Herrenwieser Schwallung

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Die Herrenwieser Schwallung ist ein 1844 erbauter Staudamm aus Buntsandstein nahe Herrenwies, der bis 1856 dazu genutzt wurde, das Wasser des Schwarzenbach aufstauen und ablassen zu können. Dadurch wurde das im Schwarzwald geschlagene Holz zu Tal gespült.

Technik

Bergseitige Ansicht
Talseitige Ansicht

Bis 1844 fand sich an derselben Stelle eine Schwallung aus Holz. Da diese jedoch sehr wartungsaufwändig war, wurde diese unter der Bauleitung des Weisenbacher Steinmetzmeisters Belzer durch die noch heute vorhandene Schwallung aus Buntsandstein ersetzt. Die Steine wurden sehr genau gearbeitet und ohne Bindemittel gesetzt. Das Bauwerk wurde durch passgenaue, eingekeilte Schlusssteine abgeschlossen.

Der Damm weist am Fuß eine Breite von ca. 20,5 Metern auf und ist 67 Meter lang. Bergseitig konnten in etwa 20.000 bis 25.000 Kubikmeter Wasser angestaut werden.

Holztransport

Die zu triftenden Baumstämme wurden mittels Pferden auf Lotwegen von den Bergen bis in die Floßstube talseits der Schwallung gezogen und dort gelagert. Durch rasches Öffnen der beiden Schleusentore wurden die Baumstämme ins Murgtal geschwemmt. Verklemmte Stämme wurden durch Floßknechte mittels Floßstangen befreit. Die Trift war somit eine gefährliche Arbeit, die Schaulustige aus dem Umland, wie beispielsweise dem nahe gelegenen Baden-Baden, anzog.

Weiter murgabwärts wurden die Baumstämme in Gernsbach und Hörden zu Flößen gebunden und weiter Richtung Rhein geflößt, dort zu größeren Handelsflößen verbunden und zum Verkauf nach Holland gefahren.

Koordinaten: 48° 39′ 19″ N, 8° 17′ 26″ O