Kaskett

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Kaskett war Bezeichnung für eine militärische Kopfbedeckung.

Während im Französischen das Wort casque bzw. casquet eigentlich alle Helmformen bezeichnete, verwendete man im deutschen Sprachraum den Begriff meist nur für Lederhelme des späten 18. Jahrhunderts. Nachdem der Uniformstil während der friderizianischen Epoche weitgehend gleichgeblieben war, begann man in einigen Armeen mit neuen Uniformtypen zu experimentieren. Neben Einheitsuniformen sollte auch Materialersparnis Kosten minimieren. Zudem sollten die neuen Uniformen praktisch und formschön sein. Als Kopfbedeckung wählte man oft einfache Lederhelme, die mehr Schutz gegen Säbelhiebe boten als der Dreispitz, aber billiger waren als die aufwändigen Grenadiermützen. Diese Helme hatten z.B. in Württemberg und Bayern einen Roßhaarschweif nach antikem Vorbild, in Hannover eine Raupe oder auch einen Roßhaarschweif und in Österreich nur einen Kamm. Für diese Helmtypen bürgerte sich der Begriff Kaskett ein. In der preußischen Armee hingegen bezeichnete man einen 1787 eingeführten, kleinen, quer getragenen Zweispitz aus Filz als Kaskett. Die Vorderkrempe zeigte je nach Waffengattung unterschiedliche Abzeichen oder das königliche Monogramm, während die Hinterkrempe bei Regen als Nackenschutz heruntergeschlagen werden. All diese Kopfbedeckungen erwiesen sich jedoch als ästhetisch eher unbefriedigend und oft auch als ausgesprochen unpraktisch, so dass man sie meist wieder durch Hüte und neu gestaltete Grenadiermützen ersetzte.

Literatur

  • Richard Knötel, Herbert Knötel und Herbert Sieg: Farbiges Handbuch der Uniformkunde. (2 Bände), Augsburg 1997