Heinrich von Meysenbug

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Heinrich von Meysenbug (* 13. Juli 1742 in Riede in Hessen; † 14. März 1810 in Kassel) war Landrat in Kurhessen und von 1808 bis 1810 Mitglied der Reichsstände im Königreich Westphalen (Departement Fulda).

Leben

Heinrich von Meysenbug war ein finanziell gut gestellter Grundbesitzer. Er hatte Besitzungen in Riede, Züschen, Retterode, Hessisch Lichtenau, Heimarshausen, Cappel und Meisebach sowie die Gerichtsbarkeit über seine Erblehen. Von 1775 bis 1798 war er Landrat des kurhessischen Bezirks Schwalm.

Meysenbug machte sein Schloss Riede zu einem Treffpunkt von Künstlern und Gelehrten aus Kassel und darüber hinaus. Zwischen 1770 und 1800 ließ er am Südhang des Klauskopfs nahe dem Schloss Riede in einem ehemaligen Wildpark von dem Landschaftsmaler, Architekten und Gartengestalter Johann Heinrich Müntz einen etwa 27 ha großen Englischen Landschaftspark im frühromantischen Stil anlegen.

1802 stiftete er ein von dem Kasseler Bildhauer Johann Christian Ruhl geschaffenes klassizistisches Grabmal für den Arzt Dr. Johann Georg Schmidt auf dem Friedhof in Riede. Es wird vermutet, dass die Stiftung aus Dankbarkeit für eine Patenschaft erfolgte, die Schmidt für den unverheirateten Meysenbug übernommen hatte.

Meysenbug starb am 14. März 1810 auf dem Weg zur Ständeversammlung am Friedrichsplatz in Kassel. Er wurde im Erbbegräbnis der Familie in der alten Kirche in Heimarshausen beigesetzt. Da er ledig und kinderlos geblieben war, starb mit ihm das Geschlecht derer von Meysenbug im Mannesstamm aus.

Namensnachfolge

1825 nahm der Gemeindekabinettsrat Ludwig Karl Rivalier diesen ausgestorbenen Namen wieder an. Er wurde von Kurfürst Wilhelm II. Hessen-Kassel in den Adelsstand erhoben und nannte sich danach Carl Rivalier von Meysenbug. Die bekannte Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Malwida von Meysenbug war seine Tochter.

Literatur

  • Jochen Lengemann: Parlamente in Hessen 1808-1813. Biographisches Handbuch der Reichsstände im Königreich Westphalen und der Ständeversammlung des Großherzogtums Frankfurt (Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen 7), Frankfurt a.M. 1991, S. 162.
  • Holger Schulz: „Der frühromantisch-sentimentale Waldpark von Riede“; in: Die Gartenkunst, H. 2, 1998