Gerhard Ringeling

deutscher Schriftsteller

Gerhard Wilhelm Johannes Ringeling, auch Hans-Gerhard Ringeling, Pseudonym Johannes Gerhard (* 19. Juni 1887 in Schönberg, Fürstentum Ratzeburg; † 31. Dezember 1951 in Rostock[1]) war ein deutscher Pädagoge und Schriftsteller. Seine Romane und Erzählungen ließ er bevorzugt im Ostseemilieu und der Segelschifffahrt spielen.

Ringeling als Mitglied des Akademisch-Philologischen Vereins Marburg 1907.

Gerhard Ringeling, Sohn des Oberlehrer und späteren Direktors des Realprogymnasiums in Schönberg, Wilhelm (Georg Franz) Ringeling, besuchte bis 1907 das Gymnasium in Schönberg. Nach erfolgreichem Abschluss studierte er Germanistik, Geschichte, Anglistik und Philosophie an den Universitäten in Marburg und ab 1909 in Rostock.[2] Seit dem Sommersemester 1907 war Ringeling in Marburg Mitglied des Akademisch-Philologischen Vereins, der späteren Marburger Burschenschaft Rheinfranken.[3] Ab 1913 war er Lehrer an der Realschule Schwerin. Im Jahr 1915 wurde er an der Universität Rostock mit einer Arbeit über Pragmatismus in Edward Gibbons Geschichte vom Verfall und Untergang des römischen Reiches zum Dr. phil. promoviert und war seitdem als Gymnasiallehrer am Friderico-Francisceum in (Bad) Doberan tätig. Direktor des Gymnasiums war Carl Lüth (1855–1931). Ende 1915 wurde er Studienrat.[4]

Während des Ersten Weltkrieges war er Soldat und wurde mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet.[5]

Ringeling war Mitglied des Heimatbundes Mecklenburg und begann ab 1926 gezielt mit seiner schriftstellerischen Arbeit. Dabei lagen ihm vor allem Themen des Lebens der Menschen an der Küste, die Gestaltung von Natur- und Lebensbereichen seiner näheren Umgebung sowie die Auseinandersetzung der hier lebenden Menschen mit den Besonderheiten des Wassers am Herzen. Viele seiner Erzählungen und Geschichten fanden auch nach seinem Tod weiterhin Interesse.

Ringeling, der zuletzt in Bad Doberan (Eickhöfer Weg) wohnte, starb im Rostocker Krankenhaus.

Zur Erinnerung an seine Persönlichkeit wurde 2020 in Bad Doberan eine Straße nach ihm benannt[6].

  • Pragmatismus in Edward Gibbons Geschichte vom Verfall und Untergang des römischen Reiches, Dissertation Universität Rostock, Schönberg i. Mecklb. Lehmann & Bernhard Verlag 1915
  • Von mecklenburgischer Park- und Gartenkunst, in: Mecklenburger Monatshefte, Nr. 10, 1926, Seite 510–516, Digitalisat
  • Mecklenburgisches Heimatbuch, Weidmannsche Buchhandlung Berlin 1928
  • Anna Margarita. Badegeschichten aus Urgroßmutters Zeit, 1929
  • Land Ratzeburg, in: Mecklenburger Monatshefte, Nr. 6, 1930, Seite 259–264, Digitalisat
  • Ein Dichter und sein Verleger, in: Mecklenburger Monatshefte, Nr. 9, 1931, Seite 424–428, Digitalisat
  • Mecklenburger Leute, 1932
  • Vom niederdeutschen Humor, in: Mecklenburger Monatshefte, Nr. 100, 1933, Seite 169–171, Digitalisat
  • Seefahrend Volk. Wichern-Verlag, Berlin 1935
  • Die schöne Gesine. Roman. Wichern-Verlag, Berlin 1936
  • Bad Doberan mit seinem Ostseebad Heiligendamm. Hinstorff Verlag, Rostock, 1936
  • Menschen vom Lande, Wichern Verlag 1937
  • Fischländer Volk. Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft, 1938
  • Karges Land: Roman, Wichern Verlag Berlin 1939
  • Der guldene Schein, Erzählung, Rufer Verlag Gütersloh 1940
  • Die schlimme Brigitt. Erzählung. Wichern-Verlag, Berlin 1941
  • Fischländer Volk : Geschichte u. Schicksal e. mecklenburg. Küstenlandschaft, Hinstorff Verlag Rostock, 1943
  • Jans erste Reise Erzählung, Wichern Verlag Berlin 1946
  • Magister Rosarum. Wichern Verlag Berlin 1948
  • Die Jakobsrebe Erzählung, Wichern Verlag Berlin 1948
  • Die Lehmgrube Erzählung, 1949
  • Das Notkreuz und andere Erzählungen, Rufer Verlag Gütersloh 1950
  • Der Schatz der Dufour, 1953
  • Zwei auf einem Floß. Jugenderzählung. Rufer-Verlag, Gütersloh 1955 – postum
  • Fischländer Weihnacht, ohne Jahr und Erscheinungsort

Literatur

Bearbeiten
  • Grete Grewolls, Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon, Hinstorff-Verlag Rostock 2011
  • Friedrich Rochow, Klaus Havemann, Bad Doberan – Heiligendamm, Droste Verlag Düsseldorf 1993, S. 60ff.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Standesamt Rostock (C): Sterbeurkunde Nr. 1/1952.
  2. Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Gerhard Ringeling im Rostocker Matrikelportal
  3. https://mitglieder.rheinfranken.de/photo_ringeling_gerhard.htm
  4. Grete Grewolls, Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon, Hinstorff-Verlag Rostock 2011.
  5. Ehrentafel des W.C.V. In: Neuphilologische Blätter. Zeitschrift des Weimarer Cartellverbandes Philologischer Verbindungen an Deutschen Hochschulen, 25. Jg. (1918), H. 4, S. 98.
  6. https://www.bad-doberan-heiligendamm.de/images/rathaus/Gremien/BV/BV_010-20.pdf
Bearbeiten