Joseph Wilhelm Ludwig Mack

deutscher Bildhauer

Joseph Wilhelm Ludwig Mack der Ältere[1] (* 27. März 1767[2] in Ludwigsburg; † 17. August 1835 in Tübingen) war ein klassizistischer württembergischer Bildhauer von regionaler Bedeutung. Seine wenigen überlieferten Werke schuf er nach Vorlagen anderer Künstler. Mack ist der Vater von Ludwig Mack, der ebenfalls Bildhauer war.

Von 1782 bis 1792 besuchte Mack die Hohe Carlsschule in Stuttgart, wo er 1790 bis 1792 unter den Bildhauern Johann Heinrich Dannecker und Philipp Jakob Scheffauer studierte.[3] 1807 oder früher wurde er zum königlichen Hofstukkateur in Stuttgart ernannt. Ab 1818 arbeitete er in Stuttgart auch als Lehrer für den Zeichnungsunterricht am Gymnasium, ab 1829 an der Kunstschule und ab 1832 an der Gewerbeschule.

Bedeutung

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Mack scheint hauptsächlich bildhauerische Arbeiten nach Modellen und Vorlagen anderer Künstler ausgeführt zu haben. So hat er u. a. seine früheren Lehrer Dannecker und Scheffauer bei ihren Arbeiten unterstützt. Die einzig bekannten, eigenständigen Werke sind die Gipsbüste der Gräfin von Beroldingen und vielleicht das Flachrelief auf dem Härlin-Grabmal.

 
Trauernder Genius von Philipp Jakob Scheffauer
Literatur Holst 1987, Seite 32, 42, Holst 1993, Seite 197
Jahr 1796
Beschreibung Grabmal. Ausführung in Sandstein nach Scheffauers Modell. „Weinender Putto mit gestürzter Fackel, den linken Ellbogen auf einer Urne, die Hand mit einem Tuchzipfel zur Wange führend.“ (Pfeiffer 1912, Seite 139–140). Bezeichnet: „Scheffauer direxit, Mack fecit 1796“ (geleitet von Scheffauer, ausgeführt von Mack).
Ort Stuttgart, Steigfriedhof, Grabmal von Jakob Linckh (1767–1794)
 
Trauernde Freundschaft von Johann Heinrich Dannecker
Literatur Holst 1987, Seite 261
Jahr 1802
Beschreibung Gipsausguss für Danneckers Skulptur „Trauernde Freundschaft“, möglicherweise identisch mit dem zerstörten Modell der Staatsgalerie Stuttgart
Ort ehemals Stuttgart, Staatsgalerie, Inventarnummer P 711
 
Ariadne auf dem Panther von Johann Heinrich Dannecker
Literatur Holst 1987, Seite 285, 461 Nr. D53
Jahr 1803
Beschreibung Formung und Ausguss von Danneckers Tonmodell des Panthers für seine Skulptur „Ariadne auf dem Panther“[4]
Ort Stuttgart, Staatsgalerie, Inventarnummer P 554
Holst 1987, Seite 424, Abbildung 401
Gräfin von Beroldingen
Literatur Holst 1987, Seite 424, Abbildung 401
Jahr 1804
Beschreibung Gipsbüste
Ort Stuttgart, Württembergisches Landesmuseum

Literatur

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  • Max Bach: Stuttgarter Kunst 1794–1860. Stuttgart 1900.
  • Der Herzoglich-Wirtembergischen Hohen Carlsschule Stand im Jahr 1788. Stuttgart 1788.
  • Der Herzoglich-Wirtembergischen Hohen Carlsschule Stand im Jahr 1792. Stuttgart 1792.
  • Heinrich Wagner, Carl Alexander von Heideloff: Geschichte der Hohen Carls-Schule, Band 1: Die Carls-Schüler nach archivalischen Quellen. Würzburg 1856.
  • Christian von Holst: Johann Heinrich Dannecker. Der Bildhauer. Stuttgart 1987.
  • Christian von Holst (Hrsg.): Schwäbischer Klassizismus zwischen Ideal und Wirklichkeit. Katalog. Stuttgart 1993.
  • Bertold Pfeiffer: Klassizistische Bildwerke an Grabdenkmälern in und um Stuttgart. Sonderabdruck aus der Festschrift der K. Altertümersammlung in Stuttgart. Stuttgart 1912 (PDF).

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Der in Bach 1900, Seite 109, angegebene Name Johann Ludwig Mack ist falsch. In der Matrikel der Hohen Carlsschule (Carlsschule 1788, Seite 22, Carlsschule 1792, Seite 27) und in Wagner 1856, Seite 458, wird Mack mit dem Vornamen Joseph Wilhelm Ludwig aufgeführt. – Die Namen von Joseph Wilhelm Ludwig Mack und seinem Sohn Ludwig Mack werden in der Literatur bisweilen mit dem Beinamen „der Ältere“ bzw. „der Jüngere“ versehen, weil wohl beide auf den Rufnamen Ludwig hörten.
  2. Die ältere Literatur (Wagner 1856, Seite 458, Bach 1900, Seite 109) gibt als Geburtsjahr 1766 an. Die neuere Literatur (Pfeiffer 1912, Seite 140, Fußnote 1, Holst 1993, Seite 449) gibt 1767 an.
  3. Zeitgleich mit Mack besuchte sein fast gleichaltriger Ludwigsburger Landsmann Friedrich Distelbarth die Hohe Carlsschule. Während Mack spätestens 1807 zum Hofstukkateur ernannt wurde, musste Distelbarth bis 1816 auf seine Ernennung zum Hofbildhauer warten.
  4. Die Abbildung zeigt einen Abguss der fertigen Marmorskulptur.