Indischer Hanf

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Der Indische Hanf (Cannabis indica) ist entweder eine eigenständige Art aus der Gattung Hanf (Cannabis) oder eine Unterart von Cannabis sativa.

Merkmale

Der Indische Hanf unterscheidet sich deutlich von seinen Verwandten, dem Cannabis sativa und dem Cannabis ruderalis. Er kommt aus den Hochgebirgen Indiens und des Orients und hat sich an karge Nährstoffvorkommen und niedrige Temperaturen angepasst.

Deutliche Unterschiede sind:

Das Wuchsbild: Indischer Hanf wächst nur bis zu einer Höhe bis zu 1,50 m, maximal 2 m Höhe, und erscheint buschiger als Cannabis ruderalis und Cannabis sativa.

Lebensraumanpassung: Er ist robuster als seine Verwandten, weshalb er besser mit den Klimaverhältnissen sowie den Bodenverhältnissen klarkommt als seine Verwandten aus den Tälern und den Tropen. Im Gegensatz zu C. sativa bildet C. indica seine Blüten entlang der Internodien, den Stielteilen zwischen den Blattabständen.

Bei den sehr niedrigen Temperaturen z.B. im Hindukusch (auch Name einer Holländischen Hanfsorte) verfärben sich die Blätter zeitweise lila.

C. indica wurde seit jeher von den Menschen zum rituellen Gebrauch und Konsumgebrauch gezüchtet, daher haben sich neben der Wildform diverse Hausformen entwickelt.

Heute werden auf der gesamten Welt Indica-Sorten gezüchtet, das Zentrum sind die Niederlande sowie Kanada und die USA, wo die Zucht illegal erfolgt.

Es werden die Pflanzen selektiert, die die beste Produktion an stark THC-haltigem Harz haben, und oft weibliche Nachfolger hervorbringen. Nur die weibliche Pflanze eignet sich zur Marihuanaproduktion.

In den 1970ern wurde während der so genannten Colchicin-Ära das Gift der Herbstzeitlose auf die Samen gesprüht um genetische Mutationen hervorzurufen. Colchizin ist stark krebserregend, weshalb sich viele Züchter die Gesundheit ruinierten, andererseits bringt es nicht wirklich etwas; das Gerücht hält sich dennoch.

Es ist möglich, Cannabis indica mit Cannabis sativa und/oder Ruderalis zu kreuzen (Hybridisierung). Hiermit soll der THC-Gehalt erhöht oder die Blütezeit verkürzt werden.

Rauschkunde

Den Rausch verursachen CBD und hauptsächlich das Delta-9-THC, das erstmals 1964 in Israel isoliert und synthetisiert wurde. Es ist kaum wasserlöslich und stickstofffrei. Bei männlichen Indica-Pflanzen ist ein THC-Gehalt von 3%, auf das Trockengewicht bezogen, üblich, bei weiblichen zwischen 5 und 15%. Das Haschöl kann bis zu mehr als 30% THC haben. THC wird erst durch Wärme (Dehydrierung) rauschfähig, wie durch den Tee, das Einbacken in Kekse oder den Joint.

Gesundheit und Medizin

Früher war Cannabis, oder Cannabisauszüge in vielen Medikamenten enthalten. Cannabis Indica wurde gegen Hühneraugen, Bauchschmerzen, Glaukom, Augenüberdruck, Asthma, in der Krebstherapie und AIDS-Therapie eingesetzt. Außerdem soll THC bei Multipler Sklerose und auf vielen weiteren Gebieten hilfreich sein.

relevante Wikipedia Einträge

Weiteres findet sich in den allgemeineren Einträgen:

  • Hanf - die Nutzpflanze
  • Cannabis - Hanf als psychoaktive Substanz