Gottfried Dienst

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Gottfried „Godi“ Dienst (* 9. September 1919 in Basel; † 1. Juni 1998 ebenda) war ein Schweizer Fussballschiedsrichter.

In den 1950er und 1960er Jahren galt er in Europa als einer der Besten seiner Zunft. Der Postbeamte pfiff neben zahlreichen anderen internationalen Begegnungen auch das Endspiel im Europapokal der Landesmeister 1960/61. So verwunderte es wenig, dass er auch mit der Spielleitung des Finales der Weltmeisterschaft zwischen England und Deutschland am 30. Juli 1966 im Londoner Wembley-Stadion betraut wurde. Assistiert wurde ihm von Karol Galba aus der Tschechoslowakei und von Tofiq Bəhrəmov aus der damaligen UdSSR-Republik Aserbaidschan, der eingeteilt wurde, obwohl die sowjetische Mannschaft im Halbfinale gerade gegen Deutschland ausgeschieden war.

Nach der regulären Spielzeit hatte es 2:2 gestanden. In der 10. Minute der Verlängerung schoss Geoff Hurst den Ball an die Unterkante der Latte des von Hans Tilkowski gehüteten deutschen Tores, worauf der Ball zunächst auf die Torlinie und von dort ins Spielfeld zurück sprang. Der Linienrichter Bəhrəmov zeigte ein Tor an, Dienst entschied nach non-verbaler Kommunikation (mangels einer für beide verständlichen Sprache) mit ihm auf Tor zum 3:2 für England. Dies ging als Wembley-Tor in die Sportgeschichte ein. Der vierte Treffer der Engländer in den Schlusssekunden war ebenfalls nicht regulär, da Zuschauer auf das Spielfeld gelaufen waren; Dienst hätte das Spiel daher unterbrechen müssen.

Zwei Jahre später durfte Dienst dennoch auch das erste Endspiel der Europameisterschaft zwischen Italien und Jugoslawien am 8. Juni 1968 in Rom leiten. Allerdings geriet er auch hier wieder ins Visier der Kritik. Neutrale Beobachter attestierten ihm eine deutliche Parteinahme zugunsten der Gastgeber, so dass die Gastmannschaft aus Jugoslawien nur ein 1:1 erreichte. Das Wiederholungsspiel zwei Tage darauf, das die Italiener mit 2:0 gewannen, leitete dann der Spanier José Maria Ortiz de Mendibil.