagwati Vorstandsmitglied des A•DEvantgarde e.V. Projekte Neuer Musik.

Nach Lehraufträgen an der Hochschule für Musik und Theater München und der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie einer Dozentur an der Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg lehrt er seit Oktober 2000 als Professor für Musiktheorie und Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.[1] Zusammen mit Peter Michael Hamel leitete er das durch die Zeit-Stiftung in Hamburg geförderte Studio 21. Von 2004 bis 2010 war er Studiendekan sämtlicher künstlerischer Studiengänge. Seit 2009 ist er künstlerischer Leiter der Akademie Opus XXI für zeitgenössische Musik. Als Mitinitiator leitet er den durch die EU geförderten internationalen CoPeCo (Contemporary Performance and Composition)-Masterstudiengang für zeitgenössische Musik zwischen den Hochschulen Estnische Musikakademie, Königliche Musikhochschule Stockholm, CNSMD Lyon und Hochschule für Musik und Theater Hamburg.

Unter den zahlreichen nationalen und internationalen Auszeichnungen seien das Stipendium der Hindemith-Stiftung (Blonay CH 1990), das Kulturförderstipendium der Stadt München (1992), der Carl-Orff-Preis für zeitgenössisches Musiktheater (München, 1995) und der Franz Josef Reinl-Stiftung (Wien 1998) erwähnt.

Seit November 2020 ist Schwenk Vorsitzender des Vorstands der Hamburger Volksbühne[2] und seit Dezember 2023 Vorstandsmitglied beim Festival junger Künstler Bayreuth.[3]

Werke (Auswahl)

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Musiktheater

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Geistliche Werke

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  • 2000 Dies Septimus, Kammeroratorium von Carl Laukvik, Benediktbeuern 2000
  • 2007 Confessiones XI, für gemischten Chor nach Augustinus, Hamburg 2007
  • 2010 Quadrivium, Passion für 4 Schlagzeuger und Sprecher, Hamburg 2011
  • 2017 De Libertate Christiana, Azione ecclesiastica für Sprecher, Orgel und Schlagwerk nach Luthers Thesen gegen die päpstliche Bulle Exsurge Domine, Rügen 2017
  • 2018 Missa pro Pacem, Orchesterfassung der Missa für Chor und Orgel von Feliks Nowowiejski, Stettin 2018
  • 2020 Clemens Dominus et Iustus, Psalm 114 für Chor, Streichorchester und Schlagzeug, Bayreuth 2023
  • 2023 Ut quid, Domine, Decimus Psalmus für Soli, Chor und Orchester, Elbphilharmonie Hamburg 2023

Orchester

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  • 1995 Cape Town Energy, für symphonisches Blasorchester, Euroton-Festival, Wertingen 1997
  • 1999 Sinfonische Dichtung „Pro*Epimetheus“, Metamorphosen für großes Orchester. Uraufführung Orchester des Opernhauses Halle, Ltg. Roger Epple, Halle 1999
  • 2004 Lichtpunkte gespiegelter Stille, für Zither und Kammerorchester
  • 2013 Sturm Stoff Träume, für Violoncello und Orchester, Orchester des Oldenburgischen Staatstheaters, Niklas Schmidt Violoncello, Ltg. Marcus Bosch, Oldenburg 2013
  • 2020 Vernal Breeze Even Fire (for bamboo flute ensemble, percussion and Chinese instruments) mit dem Chinese Bamboo Flute Orchestra, Peking 2021

Kammermusik

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  • 1989 erstes Trio für Violine, Violoncello und Klavier, erstes A*Devantgarde-Festival München 1989, Moritz Eggert, Klavier
  • 1990 erstes Streichquartett, rev. 1993, München 1993, Artus-Quartett
  • 1993 Folsomstreet für Altflöte und Klopfgeräusche, München 1993
  • 1993 Versuch über die wahre Art, C. Ph. E. Bach nachzuempfinden für Tenorhackbrett und Klavier, Schlosskonzerte Leitheim 1994, Rudi Spring, Klavier
  • 1994 Landscape for Richard Long für Altzither, Zither 1, München 1995, Georg Glasl
  • 1996–2001 Drei Sonatinen für Klavier, Augsburg 1996 (Nr. 3, Rudi Spring) und München 2002 (Nr. 1–3, Andreas Skouras)
  • 2006 zweites Streichquartett, Hamburg Mozart-Saal 2006, Auryn Quartett
  • 2007 Zweite Suite Arrabalesque, Tangosuite für Diskant- und Basszither, Akkordeon, Kontrabass und Sprecher, Portraitkonzert, Zither 7, München 2008
  • 2008 Night Hawks für Bohlen-Pierce-Klarinette und Klarinette, Hamburg 2008, Nora-Louise Müller und Anna Bardeli
  • 2011 zweites Trio für Violine, Violoncello und Klavier mit Abgesang für Violoncello solo, München Akademie der Schönen Künste
  • 2011 Neue Kinderszenen für Klavier, Schnittke Akademie Hamburg 2012, Ltg. Brenno Ambrosini
  • 2018 Drittes Trio für Violine, Violoncello und Klavier, mit dem Johannes-Kreisler-Trio, Roskilde 2018
  • 2019 Sechs Bagatellen für Klavier nach den Bagatellen op. 126 von Beethoven, mit Hector Docx, Hamburg 2020

Schriften (Auswahl)

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  • Klangraum – Raumklang, Musik im Spannungsfeld der Architektur
  • Zither der Zukunft – Zukunft der Zither
  • Anmerkungen zu einem leisen Instrument
  • Blasorchester heute
  • Die Zither im Werk von Peter Kiesewetter. Allgemeine und analytische Betrachtungen zu „Gil“. In: Franzpeter Messmer (Hrsg.): Komponisten in Bayern. Band 51: Peter Kiesewetter. Schneider, Tutzing 2009, ISBN 978-3-7952-1275-9.
  • Zwischen Klavierlied und Symphonie-Kantate. In: Hanns-Werner Heister (Hrsg.): Wo die schönen Trompeten blasen. Vokale und instrumentale Semantik im Werk Gustav Mahlers. Weidler Buchverlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-89693-554-0.
  • Musikalische Satztechniken. In: Wolfgang Hochstein, Christoph Krummacher (Hrsg.): Geschichte der Kirchenmusik in 4 Bänden. Teil: 4., Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts und die Herausforderungen der Gegenwar. Laaber Verlag, Laaber 2014, ISBN 978-3-89007-754-3.

Diskographie

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  • Hackbrett Hackbrett (ORF; 1996, NYX 1112)
  • Landschaften (Cavalli Records; 1999)
  • Garten voll Freuden und Traurigkeiten (Cavalli Records; 2000)
  • Andreas Skouras, Hammerklavier und Klavier, Werke von Haydn und Schwenk (Cavalli Records; 2005)
  • Tango Nuevo, duo arrabal 2000, EAN 4011392968348
  • Fagottissimo, 1991, ob 01.215
  • zwischen steinen, Martin Mallaun, Zither, 2005, ISBN 3-221-70282-5
  • Im Fluss, www.lzo-bw.de 2013, LC 00693
  • Unter allen möglichen die beste … Leibniz-Universität Hannover
  • Im Turm, www.lzo-bw.de 2020, LC 85240
  • Beyond the Horizon (Genuin classics; 2020, LC 12029 GEN 20695)
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Einzelnachweise

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  1. Prof. Fredrik Schwenk. In: Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Abgerufen am 12. August 2024.
  2. Vorstand / Vertreter. In: inkultur - Hamburger Volksbühne e.V. Abgerufen am 4. Januar 2021.
  3. Vorstand und Kuratorium. In: youngartistsbayreuth.de. Abgerufen am 30. April 2024.
  4. Prometheus Unbound
  5. Ambleto