Andreas Bleck

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Andreas Bleck (* 17. April 1988 in Neuwied) ist ein deutscher Politiker (AfD). Er ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Leben

2005 erhielt Bleck seine Mittlere Reife an der Heinrich-Heine-Realschule. Nach dem Abitur 2009 an der David-Roentgen-Schule in Neuwied begann Bleck ein Lehramtsstudium für die Fächer Deutsch und Erdkunde an der Universität Koblenz-Landau. Von 2011 bis 2012 gehörte er dort dem AStA als Referent für interne Hochschulpolitik an. In dieser Zeit wurde er vor allem für seine Mitgliedschaft in der rechtspopulistischen Bürgerbewegung Pax Europa kritisiert, der er seit 2010 angehört.[1]

Von 2016 bis 2017 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des rheinland-pfälzischen AfD-Landtagsabgeordneten Jan Bollinger, der dort Parlamentarischer Geschäftsführer seiner Fraktion im Landtag war.

Seit 2002 ist er Schiedsrichter im Fußballverband Rheinland. 2012 erhielt er die Ehrennadel in Silber für zehn Jahre Tätigkeit als Schiedsrichter.

Bleck ist konfessionslos und verheiratet.

Politische Tätigkeiten

Andreas Bleck gehörte von 2010 bis 2013 der CDU an. 2013 trat er dann in die Partei Alternative für Deutschland ein und gründete den Kreisverband Neuwied mit; von 2013 bis 2016 war er dessen stellvertretender Vorsitzender.[1] Bleck war außerdem von 2015 bis 2017 Beisitzer im Bundesvorstand der Jungen Alternative für Deutschland. Von 2016 bis 2017 war er zudem Beisitzer im Landesvorstand der AfD Rheinland-Pfalz.

Bleck gehört seit 2014 dem Kreistag des Landkreises Neuwied an. Von 2014 bis 2016 war er stellvertretender AfD-Fraktionsvorsitzender im Kreistag, seit 2016 ist er Fraktionsvorsitzender.

Bei der Bundestagswahl 2017 zog er über die Landesliste Rheinland-Pfalz in den Deutschen Bundestag ein. Dort ist er ordentliches Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Im Sportausschuss sowie im Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung ist er stellvertretendes Mitglied.

Politische Positionen

Der Rhein-Zeitung sagte Bleck im August 2017, ihn würden die provokanten Parolen anderer AfD-Mitglieder in sozialen Netzwerken stören. „Dennoch setzt auch er bei Facebook auf die AfD-typischen aus Porträtbild, Parteilogo und knackigen Zitaten zusammengesetzten Grafiken aus dem Baukasten“, schrieb die Zeitung. Den Islam bezeichnet Bleck als „Integrationshindernis“.[1]

Falschmeldung über Greta Thunberg

Über sein Twitter-Profil verbreitete Bleck im August 2019 die Falschmeldung, das Schiff, mit dem Greta Thunberg den Atlantik überquerte, werde von der Privatbank Edmond de Rothschild gesponsert.[2] Die Segelyacht wurde 2015 für das von Benjamin de Rothschild gegründete Team Gitana gebaut. Sie trug neben ihrem Taufnamen Gitana 16 den Namen Mono60 Edmond de Rothschild.[3][4] Seit der Stuttgarter Immobilienunternehmer Gerhard Senft das Schiff 2017 gekauft hat, heißt es Malizia II und wird vom Team Malizia betrieben.[5] Eine Verbindung zur Familie Rothschild besteht somit nicht mehr.

Der Bezug auf Rothschild gilt als antisemitische Kommunikationspraxis. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung werden judenfeindliche Ideen heute „aufgrund der Ächtung und Sanktionierung offen verbalisierter Judenfeindschaft“ re-kodiert und verschlüsselt. Eine Form davon sei „die Kodierung und das Arrangieren von Versatzstücken, intertextuellen Bezügen, Sprichwörtern, Namen, Schlagworten, die unmittelbar mit Juden und Judentum assoziiert werden“.[6] Die Familie Rothschild ist seit Langem Gegenstand von Hetzkampagnen und Verschwörungserzählungen.

Einzelnachweise

  1. a b c Michael Fenstermacher: Andreas Bleck (AfD) im Porträt: Schiedsrichter ergreift als Islamkritiker Partei. Rhein-Zeitung, 18. August 2017, abgerufen am 3. Oktober 2017.
  2. Andreas Bleck: Ist das Zufall? In: Twitter. 16. August 2019, abgerufen am 22. September 2019.
  3. Team Gitana. Abgerufen am 22. September 2019.
  4. Team Gitana: Mono60 Edmond de Rothschild. Abgerufen am 22. September 2019.
  5. Tatjana Pokorny: Unter deutscher Flagge für das Ocean Race gemeldet. In: Yacht Online. 14. Juni 2019, abgerufen am 22. September 2019.
  6. Monika Schwarz-Friesel: Aktueller Antisemitismus. Bundeszentrale für politische Bildung, 7. September 2015, abgerufen am 22. September 2019.