Das Zerstörergeschwader 101 war ein Verband der Luftwaffe der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Als Zerstörergeschwader verfügte es überwiegend über zweimotorige Jagdflugzeuge wie die Messerschmitt Bf 110, die auch als schwere Jäger bezeichnet wurden. Es war ein reines Schulgeschwader, das die zweiköpfige Besatzung ausbildete. Am 15. März 1945, noch vor der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht, wurde es aufgelöst.

Zerstörergeschwader 101

Aktiv 20. März 1943 bis 15. März 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
Truppengattung Fliegertruppe
Typ Zerstörergeschwader
Gliederung Geschwaderstab und 3 Gruppen
Aufstellungsort Stab Memmingen
I. Gruppe Memmingen
II. Gruppe Bad Aibling
III. Gruppe Laupheim
Flugzeugtyp Focke-Wulff 190A, Messerschmitt Bf 110, Junkers Ju 88
Geschwaderkommodore
Erster Kommodore Major Johann Kogler
Letzter Kommodore Major Heinz Nacke

Geschichte

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Das Zerstörergeschwader 101 entstand am 20. März 1943 in Memmingen[1] (Lage) aus den Zerstörerschulen 1 (Schleißheim) und 2 (Memmingen). Der Stab/Zerstörerschule 2 erhielt die neue Bezeichnung Stab des Zerstörergeschwaders 101 und es wurden drei Gruppen gebildet. Die I./Zerstörerschule 2 in Memmingen firmierte am 20. März 1943 in I./Zerstörergeschwader 101 (Memmingen) um, ebenso die II./Zerstörerschule 2 (anfangs Wünsdorf, später Bad Aibling[2] (Lage)). Die III. Gruppe entstand am 1. Juni 1944 im deutschbesetzten Frankreich, in Orly bei Paris und kam später nach Laupheim[3] (Lage). Das Geschwader war der 4. Flieger-Schul-Division der Luftflotte 10 unterstellt.

Das Geschwader wurde während seiner gesamten Bestehenszeit als Ausbildungsgeschwader eingesetzt und hatte daher keine Kampfeinsätze. Am 1. Oktober 1944 wurde die III. Gruppe aufgelöst und in die II./Jagdgeschwader 106 überführt. Zum 8. Februar 1945 bestand das Zerstörergeschwader 101 aus dem Geschwaderstab und der II. Gruppe in Bad Aibling und der I. Gruppe in Illesheim.

Kommandeure

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Geschwaderkommodore

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Dienstgrad Name Zeit
Major Johann Kogler 20. März 1943 bis 14. Januar 1944[4]
Major/Oberstleutnant/Oberst Heinz Nacke 15. Januar 1944 bis 15. März 1945[5]

Gruppenkommandeure

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I. Gruppe
  • Hauptmann Fritz Schulze-Dickow, 20. März 1943 bis 1. Juli 1943[6]
  • Hauptmann Franz Schmolle, 10. September 1943 bis 31. Mai 1944[7]
  • Hauptmann Karl Fritz Schlosstein, 1. Juni 1944 bis 5. Juli 1944[8]
  • Hauptmann Günther Weyl, 6. Juli 1944 bis 15. März 1945[9]
II. Gruppe
  • Hauptmann Erich Jung, März 1943 bis 1943[10]
  • Hauptmann Werner Guth, 1943 bis Juni 1944[11]
  • Hauptmann Helmuth Haugk, 1. Juli 1944 bis 10. August 1944[12]
  • Major Fritz Schulze-Dickow, 11. August 1944 bis 15. März 1945[6]
III. Gruppe
  • Hauptmann Franz Schmolle, 1. Juni 1944 bis 26. Juli 1944[7]

Literatur

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  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Vierzehnter Band, Die Landstreitkräfte: Namensverbände/Die Luftstreitkräfte (Fliegende Verbände)/Flakeinsatz im Reich 1943–1945. Biblio Verlag, Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-1111-0.

Einzelnachweise

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  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 437, abgerufen am 1. Dezember 2023.
  2. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 33, abgerufen am 1. Dezember 2023.
  3. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 381, abgerufen am 1. Dezember 2023.
  4. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 1025, abgerufen am 13. November 2023 (englisch).
  5. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 580, abgerufen am 14. November 2023 (englisch).
  6. a b Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 324, abgerufen am 16. November 2023 (englisch).
  7. a b Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 448, abgerufen am 16. November 2023 (englisch).
  8. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 134, abgerufen am 16. November 2023 (englisch).
  9. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section S–Z. (PDF) 2016, S. 952, abgerufen am 16. November 2023 (englisch).
  10. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 773, abgerufen am 13. November 2023 (englisch).
  11. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 245, abgerufen am 13. November 2023 (englisch).
  12. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 368–369, abgerufen am 13. November 2023 (englisch).