Julius Yego

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Julius Yego
Voller Name Julius Kiplagat Yego
Nation Kenia Kenia
Geburtstag 4. Januar 1989
Geburtsort Soba River, Kenia
Größe 173 cm
Gewicht 76 kg
Beruf Polizist
Karriere
Disziplin Speerwurf
Bestleistung 92,72 m
Nationalkader seit 2008
Status aktiv
Medaillenspiegel
Leichtathletik Weltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Commonwealth Games 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Afrikameisterschaften 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Panafrikanische Spiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Leichtathletik Weltmeisterschaften
Gold Beijing 2015 92,72 m
Logo der Commonwealth Games Federation Commonwealth Games
Gold Glasgow 2014 83,87 m
Afrikameisterschaften
Gold Marrakesch 2014 84,72 m
Gold Porto Novo 2012 76,68 m
Bronze Nairobi 2010 74,51 m
Logo der Afrikaspiele Afrikaspiele
Gold Maputo 2011 78,34 m
letzte Änderung: 26. August 2015

Julius Kiplagat Yego (* 4. Januar 1989 in Soba River, Nandi District) ist ein kenianischer Leichtathlet. 2012 war er der erste kenianische Speerwerfer bei Olympischen Spielen überhaupt.[1] Er ist mehrfacher Kenianischer Meister, Landesrekordhalter, Afrikarekordhalter sowie zweimaliger Afrikameister.

Sportliche Laufbahn

Yego wuchs als Sohn eines Landwirts im Nandi District auf. Während er das Vieh hütete, vertrieb er sich die Zeit mit dem Werfen von Stöcken. In der Folge eiferte er in der Schule seinem älteren Bruder nach und begann mit dem Speerwurf.[2] Aufgrund der eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten in Kenia, wo der Mittel- und Langstreckenlauf die Leichtathletik beherrschen, erlernte er die richtige Technik unter anderem mithilfe von Internetvideos. Nach eigener Aussage motivierten ihn insbesondere YouTube-Videos der Weltklasseathleten Jan Železný, Andreas Thorkildsen und Tero Pitkämäki.[3] In den Medien wurde er daher später auch mit dem Spitznamen The YouTube Athlete betitelt.

Nach zahlreichen nationalen Erfolgen errang er als Dritter bei den Leichtathletik-Afrikameisterschaften 2010 Nairobi seine erste internationale Medaille. Im selben Jahr belegte er bei den Commonwealth Games in Neu-Delhi den siebten Platz. Bei den Panafrikanischen Spielen 2011 in Maputo siegte er mit einem neuen Landesrekord von 78,34 m.[4] Zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2012 erhielt er vom Leichtathletik-Weltverband ein Stipendium für ein sechsmonatiges Training in Schweden.[5]

2012 gewann Yego den Titel bei den Afrikameisterschaften in Porto Novo und qualifizierte sich außerdem für die Olympischen Spiele in London, wo er den zwölften Platz belegte. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2013 in Moskau verpasste er nur knapp eine Sensation, als er trotz einer neuen persönlichen Bestleistung von 85,40 m am Ende Vierter wurde; vor dem letzten Durchgang hatte er noch auf dem Bronzerang gelegen.[6][7]

Im folgenden Jahr siegte Yego bei den Commonwealth Games in Glasgow. Außerdem verteidigte er seinen Titel bei den Afrikameisterschaften in Marrakesch erfolgreich.[8]

2015 steigerte er innerhalb von zwei Wochen dreimal seine persönliche Bestleistung. Zunächst gewann er am 26. Mai in Ostrava das Golden Spike mit 86,88 m, am 4. Juni belegte er beim Diamond-League-Meeting in Rom mit 87,71 m den zweiten Platz hinter Vítězslav Veselý, den er drei Tage später in Birmingham schlagen konnte, wo er mit 91,39 m einen neuen Diamond-League-Rekord und Afrika-Rekord aufstellte.

An der Leichtathletik-WM in Beijing errang er mit der Weltjahresbestleistung und erneutem Afrika-Rekord von 92,72 m der Weltmeistertitel, die Weite gehört zu den drei jemals erreichten Weiten. Damit ist er der erste afrikanische Weltmeister im Speerwerfen. Wenn man die kenianische Flagge betrachtet, ist dies besonders passend (traditioneller Massai-Schild mit gekreuzten Speeren)!

Einzelnachweise

  1. Nicolas Diekmann: Ich war auch dabei. Der Tagesspiegel, 11. August 2012, abgerufen am 28. Dezember 2014.
  2. Machua Koinange: Julius Yego, the YouTube athlete who captained Kenya to Moscow glory. Standard Digital, 24. August 2013, abgerufen am 28. Dezember 2014 (englisch).
  3. Julius Yego talks to SPIKES about his javelin dream. IAAF, 11. Dezember 2014, abgerufen am 28. Dezember 2014 (englisch).
  4. Elias Makori: Rare medals for Kenya as curtain falls on 10th All Africa Games. IAAF, 17. September 2011, abgerufen am 28. Dezember 2014 (englisch).
  5. William Njuguna: Yego lands IAAF scholarship to train in Sweden. The Star, 6. Dezember 2011, abgerufen am 28. Dezember 2014 (englisch).
  6. Speer: Gold für Europameister Vesely. Zeit Online, 17. August 2013, abgerufen am 28. Dezember 2014.
  7. Javelin Throw Series Result - 14th IAAF World Championships. IAAF, 17. August 2013, abgerufen am 28. Dezember 2014 (englisch).
  8. Mirko Jalava, A Lennart Julin: 2014 end-of-year reviews – throws. IAAF, 26. Dezember 2014, abgerufen am 28. Dezember 2014 (englisch).