Die Säulen der Erde (Film)
Dieser Artikel beschreibt den Fernsehfilm „Die Säulen der Erde“. Für den gleichnamigen Roman siehe Die Säulen der Erde. Für das gleichnamige Gesellschaftsspiel siehe Die Säulen der Erde (Spiel). |
Film | |
Titel | Die Säulen der Erde |
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Originaltitel | The Pillars of the Earth |
Produktionsland | Deutschland, Kanada |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2010 |
Länge | etwa 400 Minuten |
Stab | |
Regie | Sergio Mimica-Gezzan |
Drehbuch | John Pielmeier |
Produktion | John Ryan |
Musik | Trevor Morris |
Kamera | Attila Szalay |
Schnitt | Richard Comeau, |
Besetzung | |
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Die Säulen der Erde ist ein deutsch/kanadischer Historienfilm unter der Regie von Sergio Mimica-Gezzan aus dem Jahr 2010, der auf dem Bestsellerroman Die Säulen der Erde des britischen Autors Ken Follett basiert. Im Mittelpunkt steht der Bau einer Kathedrale im fiktiven südenglischen Ort Kingsbridge. Die Hauptrollen spielen Rufus Sewell als Tom Builder und Matthew Macfadyen als Prior Philip.
In den USA wurde der Film als Achtteilige Miniserie, mit je 50 Minuten Spielzeit, 2010 als Weltpremiere auf dem Pay-TV Sender Starz ausgestrahlt. [3] In Deutschland läuft er ab November 2010 als Vierteilige Filmreihe mit je 100 Minuten auf Sat. 1. [4] In Österreich soll die Filmreihe einen Tag vorher auf dem ORF 1 laufen. [5].
Handlung
Film 1
Nachdem der englische Thronfolge William, Erbe von König Heinrichs dem I., 1120 bei einer Überfahrt von Frankreich bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommen ist, werden bei Hof und ihm höheren Klerus Vorbereitungen für den drohenden Erbfolgekrieg getroffen.
Fast 20 Jahre später zieht der Arbeit suchende Baumeister Tom Builder mit seiner Familie durch die Grafschaft von Shiring. In den dortigen Wäldern begegnen sie der Heilerin Ellen, die einen Mentor für ihren begabten Sohn Jack sucht. In der nahe liegenden Stadt Kingsbridge trifft zur gleichen Zeit der junge Priester Philip ein. Jedoch findet er nicht eine Stattliche Priorei vor, sondern ein abgewirtschaftetes Kloster. Da der alte Abt wenige Tage nach seiner Ankunft verstorben ist, kommt es zu einer Neuwahl, in der sich überraschend Philip durchsetzen kann. Als der Tom Builder nach Kingsbridge kommt, kann der neue Abt Philip ihm zunächst keine Beschäftigung bieten. Kurze Zeit später brennt jedoch weitestgehend die alte Kirche des Klosters ab, trotz des geringen Einkommens des Klosters, beauftragt er den in der Priorei übernachtenden Tom Builder. Dieser träumt schon sein ganzes Leben davon, eine Kathedrale zu bauen. Der neue Abt Philip lässt sich von seiner Begeisterung anstecken und stimmt dem Bau zu. Durch den gewaltigen Auftrag haben Tom, Ellen und Jack ein neues Zuhause in Kingsbridge gefunden. Gleichzeitig stellt sich Bartholomäus, Graf von Shiring, nach dem Tod Heinrichs I. auf die falsche Seite, dadurch verliert er Land und Titel und seine Kinder Aliena und Richard bleiben dem Hass der rivalisierenden Adelsfamilie Hamleigh schutzlos ausgeliefert. Auch Philip merkt, dass er sich mit den Plänen für die neue Kathedrale mächtige Feinde geschaffen hat.
Film 2
Die Fundamente für die Kathedrale sind gesetzt worden, doch Philips Feinde verweigern den Eingestellten Arbeitern des Klosters den Steinbruch, dessen Nutzung dem Kloster für den Kirchenbau in Kingsbridge vom König versprochen wurde, zu betreten. Dieser wurde auf Anraten des Bischofs Waleran, ein einflussreicher Mann der den Bau der Kathedrale verachtet, von dem brutalen Adelssohn der Grafschaft Shiring William Hamleigh besetzt. Der Bau der Kathedrale steht somit durch den Steinemangel vor dem Aus. Zudem plant der Bischof, durch seine Informanten um die Schwierigkeiten beim Bau informiert, den König zu einem Besuch der Baustelle in Kingsbridge zu überreden. Damit soll Philips Unfähigkeit bewiesen werden und der Kirchenbau kurzerhand nach Shiring und somit in den Einflussbereich des machthungrigen Bischofs Waleran verlegt werden.
Film 3
Nach einer verlorener Schlacht wurde der König Stephan von seiner Rivalin Matilda gefangen genommen. Die strittigen Umstände des Baus müssen somit der Kathedrale müssen neu verhandelt werden. Zwar bestätigt sie, dass der Steinbruch für den Kathedralenbau unzugänglich bleibt, doch gleichzeitig eröffnet Matilda Kingsbridge mit dem Marktrecht eine andere Möglichkeit, den Bau dennoch zu finanzieren. Als Bedingung wird jedoch ausgehandelt, dass Prior Philip 100 Pfund für die königliche Kasse auftreiben muss. Die inzwischen als erfolgreiche Wollhändlerin etablierte Grafentochter Aliena, leiht ihm dafür bereitwillig ihr Geld. Gleichzeitig geht sie damit aber ein großes Risiko ein, denn ihr finanzielles Überleben und der Bau der Kirche hängen von einem großen Wollmarkt ab, den Kingsbridge in diesem Jahr zum ersten Mal veranstalten will.
Film 4
Nach langer, beschwerlicher Suche findet Aliena Jack in Frankreich. Während beide Pläne für eine gemeinsame Zukunft fassen, liegt Kingsbridge am Boden. Das Kirchendach des Neubaus ist eingestürzt, Philip hat in der Folge das Amt des Priors verloren. Der neue Leiter des Klosters Remigius setzt keine Bemühungen auf einen Fortgang der Bauarbeiten. Doch als Jack schließlich mit seiner kleinen Familie zurückkehrt, kommt auch das Leben zurück in die kleine Stadt. Jack plant Bau der Kathedrale wieder aufzunehmen und zudem mit seinem inzwischen im Ausland erworbenen Wissen noch schöner zu Ende zu führen. Außerdem hat er hat sich zudem einen Weg überlegt, das Geld dafür zu beschaffen.
Produktion
Vorproduktion
Erst knapp 20 Jahre nach der Veröffentlichung des Buches sicherte sich die Münchner Produktionsfirma Tandem Communications 2008 die Rechte an der Verfilmung. [6] Das es so lange dauerte bis eine Verfilmung entstand, lag auch an dem Umstand, dass der Autor Ken Follet Partner suchte die den Film genauso umfangreich gestalteten wie das Buch selber und nicht, wie bei anderen Adoptionen von Büchern, die Handlung kürzen und umschreiben würden. Neben der Deutschen Tandem Communications war die Hauptproduktionsfirma bei der Umsetzung des siebenstündigen Mehrteilers die Kanadische Firma Muse Entertainment Enterprises. Unterstützt wurden sie durch die Produktionsfirma Scott Free Productions, gegründet von den Emmypreisträgern und Produzenten Ridley Scott und Tony Scott. Von Anfang an auch an der Umsetzung beteiligt war die deutsche ProSiebenSat.1 Gruppe sowie der ORF. Diese vier Produktionsfirmen realisierten gemeinsam den 400 Minuten Film. Das Drehbuch wurde vom Schauspieler John Pielmeier ausgearbeitet, der darüber hinaus auch noch die Rolle des Cuthbert spielt. Der Regisseur des Filmes Sergio Mimica-Gezza arbeitete vor Beginn dieses Filmes als Erster Regieassistent an der Seite von Steven Spielberg. [7]. Bevor die Dreharbeiten begannen, bereiteten sich der mit zwei Regie-Preisen ausgezeichnete Mimica-Gezzan [7]. und einige Crewmitglieder mit einem Crashkurs zum Thema 12.Jahrhundert vor.
Dreharbeiten
Die Hauptdreharbeiten für Die Säulen der Erde begannen im Juni 2009 und endeten im folgenden November. Der Mehrteiler wurde größtenteils in Ungarn gedreht, einige Szenen entstanden jedoch auch in Österreich. Die Arbeiten in Ungarn wurden größtenteils von der Produktionsfirma Mid Atlantic Films geleitet.[7]. In dem, etwa 30 Kilometer von Ungarns Hauptstadt Belgrad entfernt, liegenden Ort Ócsa wurde auf einem 20.000 Quadratmeter großen Feld der Marktplatz von Kingsbridge als Realset errichtet, ebenfalls wurde die Kathedrale dort gebaut. Jedoch nur bis zu einer Höhe von etwa sieben Metern, den Rest fügten Visual-Effects-Experten später Digital dazu. Der amerikanische Regisseur begründete die Entscheidung damit, dass die Produktionskosten dadurch gesenkt und nach den Dreharbeiten die Kathedrale sowieso wieder abgerissen werden müsste. Zudem erlaubte ihm die Digitale Kirche Kameraeinstellungen zu verwenden, die mit einem echten Gebäude nicht möglich gewesen wären. Für die Krönungsszene, die in der Buchvorlage in London stattfindet, wählte der Regisseur die Wiener Votivkirche aus.
[5]. Da es während der Dreharbeiten mehrmals regnete, war der Untergrund aufgeweicht und die Schauspieler mussten, wie im Echten 12.Jahrhundert, durch hohen Schlamm gehen. Eine der größten Herausforderung war das Drehen der Schlachtszenen, hierbei wurden etwa 60 Stuntmans eingesetzt und die Kamera fuhr mitten durch die Kämpfe. Auch das der Film nicht in Chronologischer Reihenfolge gedreht wurde, bereitete der Crew Schwierigkeiten, da besonders am Anfang viele Szenen der letzten Filmteile gedreht worden sind und die Schauspieler die vorigen Szenen nur aus dem Drehbuch kannten. Damit der Film schnell fertig gestellt werden konnte, waren vier Kamerateams gleichzeitig im Einsatz, so konnten pro Tag etwa 50 Einstellungen gedreht werden. Das sind fast 40 Einstellungen mehr als bei einem normalen Kinofilm. Trotz des gewaltigem Drehpensum gelang es Die Säulen der Erde mit nur einem Regisseur und einem Director of Photography zu bewältigen und nicht wie in anderen Großprojekten mehre einzusetzen. Wegen dem umfangreichen Dreh bestand die Crew aus bis zu 350 Mann, die Gesamtkosten betrugen für die Produktion 40 Millionen US-Dollar (ca. 30 Millionen €). Die Drehorte in Österreich waren neben Wien, auch die Burg Liechtenstein und auch Burg Kreuzenstein in Niederösterreich dient als mittelalterlichen Filmkulisse. [5].
Als der Autor Ken Follett der Produktion im August 2009 einen Setbesuch abstatte, wurde ihm Angeboten in seiner eigenen Geschichte aufzutreten. Er stimmte zu und bekam den Gastauftritt. [8].
Synchronisation
Die deutsche Synchronbearbeitung fertigte die FFS Film- und Fernsehsynchron München an, die Dialogregie führte Jan Odle.[9]
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1) Diese Schauspieler sprechen Deutsch und müssen daher nicht von anderen synchronisiert werden.
Rezeption
Kritik
„Selten war das Mittelalter so facettenreich und leidenschaftlich zu erleben! […] Die Säulen der Erde ist die bildgewaltigste Mittelalterverfilmung aller Zeiten, die im Winter 2010 auf DVD und Blu-ray erscheint und mit über 400 Minuten spannender Unterhaltung die Zuschauer verzaubert. […]“
„[…] „Die Säulen der Erde“ erreicht nicht die Komplexität der Vorlage, sondern fokussiert sich mehr auf melodramatische Elemente, was bisweilen ein wenig an eine Soap-Opera erinnert. Aber mit Fortlauf tritt dieses Problem immer mehr in den Hintergrund, auch weil es den Machern gelingt, die Spannung hoch zu halten und das dunkle Zeitalter angemessen düster und nicht so blutleer darzustellen, wie man es von manch anderer Kino- oder TV-Produktion gewohnt ist.“
Ausstrahlung
Der Film wurde in über 160 Länder weltweit verkauft. Einige Länder sind im folgenden Aufgelistet. [4]. Die Deutsche Filmpremiere soll der erste Teil am 26.Oktober 2010 im Berliner im Sony Center haben, dazu sind auch der Hauptcast, sowie die Deutschsprechenden Darsteller anwesend. Auch der Besteller-Autor Ken Follet wird zur Premiere erwartet. [12]
Land | Sender | Ausstrahlungszeitraum | Titel | Quote |
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USA | Starz | 23. Juli 2010 bis 27. August 2010 | The Pillars of the Earth | ??? |
Kanada | Movie Central | 23. Juli 2010 bis ??? | The Pillars of the Earth | ??? |
The Movie Network | 23. Juli 2010 bis ??? | The Pillars of the Earth | ??? | |
Irland | TV3 | 15. August 2010 bis ??? | ??? | ??? |
Spanien | Vier | 15. September 2010 bis 12.Oktober 2010 | Los pilares de la Tierra | ??? |
Italien | Sky | seit 1. Oktober 2010 | ??? | ??? |
Niederlande | RTL 8 | seit 8. Oktober 2010 | ??? | ??? |
Großbritannien | Channel 4 | seit 16. Oktober 2010 | ??? | ??? |
Bulgarien | PRO.BG | ab 11. November 2010 | ??? | ??? |
Österreich | ORF 1 | ab 15. November 2010 | Die Säulen der Erde | ??? |
Deutschland | Sat.1 | ab 15. November 2010 | Die Säulen der Erde | ??? |
Sonstige Veröffentlichungen
Am 7. Dezember 2010 erscheint Die Säulen der Erde auch auf DVD, Blu-ray und in einer Special Edition („DVD Deluxe“). Letztere enthält neben dem Film 180 Minuten Bonusmaterial mit Making-of, Interviews mit Cast und Crew sowie einem Blick hinter die Kulissen.[13]
Literatur
- Ken Follett: Die Säulen der Erde. Bastei Lübbe, Köln 1992, ISBN ISBN 3-404-11896-0(?!).
Fortsetzung
Im April 2010 sicherte sich die Tandem Communications die Rechte am Fortsetzungsroman Die Tore der Welt. Die Produktionsfirma wird wieder mit Scott Free, wie schon bei Die Säulen der Erde zusammen den Film produzieren. Ebenfalls wie beim jetzigen Film wird das Drehbuch John Pielmeier für einen Vierteiligen Film/Achteilige Miniserie geschrieben. Finanziert wird die Adoption des Buches wieder vom Amerikanischen Sender Starz, der sich damit die Option an der Erstausstrahlung in den USA gesichert hat. [14]
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- Offizielle Website von Sat.1
- Offizielle Website der Miniserie vom Amerikanischen Sender Starz (englisch)
- Offizielle Website der Produktionsfirma Tandem Communications
- Offizielle englische Website (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Freigabebescheinigung des 1. Films. (PDF, 33 KB) FSK, abgerufen am 19. Oktober 2010.
- ↑ Freigabebescheinigung des 3. Films. (PDF, 33 KB) FSK, abgerufen am 20. Oktober 2010.
- ↑ tandemcom.de - Pressemitteilung vom 03.03.2010 abgerufen am 19. Oktober 2010
- ↑ a b The-pillars-of-the-earth.tv - Worldwide Release (englisch) abgerufen am 19. Oktober 2010
- ↑ a b c ORF Kundendienst.at- "Die Säulen der Erde" als internationaler Filmevent mit ORF-Beteiligung abgerufen am 21. Oktober 2010
- ↑ tandemcom.de - Pressemitteilung vom 02.04.2008 abgerufen am 19. Oktober 2010
- ↑ a b c tandemcom.de - Pressemitteilung von 09.06.2009 abgerufen am 19. Oktober 2010 Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „tandemcom.de - Pressemitteilung von 09.06.2009“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ tandemcom.de - Pressemitteilung von 17.08.2009 abgerufen am 19. Oktober 2010
- ↑ Synchronkartei.de - Die Säulen der Erde abgerufen am 19. Oktober 2010
- ↑ Steffen Müller: Die Säulen der Erde. kinofilmer.de, 7. Oktober 2010, abgerufen am 19. Oktober 2010.
- ↑ Björn Becher: Unter der Lupe: „Die Säulen der Erde“ nach Ken Follett – Kritik. filmstarts.de, S. 3/5, abgerufen am 20. Oktober 2010.
- ↑ Die Säulen der Erde: Gewinne Tickets für die Filmpremiere in Berlin! Sat.1, abgerufen am 20. Oktober 2010 (Offizielle Webseite).
- ↑ Die Säulen der Erde. Universum Film, abgerufen am 19. Oktober 2010.
- ↑ tandemcom.de - Pressemitteilung vom 13.04.2010 Abgerufen am 21.Oktober 2010