Kissonerga-Mosphilia

Kissonerga-Mosphilia (auch oft nur als Mosphilia bezeichnet) ist eine archäologische Ausgrabungsstätte auf Zypern. Der hier gefundene Ort datiert in die Kupfersteinzeit. Der Ort liegt im Westen der Insel, nahe der Küste. Nach diesem Fundort wird die Periode der mittleren Kupfersteinzeit (ca. 3500 bis 2500 v. Chr.) auf Zypern auch oft als Mosphilia-Periode bezeichnet. Es konnten mehrere Siedlungsphasen unterschieden werden. Besonders gut erhalten waren die Schichten 3 und 4.

Die hier gefundenen Wohnbauten sind rund und aus Stein erbaut. Sie treten meist paarweise auf. Es gibt ein großes rundes Gebäude und daneben ein kleineres, ebenfalls rundes. Diese Bauten waren im Inneren in verschiedene Bereiche unterteilt. Es gab einen Wohnbereich, dessen Boden meist fester war, einen Kochbereich, einen Arbeitsbereich und Bereiche, wo Werkzeuge und Nahrung gelagert wurden.

Es konnten Areale im Siedlungsgebiet beobachtet werden, die anscheinend als Tempelareale benutzt wurden. In einem dieser zeremoniellen Gebiete, unter der Mauer eines großes Gebäudes, fand sich eine rechteckige Grube, in der sich Steine, Kiesel und organisches Material befanden. Daneben gab es über 50 Objekte aus Stein, Knochen, Muschel und Keramik. Das wichtigste Objekt war eine Schale, die wie ein Haus modelliert war. Das Modell enthielt zehn Steinfiguren, acht Keramikfiguren, das Modell eines Stuhles, eine Muschel und ein kleines menschenförmiges Gefäß.

Am Ende der Mittleren Kupferzeit wurde der Ort verlassen und erst wieder in der späten Kupferzeit besiedelt. In dieser Phase gab es zahlreiche kleinere Wohnbauten und ein größeres, das als Wohnort der Dorf-Elite interpretiert wurde. Es fanden sich auffallend viele wertvolle Objekte in dem Bau, wie zahlreiche Steinwerkzeuge und viele Tierknochen, die auf die besondere Bedeutung der Jagd schließen lassen.

Literatur

• Louise Steel: Cyprus before History, London 2004, S. 86–118, ISBN 0-7156-3164-0