Julian Slater

britischer Tontechniker

Julian George Slater (* 1971 in Maidstone, Kent, England) ist ein britischer Tontechniker.

Der aus der Grafschaft Kent im Südosten Englands stammende Julian Slater hatte sich schon als Kind für Tontechnik interessiert[1]. Er studierte an der School of Audio Engineering in London und wollte als Toningenieur in der Musikbranche arbeiten, landete dann aber direkt nach dem Studium mehr zufällig in der Film- und Fernsehbranche, wo er ab 1991 im Unternehmen Hackenbacker des neun Jahre älteren Tontechnikers Nigel Heath arbeitete und 1992 als Heaths Tonschnittassistent an Peter Greenaways Film Das Wunder von Mâcon beteiligt war. Es folgten Arbeiten für die satirische Fernsehserie The Day Today im Bereich der Audio-Postproduktion, die Beteiligung am Tonschnitt von Gabriel Axels Hamlet – Der Prinz von Jütland und der Toneffektschnitt bei Leaving Las Vegas von Regisseur Mike Figgis, immer in Zusammenarbeit mit Nigel Heath, mit dem er dann Anfang 1995 eine eigene Postproduktionsfirma, die spätere Hackenbacker Audio Post Company in London, gründete.

Heath und Slater wurden mit ihrem Team erstmals 1999 für den Film Hilary & Jackie für den BAFTA Award in der Kategorie Bester Ton nominiert. Im Jahr 2000 folgte eine Primetime-Emmy-Nominierung für den Fernsehfilm Animal Farm und 2001 für Shadow of the Vampire eine Nominierung für den Golden Reel Award der MPSE. Neben diesen Filmarbeiten war die Firma allerdings in erster Linie für das britische Fernsehen tätig und lieferte dort unter anderem das Sounddesign der satirischen Fernsehserien von Chris Morris. Die Arbeiten mit Morris – auf The Day Today (1994) folgten Brass Eye (1997) und Jam (2000) – führten auch dazu, dass der Regisseur Edgar Wright, ein großer Fan von Chris Morris, Slater für sein Kinodebüt Shaun of the Dead engagierte. Seitdem war Slater bei allen Spielfilmen Edgar Wrights für den Ton verantwortlich. Der bisherige Höhepunkt der langjährigen Zusammenarbeit war Slaters komplexe Arbeit an Baby Driver. Für den größtenteils entlang einer Reihe komplett ausgespielter Musikstücke choreografierten Film mussten sämtliche Geräusche in Tempo und Tonhöhe an die verwendete Musik angepasst werden, um die Hörperspektive des Protagonisten zu vermitteln. Slater erhielt dafür 2018 seine ersten beiden Oscar-Nominierungen in den Kategorien Bester Ton und Bester Tonschnitt.

Slater, der bereits 2008 aus seiner Postproduktionsfirma ausgestiegen war und danach in London als Freiberufler gearbeitet hatte, zog Mitte 2013 mit seiner Frau und den zwei gemeinsamen Söhnen nach Los Angeles. Zu seinen ersten Arbeiten für das Postproduktionsunternehmen Formosa Group gehörten der Tonschnitt bei The Purge: Anarchy und das Tondesign des oscarprämierten Kurzfilms Liebe geht durch den Magen. Danach war er am Tondesign von George Millers Mad Max: Fury Road beteiligt und gewann als Teil des Teams 2016 einen Golden Reel Award.

Im Jahr 2017 folgte schließlich mit Jumanji: Willkommen im Dschungel die erste Hollywood-Großproduktion, bei der Slater für den Ton hauptverantwortlich war. 2018 wurde er in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences berufen, die jährlich die Oscars vergibt.[2]

Filmografie (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. ‘Baby Driver’ Sound Designer Julian Slater Discusses Film’s Hit Soundtrack, Interview mit THR Online, 16. Januar 2018
  2. Academy invites 928 to Membersphip. In: oscars.org (abgerufen am 26. Juni 2018).
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