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Meiningen

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Wappen Deutschlandkarte
Meiningen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Meiningen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 34′ N, 10° 25′ OKoordinaten: 50° 34′ N, 10° 25′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Schmalkalden-Meiningen
Höhe: 287 m ü. NHN
Fläche: 41,38 km2
Einwohner: 21.058 (31. Dez. 2007)[1]Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 509 Einwohner je km2
Postleitzahl: 98617
Vorwahl: 03693
Gemeindeschlüssel: 16 0 66 042Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Stadtgliederung: 2 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schlossplatz 1
98617 Meiningen
Website: www.meiningen.de
Bürgermeister: Reinhard Kupietz (Freie Wähler Pro Meiningen)
Lage der Kreisstadt Meiningen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen
KarteBelriethBirxBreitungenBrotterode-TrusetalChristesDillstädtEinhausen (Thüringen)EllingshausenErbenhausenFambachFloh-SeligenthalFrankenheim/RhönFriedelshausenGrabfeldKaltennordheimKaltennordheimKühndorfLeutersdorfMehmelsMeiningenNeubrunnOberhofObermaßfeld-GrimmenthalOberweidRhönblickRippershausenRitschenhausenRohrRosaRoßdorf (Thüringen)SchmalkaldenSchwallungenSchwarzaSteinbach-HallenbergUntermaßfeldUtendorfVachdorfWasungenWasungenZella-MehlisThüringen
Karte
Datei:Meiningen02.jpg
Blick in die Georgstraße

Meiningen ist die Kreisstadt des Landkreises Schmalkalden-Meiningen im südlichen Thüringen. Die Mittelstadt an der Werra gilt als das Kultur-, Justiz- und Finanzzentrum Südthüringens. Wirtschaftlich ist die ehemalige Residenzstadt heute vom Kultur- und Städtetourismus, der Hightech-Branche, vom Maschinen- und Metallbau sowie der Nahrungsmittelindustrie geprägt.

Geografie

Geografische Lage

Meiningen liegt im Werratal zwischen Rhön und Thüringer Wald an der Klassikerstraße in einer Höhe von 287 Meter über NN (Stadtzentrum). Die umliegenden Berge haben eine Höhe zwischen 417 und 499 Meter, an deren Hängen sich Teile der Stadt bis auf die Höhe von 450 Meter hinaufziehen. Der Ortsteil Dreißigacker liegt auf einer Höhe von 430 Metern über NN. Der höchste Berg ist mit 499 Meter die im Osten der Stadt gelegene Hohe Maas. Die Stadt wird von Süden nach Norden von der Werra, einem Quellfluss der Weser durchflossen.

Meiningen hat eine zentrale Lage in Deutschland. Das Ballungszentrum Rhein-Main ist 170 Kilometer entfernt, bis zur Hauptstadt Berlin sind es 380 Kilometer. Die nächstgelegenen Großstädte sind die Thüringer Landeshauptstadt Erfurt (87 Kilometer) und das unterfränkische Würzburg (102 Kilometer).

Geologie

Die Stadt liegt im Meininger Triasland, einem Muschelkalkgebiet, das sich entlang der Werra bis nach Hildburghausen und bis in das Grabfeld ausdehnt.

Stadtgebiet

Von den 41,38 km², die das Stadtgebiet umfasst, sind zirka 20 km² bebaut. Die maximale, lückenlos bebaute Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 6 km, in Ost-West-Richtung sind es 5,5 km.

Angrenzende Gemeinden sind Ellingshausen, Herpf, Kühndorf, Obermaßfeld-Grimmenthal, Rippershausen, Rohr, Sülzfeld, Untermaßfeld, Utendorf und Walldorf.

Die Stadt gliedert sich in die historisch gewachsene Kernstadt mit den Stadtteilen Zentrum, Nordstadt, Oststadt, Südstadt, Jerusalem, Helba, Welkershausen und dem Ortsteil Dreißigacker. Alle Stadt- und Ortsteile sind nahtlos mit der Kernstadt zusammen gewachsen.

Klima

Das gegenüber den umliegenden Gebirgszügen der Rhön und des Thüringer Waldes tiefliegende und windgeschützte Werratal sorgt für ein regional gesehen mildes Klima in der Stadt. Dabei kann es aber innerhalb der Stadt auf Grund der Topografie ganzjährig große Unterschiede bei der Temperatur, der Windgeschwindigkeit und den Niederschlagsarten geben. Während im Winter in den höher gelegenen Stadtgebieten recht oft winterliche Verhältnisse herrschen, treten diese in der Kernstadt nur sehr selten auf. Im Sommer wiederum erreicht die Lufttemperatur im Stadtzentrum weitaus öfter sommerliche (25 °C) oder hochsommerliche (30 °C) Werte. Die windgeschützte Lage kann an einzelnen Wintertagen mit Hochdrucklage zu Inversionswetterlagen führen.

Wegen fehlender Industrie und gesetzlich geforderter Nutzung von umweltfreundlichen Energien kann Meiningen auf eine gute Luftqualität verweisen. Da die veröffentlichten Wetterdaten des DWD für Meiningen von der 450 Meter hoch liegenden Wetterstation in Dreißigacker stammen, sind diese nur bedingt für die eigentliche Stadt (287 Meter über NN) gültig.

Von 1991 bis 2006 betrug an der Wetterstation in Dreißigacker der mittlere Jahreswert bei der Lufttemperatur 8.03 °C. In Meiningen selbst lag dieser Wert um 9 °C. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge belief sich im gleichen Zeitraum auf 654 mm (Quelle: Deutscher Wetterdienst - Station 10548 Meiningen).

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Stadt Meiningen

Die Ersterwähnung von Meiningen erfolgte, als Kaiser Otto II. im Jahr 982 sein Königsgut Meiningen in der Meininger Mark der Peterskirche in Aschaffenburg übergab. Im Rahmen der Errichtung eines Marktfleckens neben dem Ort erfolgte 1003 der Baubeginn der bis heute bestehenden Stadtkirche St. Marien als Marktkirche. Kaiser Heinrich II. gab 1008 dem Bistum Würzburg Meiningen als Lehen, das 1153 Meiningen mit der Gerichtsbarkeit die ersten Stadtrechte verlieh. 1230 wurde Meiningen erstmals in einer Urkunde als Stadt (civitas) genannt und erhielt im Jahre 1344 mit der Verleihung der Rechte der Freien Reichsstadt Schweinfurt weitgehend Autonomie.

Ansicht von 1676

Im Jahr 1542 kam die Stadt durch Tausch mit dem Amt Mainberg an die Grafen von Henneberg, nach deren Aussterben 1583 an das Herzogtum Sachsen. Im 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts erlangte Meiningen durch die Barchent- und Leinenweberei eine große wirtschaftliche Blüte, die aber abrupt durch den Dreißigjährigen Krieg beendet wurde. 1660 kam Meiningen zum Herzogtum Sachsen-Altenburg und wechselte bereits 1672 zum Herzogtum Sachsen-Gotha.

Herzog Bernhard I. bildete 1680 das Herzogtum Sachsen-Meiningen und wählte Meiningen zur Haupt- und Residenzstadt. 1682 war der Baubeginn des Residenzschlosses Elisabethenburg. 1690 gründete der Herzog die Hofkapelle, die bis heute besteht. Ab 1782 ließ Herzog Georg I. den Englischen Garten anlegen und man eröffnete 1831 das erste Meininger Hoftheater. Im 19. und 20. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt durch die Gründungen mehrerer Banken zu einem der bedeutendsten Finanzstandorte Deutschlands. Bereits 1858 erhielt Meiningen mit der Eröffnung der Werrabahn Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz. Nach dem Krieg Preußens gegen Österreich im Jahre 1866 musste Herzog Bernhard II. abdanken, der Nachfolger wurde sein Sohn Herzog Georg II.. 1868 teilte man das Herzogtum in Landkreise ein und Meiningen wurde eine von vier Kreisstädten.

Rathaus um 1900
Ehemaliges Landtagsgebäude

Georg II. reformierte gemeinsam mit Helene Freifrau von Heldburg und Ludwig Chronegk das Regietheater und stellte diese bedeutende Theaterreform von 1874 bis 1890 durch zahlreiche Gastspiele in weiten Teilen Europas vor. Ein verheerender Stadtbrand zerstörte im Jahre 1874 einen Großteil der Innenstadt. Der Wiederaufbau erfolgte im klassizistischem Stil. Ebenfalls 1874 nahm mit der Einweihung des Bayerischen Bahnhofs die von der Bayerischen Staatsbahn betriebene Bahnlinie Meiningen-Schweinfurt ihren Betrieb auf. 1880 holte Herzog Georg II. den Dirigenten und Komponisten Hans von Bülow nach Meiningen, der die Meininger Hofkapelle zu einem europäischen Spitzenorchester entwickelte. 1909 wurde das neue Haus des Hoftheaters eröffnet und 1914 nahm die Hauptwerkstatt der Preußischen Staatsbahn, das spätere RAW (Reichsbahnausbesserungswerk) und heutige Dampflokwerk Meiningen, seine Arbeit auf.

Nach Abdankung des Herzogs Bernhard III. infolge der Novemberrevolution war Meiningen von 1918 bis 1920 Hauptstadt des Freistaates Sachsen-Meiningen und kam 1920 zum Land Thüringen. Mit Helba erfolgte 1923 die erste Eingemeindung eines Ortes nach Meiningen, Welkershausen folgte 1936. Ein schwerer Bombenangriff am 23. Februar 1945 forderte 208 Tote und zerstörte 251 Häuser und zwei Brücken total und beschädigte 440 Gebäude. Einheiten der 11. Panzerdivision der United States Army eroberten am 5. April nach kurzem Kampf die Stadt, die sie am 6. Juli 1945 der Roten Armee übergaben. Von 1952 bis 1990 gehörte Meiningen als Kreisstadt zum Bezirk Suhl. Mit dem Bau eines Werkes für Mikroelektronik entstand von 1970 bis 1982 im Norden zwischen Helba und Welkershausen der neue Stadtteil Jerusalem. 1988 begann die von Franz Josef Strauß vermittelte Städtepartnerschaft mit Neu-Ulm.

Am 3. Oktober 1990 wurde Meiningen Teil des wiedergegründeten Thüringens. Am 4. Oktober 1990 erfolgte die Eingemeindung von Dreißigacker. In den 1990er-Jahren wurde die Stadt wieder eine bedeutende Kunst- und Kulturstadt, die sie bereits bis in die 1950er-Jahre war. 1994 wählte man Meiningen zur Kreisstadt des neugebildeten Landkreises Schmalkalden-Meiningen. Mit dem Bau der A71 erhielt die Stadt im Jahr 2003 Anschluss an das deutsche Autobahnnetz. Neue Städtepartnerschaften wurden 2006 mit Bussy-Saint-Georges bei Paris in (Frankreich) und 2007 mit Obertshausen (Hessen) geschlossen.

Religionen

Datei:Stadtkirche01.jpg
Stadtkirche (evangelisch)

Durch die jahrzehntelange kirchenfeindliche Politik in der DDR sanken die Mitgliederzahlen aller kirchlichen Gemeinden in Meiningen so rapide ab, dass der Großteil der Einwohner heute konfessionslos ist. Die gläubigen Bürger gehören zu den folgenden Kirchengemeinden.

Evangelisch: Durch die Reformation wurde Meiningen im Jahr 1544 überwiegend evangelisch-lutherisch, deren Gemeinde seit dem die Stadtkirche als Domizil hat. Die Gemeinde gehörte später zur Evangelischen Landeskirche Sachsen-Meiningen, die 1920 in die Evangelische Landeskirche Thüringen aufging. Die Stadt ist Sitz des Kreiskirchenamtes Meiningen (= Aufsichtsbezirk Süd) und einer Superintendentur. Nach der Fusion der Evangelischen Landeskirche Thüringen mit der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen zum 1. Januar 2009 wird Meiningen Regional-Bischhofssitz (Propstei). Der Evangelischen-Lutherischen Gemeinde Meiningen sind weiterhin die evangelischen Gemeinden in Meiningen-Nord (Kirche zum Heiligen Kreuz), Helba, Welkershausen und Untermaßfeld angegliedert. Eine selbständige Tochtergemeinde mit eigener Kirche befindet sich in Dreißigacker. Als größte christliche Gemeinde in der Stadt hat die Evangelische-Lutherische Gemeinde 4.956 Mitglieder (2006).

Römisch-katholisch: Nach kurzer Zugehörigkeit ab 982 zum Bistum Mainz und der Stiftskirche Sankt Peter und Paul in Aschaffenburg gehörte Meiningen von 1007 bis 1994 zur Diözese Würzburg. Nach dem Wechsel zur Grafschaft Henneberg 1542 und der Reformation 1544 lebten die wenigen verbliebenen katholischen Gläubigen in der Diaspora. Erst im 19. Jahrhundert wuchs wieder eine größere katholische Gemeinde heran. Sie erhielt 1881 eine neue Kirche, die aber bereits 1972 einem neueren modernen Kirchenbau weichen musste. 1973 fasste man die auf dem Gebiet der DDR befindlichen Teile der katholischen Bistümer Fulda und Würzburg zum Bischöflichen Amt Erfurt-Meiningen zusammen. Dieses erhob 1994 der Heilige Stuhl in Rom zum neuen Bistum Erfurt und Meiningen wurde zum Sitz eines der sieben Dekanate, das 11 Gemeinden vereint, darunter die Meininger Gemeinde St. Marien mit 2.226 Gläubigen (2006).

Neuapostolische Kirche

Jüdisch: Die ersten jüdischen Gemeinden in Meiningen wurden 1298 und 1349 vernichtet und 1566 mussten schließlich alle jüdischen Bürger die Stadt gänzlich verlassen. Erst ab 1840 durften wieder Juden in Meiningen wohnen und diese gründeten dann 1866 die Israelitische Kultusgemeinde Meiningen. Mit 293 städtischen Mitgliedern hatte die Gemeinde 1925 ihren Höchststand (zusammen mit dem Umland waren es 500). Die 1883 eingeweihte Synagoge wurde in der Reichspogromnacht 1938 zerstört.

Neuapostolisch: Die Stadt ist Sitz eines Kirchenbezirks der Neuapostolischen Kirche Mitteldeutschland mit 13 Gemeinden und 1.650 Mitgliedern (2007), wobei die Meininger Gemeinde 304 Gläubige zählt. Für die Gemeinde Meiningen wurde am 20. Februar 2000 eine neu erbaute Kirche geweiht.

Sonstige Gemeinden: In Meiningen existieren noch weitere Kirchengemeinden. Dazu gehören seit 1905 die Baptisten der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde mit 60 Gläubigen, die 1927 selbständig wurden und 1937 mit der Bethel-Kapelle ein neue Kirche und Gemeindehaus errichteten. 1901 gründete sich die Landeskirchliche Gemeinschaft Meiningen. Zu nennen sind noch die Christus-Gemeinde und die freikirchliche Gemeinschaft „Hoffnung für Alle“.

Eingemeindungen

Eingemeindet wurden am 1. April 1923 Helba, am 1. April 1936 Welkershausen und am 4. Oktober 1990 Dreißigacker.

Einwohnerentwicklung

Meiningen hatte im Mittelalter im Schnitt 2.000 Einwohner. 1545 lebten 2.200 Menschen in der Stadt, deren Zahl bis 1634 durch eine wirtschaftliche Blüte auf 4.800 anstieg. Durch den Dreißigjährigen Krieg gab es eine katastrophale Dezimierung auf 1.800 Einwohner. Deswegen lebten 1680 bei der Erhebung Meiningens zur Haupt- und Residenzstadt erst wieder 2.000 Menschen in der Stadt. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts überstieg die Einwohnerzahl die 5.000 und wuchs nun durch die Entwicklung einer bescheidenen Wirtschaft und wegen der Funktion als Hauptstadt stetig weiter bis auf 22.305 im Jahr 1939. Ihren Höchststand erreichte die Einwohnerzahl 1982 mit 26.203. Nach der Wende verlor Meiningen mit dem plötzlichen Wegfall tausender Arbeitsplätze einerseits durch Abwanderung und andererseits durch starken Geburtenrückgang und Suburbanisierung rund 4.500 Einwohner. Eingemeindungen zum Ausgleich der Suburbanisierung fanden seit 1990 nicht statt. Am 31. Dezember 2007 lebten 21.058 Bürger und Bürgerinnen mit Erstwohnsitz in Meiningen. Mit Erst- und Zweitwohnsitz waren es 22.246 Einwohner (31. Dezember 2007). Die jährliche Fluktuation bei den Zu- und Wegzügen liegt im Schnitt jeweils ausgeglichen bei 1.000 Bürgern. Durch die in jüngster Zeit vermehrte Ansiedlung neuer Firmen und dem damit verbundenen Anstieg von Arbeitsplätzen, wegen wieder steigender Geburtenzahlen (187 gegenüber 196 Sterbefälle /2007) und weiterhin durch den Zuzug vieler Ruheständler aus der weiteren Umgebung, die die ehemalige Residenz zu ihrem Altersruhesitz wählen, wird in naher Zukunft eine Stabilisierung der Einwohnerzahl um die 20.000 prognostiziert (ohne künftigen Eingemeindungen).

Entwicklung der amtlichen Einwohnerzahl - Einwohner mit Hauptwohnsitz:
Jahr Einwohner
1545 2.200
1600 4.760
1833 5.659
1871 8.876
1890 12.029
1905 15.945
1910 17.131
Jahr Einwohner
1925 18.221
1933 18.833
1939 22.305
1946 23.700
1950 23.484
1960 23.748
1972 25.795
Jahr Einwohner
1982 26.203
1984 25.892
1994 24.001
1995 23.286
1996 22.777
1997 22.454
1998 22.349
Jahr Einwohner
1999 22.229
2000 22.240
2001 22.159
2002 21.965
2003 21.775
2004 21.686
2005 21.448
Jahr Einwohner
2006 21.267
2007 21.058
2008

Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
1946 29. Oktober
1950 31. August
ab 1960 31. Dezember

Politik

Der Rundbau des Schlosses Elisabethenburg ist der Hauptsitz der Stadtverwaltung

Meiningen ist eine Kreisstadt und ein Mittelzentrum in Thüringen. Die Stadt ist Sitz eines Justizzentrums, eines Staatsarchivs und einer Bundesbankfiliale, die für Südthüringen und Teile Westthüringens zuständig sind. In der Kulturpolitik und im Gesundheitswesen erfüllen das Meininger Theater, die Meininger Museen, das Staatsarchiv und das Klinikum Meiningen überregionale Aufgaben.

Die Stadt ist Erfüllende Gemeinde für die Nachbarorte Henneberg, Herpf, Rippershausen, Stepfershausen, Sülzfeld und Untermaßfeld. Bei dieser in Thüringen praktizierten Gemeindeart übernimmt die Stadt die Verwaltungsaufgaben von selbstständigen Umlandgemeinden, die nach wie vor einen Bürgermeister und einen Gemeinderat besitzen. Die erfüllende Gemeinde Meiningen hat 26.472 Einwohner (31. Dezember 2007).

Stadtrat

Der Stadtrat hat 30 Sitze und setzt sich seit 2004 wie folgt zusammen:

Bürgermeister ist seit 1992 Reinhard Kupietz von Pro Meiningen (Freie Wähler).

Wappen

„Im einfachen, unten gerundeten Schild in Blau eine von fünf silbernen rotbedachten Türmen überragte silberne Stadtmauer, in deren offenem Tor auf goldenem Grund eine rotbewehrte nach rechts gewandte schwarze Henne auf grünem Dreiberg steht.“ (Zitat, Quelle: § 2 der Hauptsatzung der Stadt Meiningen vom 14. Oktober 1994).
Das erste Stadtsiegel aus der Zeit um 1290 zeigt eine dreitürmige Burg mit Zugbrücke, im Tor vier Sterne. In den erweiterten Stadtrechten von 1344 ist festgelegt, dass das Wappen von Meiningen künftig fünf Türme führen sollte, im Tor das Brustbild eines Bischofs. Durch Edikt vom 23. Mai 1557 wurde dies durch das Wappen der Henneberger ersetzt. Die Halbmonde und Zwiebeltürme haben keine osmanischen Bezüge, sie dienten lediglich gestalterischen Zwecken.

Städtepartnerschaften

Offizielle Städtepartnerschaften bestehen zu folgenden drei Städten.

Freundschaftliche Beziehungen bestehen mit der Millionenstadt Adelaide in Australien wegen deren Namensgeberin Queen Adelaide (Königin von England), der in Meiningen geborenen und aufgewachsenen Prinzessin Adelheid von Sachsen-Meiningen, und mit der Gemeinde Meiningen (Vorarlberg) in Österreich wegen der Namensgleichheit.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Das Meininger Theater

Hauptartikel: Das Meininger Theater

Das Meininger Theater

„Das Meininger Theater“ ist ein Drei-Sparten-Theater und wird von der Stadt Meiningen, dem Landkreis und dem Land Thüringen als „Südthüringisches Staatstheater“ geführt. Intendant ist seit 2005 Ansgar Haag.

Das 1831 gegründete Theater bietet auf den Bühnen Großes Haus und Neue Kammerspiele Musiktheater, Schauspiel, Ballett (durch Gastensembles) sowie Puppentheater und Konzerte. Auf dem Programm stehen in allen Genres wie Oper, Musical oder Schauspiel neben bekannten Werken großer Künstler auch manches heute seltener gespielte Werk. Der „Theaterjugendclub“ des Hauses führt in den Neuen Kammerspielen aktuelle Stücke zu jugendlichen Themen auf. Im Rahmen des Austauschs von Bühnenwerken zwischen den Thüringer Theatern finden regelmäßig Ballettaufführungen auswärtiger Tanzensembles statt.

Eine besondere Bedeutung hatte das Haus, das sich bis 1920 „Meininger Hoftheater“ nannte, Ende des 19. Jahrhunderts, als das die „Meininger“ genannte Ensemble eine führende Rolle bei der Durchsetzung des modernen Regietheaters im Schauspiel einnahm. Diese bedeutsame Tätigkeit des „Theaterherzogs“ Georg II. (1866–1914), der das Hoftheater leitete und auch Regie führte, hatte eine Vorbildwirkung in Deutschland und in Europa. Dieses wurde durch zahlreiche erfolgreiche Gastspiele von 1874 bis 1890 in vielen Metropolen Europas bekannt gemacht.

Meininger Puppentheater

Das überwiegend selbstständig agierende Puppentheater wurde 1986 am Meininger Theater gegründet. Zum Repertoire gehören überwiegend Stücke für Erwachsene und Jugendliche. Die bekanntesten, weltweit gezeigten Stücke sind Der standhafte Zinnsoldat und Kondom des Grauens. Das Ensemble unternahm bisher zahlreiche und erfolgreiche Reisen zu Einzelgastspielen und Puppentheaterfestivals auf vier Kontinente, so unter anderem nach Japan, China, Australien, Kanada, den USA und in viele europäische Länder.

Jugendtheater Tohuwabohu

Die Jugendtheatergruppe der Kunst- und Kreativschule „Tohuwabohu“ besteht seit 1992 und spielt an wechselnden Aufführungsstätten wie in Schulen, im Jugendzentrum Max'Inn, auf der Kleinkunstbühne Rautenkranz oder im Bahnhof Meiningen.

Randgruppe Blau * Sozialtheater

Anfang 2007 gründete sich das Frauen-Theaterensemble „Randgruppe Blau“ Meiningen. Die erste Inszenierung mit dem Stück „War was? oder La poche bleu“ hatte am 14. Juni 2007 Premiere. Weitere Auftritte folgten am 25. und 26. April 2008 im Meininger Theatermuseum mit "Und dann... La poche bleu - overte".

Musik

Meininger Hofkapelle

Hauptartikel: Meininger Hofkapelle

Meininger Hofkapelle mit Hans von Bülow 1882

Die „Meininger Hofkapelle“ zählt zu den ältesten und traditionsreichsten Klangkörpern in Europa. Das heute 68 Mitglieder zählende Orchester gehört zum Meininger Theater und lädt neben ihren Auftritten bei Opernaufführungen regelmäßig zu Sinfoniekonzerten und Jugendkonzerten ein. Generalmusikdirektor (GMD) ist seit 2007 Hans Urbanek, 1. Kapellmeister und stellvertretender GMD seit 2004 Stefanos Tsialis und 2. Kapellmeisterin seit 2007 Elisa Gogou.

Die Hofkapelle wurde bereits 1690 von Herzog Bernhard I. gegründet. Erste Dirigenten waren unter anderen Georg Caspar Schürmann und Johann Ludwig Bach. Mit dem Antritt von Hans von Bülow als Hofkapellmeister Anfang Oktober 1880 begann die erfolgreichste Zeit der Kapelle, die er zu einem europäischen Eliteorchester entwickelte. Durch Bülow kam auch Johannes Brahms nach Meiningen, um mit der Hofkapelle zusammen zu arbeiten und diese gelegentlich zu dirigieren. Er wurde zu einem engen Freund von Georg II. und war bis zu seinem Tode sehr oft zu Gast in der Stadt. Brahms schrieb weiterhin vier Werke für den bekannten Meininger Klarinettisten Richard Mühlfeld. Weitere hervorragende Dirigenten waren Richard Strauss, Fritz Steinbach, Wilhelm Berger und Max Reger. Heute kann man das Max-Reger-Archiv mit dem künstlerischen Nachlass Regers im Schloss Elisabethenburg besuchen.

Musikschulen, Orchester und Chöre

Das aus einigen Mitgliedern der Meininger Hofkapelle bestehende „Meininger Residenzorchester“ tritt vornehmlich auf kleinen Bühnen oder im Rahmenprogramm von kommunalen oder wirtschaftlichen Großveranstaltungen auf. In der evangelischen Gemeinde existiert ein „Posaunenchor“, der bei kirchlichen Veranstaltungen aufspielt.

Bekannt ist die Max-Reger-Musikschule. Sie ist im Bibrasbau des Schlosses Elisabethenburg untergebracht. Weiterhin ist die private Musikschule „Kling-Klang“ zu nennen.

Zu den Chören der Stadt gehören der „Gemischte Chor der Musikschule“ (Leiter: Matthias Bretschneider), der „Chor des Meininger Theaters“ (Direktor: Sierd Quarre), der „Katholische Kirchenchor“, die „Meininger Kantorei“ und der „Kinderchor“ der evangelischen Gemeinde, der „Ökumenische Gospelchor Meiningen“ , der „Junge Frauenchor“ und der „Kinder- und Jugendchor“ (beide Musikschule).

Museen

Meininger Museen

Unter dem Dach der Kulturstiftung Meiningen sind die „Meininger Museen“ mit den drei Standorten Schloss Elisabethenburg, Literaturmuseum Baumbachhaus und Theatermuseum vereint.

Das Schloss Elisabethenburg beherbergt die vier Museums-Abteilungen - Historisches Interieur vom Rokoko über Empire bis hin zum Historismus, - Kunstsammlungen mit Gemälden, Skulpturen, Möbeln, Keramik, Uhren und anderem Kunsthandwerk aus verschiedenen Jahrhunderten, - Musikgeschichte über die Meininger Hofkapelle, Johann Ludwig Bach, Richard Wagner, Hans von Bülow, Johannes Brahms, Richard Strauss, Max Reger und - Theatergeschichte über die Meininger.

Das Theatermuseum

Das Theatermuseum „Zauberwelt der Kulisse“ in der ehemaligen Reithalle bietet eine jährlich wechselnde Ausstellung von historisch wertvollen Bühnenprospekten aus der Reisezeit des Meininger Hoftheaters.

Im Literaturmuseum „Baumbachhaus“ befindet sich schwerpunktmäßig eine Ausstellung zum Leben und Wirken des Heimatdichters Rudolf Baumbach. Weiterhin wird das Wirken von Friedrich Schiller, Jean Paul und Ludwig Bechstein während ihrer Meininger Zeit behandelt. Dazu gibt es eine Abteilung für Stadt- und Heimatgeschichte.

Weitere Museen

Das Meininger Zweiradmuseum „MZM“ zeigt sämtliche in der DDR produzierte Zweiradtypen und eine Vielzahl von Polizeifahrzeugen. Dieses wird von einem privaten Verein geführt, deren Mitglieder mit viel Initiative und handwerklichem Geschick die Modelle in jedem Zustand erwerben und in den Originalzustand restaurieren.

Das Technik-Museum „Dampflokwerk“ veranstaltet Führungen am ersten und dritten Samstag im Monat. Hier werden die Lokhalle, Rad-Drehbänke, die Kesselschmiede und andere historische Einrichtungen gezeigt.

Galerien

Die Städtische „galerie ada“ zeigt in ihren 2007 bezogenen neuen Ausstellungsräumen in der Bernhardstraße zeitgenössische Malerei, Plastiken und Grafik. Sie befand sich bis dahin im Hartungschen Haus, einem restaurierten Fachwerkbau im Altstadtviertel Töpfemarkt.

Eine „Obere Galerie“ und eine „Untere Galerie“ betreiben die Meininger Museen in ihren Räumen im Schloss Elisabethenburg. Dort werden in ständig wechselnden Ausstellungen insbesondere historische Exponate zu einem aktuellen kulturellen oder kommunalen Thema präsentiert.

In den Galerien des Kunsthauses Meiningen finden Expositionen von moderner Kunst, insbesondere der bildenden Künste Malerei, Grafik und Bildhauerei statt.

Bauwerke

Bibrasbau des Schlosses Elisabethenburg
Schlösser und Paläste

Schloss Elisabethenburg, eine von 1682 bis 1692 erbaute barocke Dreiflügelanlage war bis 1918 die Residenz der Herzöge von Sachsen-Meiningen und wird heute vielseitig genutzt.
(→ Hauptartikel: Schloss Elisabethenburg).

Das Schloss Landsberg am nördlichen Stadtrand ließ Herzog Bernhard II. in den Jahren 1836 bis 1840 als Lustschloss im englischen Stil erbauen. Es beherbergt heute ein Vier-Sterne-Hotel.
(→ Hauptartikel: Schloss Landsberg (Meiningen)).

Zu den Palästen in der Stadt zählen das Große Palais (Erbprinzenpalais, erbaut 1823 / Umbau 1863) und das Kleine Palais (1821), die als Wohnstätten der herzoglichen Familie dienten, und die Struppsche Villa des Bankiers Gustav Strupp. In ihnen befinden sich heute unter anderem eine Bank.

Kirchen

Bereits im Jahr 1003 war die Grundsteinlegung der Stadtkirche „Unserer lieben Frauen“, die mehrmals im Laufe der Jahrhunderte erweitert und umgebaut wurde. Neben erhalten gebliebenen romanischen und gotischen Bauteilen bekam sie ihre endgültige Gestalt im überwiegend neugotischen Stil nach einem Umbau in den Jahren 1884 bis 1889. (→ Hauptartikel: Stadtkirche „Unserer lieben Frauen“).

Die Katholische Kirche „Unsere liebe Frau“

Die moderne Katholische Kirche „Unsere liebe Frau“, von 1967 bis 1972 erbaut, ist der Nachfolgebau einer 1881 errichteten Kirche, die den heutigen Ansprüchen nicht mehr genügte. (→ Hauptartikel: Katholische Kirche „Unsere liebe Frau“).

In der 1692 geweihten barocken Schlosskirche im Schloss Elisabethenburg befindet sich heute der „Konzertsaal Johannes Brahms“.

Im englischen Garten befindet sich auf dem Gelände des alten Friedhofes die 1839 im neugotischen Stil erbaute Gruftkapelle, in der sich bis 1977 Grabstätten der Herzoglichen Familie befanden und heute eine Ausstellung zur Geschichte des Englischen Garten beherbergt.

Weitere sehenswerte Kirchen befinden sich in Helba (geweiht 1885), Welkershausen (geweiht 1728, reich verziert im sogenannten Bauernbarock) und Dreißigacker.

Neuerbaute Kirchen sind die Kirche zum Heiligen Kreuz (1983) im Stadtteil Nord und die Neuapostolische Kirche (2000) im Stadtzentrum.

Öffentliche Gebäude

Das Gebäude des Meininger Theaters entstand 1909 im neoklassizistischen Stil, nachdem der Vorgängerbau im März 1908 bis auf die Grundmauern abbrannte. Der Architekt war der Hofbaurat Karl Behlert.

Das Gebäude der Deutschen Hypothekenbank heute

Das Vier-Sterne-Hotel „Sächsischer Hof“ wurde 1802 erbaut und 1900 in sehenswerter Optik mit Fachwerkelementen umgebaut und erweitert. Es war bis 1879 Sitz des fürstlichen Postamtes Thurn und Taxis. Heute gehört es zu den Romantik-Hotels.

Infolge der Entwicklung Meiningens zur Bankenstadt entstanden vornehmlich in der Leipziger Straße mehrere imposante Gebäude, in denen sich die Bank für Thüringen, die Reichsbank und die Deutsche Hypothekenbank befanden. Die zum Teil noch heute als Banken genutzten Häuser prägen entscheidend das Bild dieses Stadtviertels.

Ein gelungenes Beispiel der Verbindung von historischen Gebäuden mit modernen Glas-Beton-Bauten ist das neue Justizzentrum auf dem Gelände der ehemaligen Stadtkaserne. Weitere sehenswerte Objekte moderner Baukunst sind die Bundesbankfiliale, das Hallen-Freibad „Rohrer Stirn“, die Sport- und Veranstaltungshalle (Multihalle) und das Firmengebäude der ADVA Optical Networking AG.

Henneberger Haus
Fachwerk- und Bürgerhäuser

Trotz einiger Stadtbrände und eines Baubooms im 19. Jahrhundert, das ganze Straßenzüge der Altstadt erfasste, sind eine Reihe von sehenswerten, heute denkmalgeschützten Fachwerk- und Bürgerhäuser aus verschiedenen Jahrhunderten erhalten geblieben. Zu den schönsten Fachwerkhäusern, die sich alle in der Innenstadt befinden, gehören das Büchnersches Hinterhaus (1596) in der Georgstraße, die Alte Posthalterei (17. Jahrhundert) in der Ernestinerstraße, das Hartungsches Haus (1603 / siehe: Fachwerkhaus) am Schwabenberg und das Haus Nr. 49 in der Ernestinerstraße. Als Bürgerhäuser sind das Henneberger Haus (1894) in der Georgstraße, das Steinernes Haus (1571) in der Anton-Ulrich-Straße, das Rokokohaus (1768) in der Schlossgasse 8 und das Schlundhaus (1906) in der Schlundgasse zu nennen. Das Letztere ist ein Nachbau des 1874 abgebrannten, sehr reich verzierten Merkelschen Hauses.

Denkmäler

Die Denkmalanlage Johannes Brahms im Englischen Garten ist das erste in Deutschland erbaute Denkmal für den Komponisten (1899). In diesem Park stehen weiterhin sehenswerte Denkmäler für den Dichter Jean Paul (1865) und den Komponisten Max Reger (1935). Dort befindet sich auch die Siegessäule anlässlich des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 (1878).
In der Altstadt neben dem Literaturmuseum befindet sich das Denkmal für den Heimatdichter Rudolf Baumbach. Im Landschaftspark Herrenberg nahe dem Schloss steht das Denkmal für Otto Ludwig.

Im Parkfriedhof kann man die Denkmäler für die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges (1871), des Ersten Weltkrieges und Zweiten Weltkrieges, für die Bombenopfer im Zweiten Weltkrieg und das Ehrenmal der Sowjet-Armee besichtigen. An die Zerstörung der Synagoge 1938 erinnert an deren ehemaligen Standort eine 1988 errichtete Gedenkstätte.

In der Schulstraße erinnert eine Gedenktafel an die Graphikerin Elisabeth Schumacher und ihren Ehemann, den Bildhauer Kurt Schumacher (Widerstandskämpfer), die als Mitglieder der Widerstandsgruppe Schulze-Boysen/Harnack 1942 in Berlin-Plötzensee ermordet wurden.

Brunnen

In der Stadt existieren eine Reihe von sehenswerten Zier- und Nutzbrunnen.

Der Heinrichsbrunnen und das Hauptpostamt am Markt

Der Heinrichsbrunnen auf dem Markt wurde 1872 errichtet und ist dem Kaiser Heinrich II. gewidmet, dessen Statue das Bauwerk krönt. Heinrich II. soll den Baubeginn der Stadtkirche im Jahr 1003 veranlasst haben. Unweit davon befindet sich auf dem Platz an der Kapelle der 1873 geschaffene Kapellenbrunnen. Das Becken von diesem Brunnen stammt ursprünglich von einem ehemaligen Marktbrunnen, die vom Architekten Eduard Fritze gestiftete Säule wurde im Jahr 1905 hinzu gefügt. Jedes Wasserrohr dieses Brunnens symbolisiert eine der Quellen, die die Stadt bis in das 20. Jahrhundert mit Wasser versorgten. Das Kapellenmodell auf der Säule stellt die Sühnekapelle dar, die hier von 1384 bis 1556 zur Erinnerung der Zerstörung der Synagoge an diesem Platze stand. Der Nonnenplanbrunnen auf dem gleichnamigen Platz in der Altstadt wurde erst nach 1990 gebaut. Seine Edelstahlhaube ist in seiner Form der Kopfbedeckung der Beginen nachempfunden. Die Beginen waren eine Gemeinschaft von religiösen Frauen, die hier seit dem späten Mittelalter im sogenannten Nonnenhof lebten.

Kapellenbrunnen mit Osterschmuck

Im Englischen Garten sind vier Zierbrunnen erwähnenswert. Dies sind der dem Dichter Ludwig Bechstein gewidmete Märchenbrunnen (1909), die beiden Brunnen in der Denkmalanlage Johannes Brahms (1899), weiterhin der gusseiserne Fischknabenbrunnen und der schon 1835 entstandene Schwanenbrunnen am ehemaligen südlichen Haupteingang zum Park, dessen Schale von zwei Schwänen verziert wird. Seit 1918 steht im Schlosshof der Elisabethenburg ein dreischaliger Marmorbrunnen, den der letzte Meininger Herzog eigens in Italien anfertigen ließ.

Weitere Zierbrunnen sind der 1913 entstandene Osterbrunnen gegenüber dem Schloss, der Gänsemännchen-Brunnen (1854) in der Karlsallee nahe dem Henneberger Haus, der Drachen-Brunnen neben der Struppschen Villa in der Bernhardstraße und der 1935 eingeweihte Fischdieb-Brunnen in der Georgstraße.

In der Altstadt sind noch einige von einst vielen Laufbrunnen erhalten, die die Bevölkerung mit frischem Quellwasser versorgten. Deren Tröge sind zumeist aus Gusseisen, einige wenige auch aus Stein.

Parks

Englischer Garten - Eisteich
Englischer Garten

Mitten im Stadtzentrum befindet sich als grüne Oase der Englische Garten. Bereits 1782 wurde nördlich der Altstadt vor der ehemaligen Stadtmauer mit dem Anlegen des Parks begonnen. Er umfasst heute ein Gebiet von rund 12 Hektar, nachdem ein Teil des ursprünglichen Parks dem Bau der Werrabahn im Jahr 1858 zum Opfer fiel. Der Park beherbergt mit dem Eisteich und dem Schwanenteich, die mit einem Kanal verbunden sind, zwei Gewässer. Im südlichen Teil findet man die herzogliche Gruftkapelle, erbaut 1839 im neugotischen Stil, und Grabstätten des alten Friedhofs. Zum Englischen Garten gehören weiterhin künstliche Ruinen einer Burg, kleine Brücken, Denkmäler und Brunnen. Zu den schönsten Brunnen zählen der Schwanenbrunnen und der vom Bildhauer Robert Diez geschaffene Bechsteinbrunnen, der dem Dichter Ludwig Bechstein gewidmet ist. Im Park gibt es Denkmale von Jean Paul, Johannes Brahms, Max Reger, von herzoglichen Familienmitgliedern und ein Gedenkstein für die Landschaftsarchitekten, die den Park gestalteten. Eine Siegessäule aus dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 (errichtet 1878 von Erwin Doebner) und das Denkmal für Bernhard II. wurden 1949 durch Bilderstürmerei teilweise zerstört.
(→ Hauptartikel: Englischer Garten Meiningen).

Schlosspark
Im Schlosspark Meiningen

Zwischen dem Schloss Elisabethenburg und der Werra erstreckt sich zwischen der Georgsbrücke und der Volkshausbrücke auf rund einem Kilometer Länge der Schlosspark. Seine Anfänge gehen bis zum Ende des 17. Jahrhunderts zurück, wo man nach dem Bau des Schlosses einen Renaissancegarten nach französischem und holländischem Vorbild anlegte. In den 1770er-Jahren wurde der Park vergrößert und man begann mit der Umgestaltung zu einem Landschaftspark. Der Schlosspark wird von der Werra und den Wassergräben der ehemaligen Stadtbefestigung, genannt Bleichgräben, durchflossen. Die Westseite des Schlosses, die gusseiserne Bogenbrücke über die Werra, weitere Brücken, Stelen und Skulpturen zeitgenössischer Künstler prägen heute das Gesamtbild des Parks.
(→ Hauptartikel: Schlosspark Meiningen).

Landschaftspark Herrenberg

Westlich der Altstadt erhebt sich der 413 Meter hohe Herrenberg, dessen Osthang ab 1840 mit Wanderwegen, Aussichtspunkten und Gartenhäusern zu einem waldreichen Park umgestaltet wurde. Das Diezhäuschen bietet einen weiten Blick auf die Stadt. Im Park befindet sich das Denkmal von Otto Ludwig.

Parkfriedhof

1842 wurde der Parkfriedhof mit verschlungenen Wegen, viel Baumbestand und den natürlichen Begebenheiten angepasst angelegt. Der Friedhof mit einer Eingangshalle im neugotischen Stil besitzt neben vielen aufwändigen Grabstätten wohlhabender Bürger auch großzügig gestaltete Anlagen zum Gedenken an die Gefallenen und Opfer der beiden Weltkriege. Die Friedhofskapelle wurde bei einem Bombenangriff 1945 zerstört. Sehenswert ist die Grabstätte von Herzog Georg II. und seiner Frau Helene Freifrau von Heldburg.
(→ Hauptartikel: Parkfriedhof Meiningen).

Naturdenkmäler

Die Goetzhöhle

Die im Westteil der Stadt befindliche Goetz-Höhle ist Europas größte begehbare Kluft- und Spalthöhle. In ihr kann man bis zu 50 Meter hohe, effektvoll beleuchtete Klüfte und Spalten auf einem Rundgang begutachten. Die Höhle entstand vor rund 20.000 Jahren durch gewaltige geologische Veränderungen im Gefüge des Berges. (→ Hauptartikel: Goetz-Höhle).

Eine Besonderheit ist der Fledermausturm im Stadtteil Jerusalem. Im Drempel eines Sechsgeschossers, der für den Abriss vorgesehen war, entdeckte man 2003 eine große Kolonie mit 1.500 Tieren der Fledermausart Großes Mausohr, rund fünfhundert Tiere des Abendseglers und einige Exemplare von Zwerg-, Breitflügel- und Zweifarbfledermäusen. Man entschloss sich, für die unter Naturschutz stehenden Tiere einen Aufgang stehen zu lassen und ansehnlich umzubauen. Der Turm wird auch von Naturschützern als Quartier und Forschungsstätte genutzt. Nach dem Teilabriss 2006 kehrten rund tausend Tiere des Großen Mausohrs und die anderen Arten in ihre Quartiere zurück.

Der „Meininger Hausberg“ ist der bei Kühndorf gelegene 739 m hohe Dolmar. Er ist geologisch ein zur Rhön gehörender erloschener Vulkan.

Tourismus

beliebtes Motiv für Städtetouristen - das Büchnersche Hinterhaus (1596)

Große Bedeutung für Meiningen hat wegen der reichen Kulturtradition und einem sehenswerten Stadtbild der Kultur- und Städtetourismus. Weiterhin lockt die in den letzten Jahren gewachsene Anzahl von Wander- und Radwegen rund um Meiningen und der Caravanplatz vermehrt Gäste in die Stadt. So besuchen täglich zahlreiche Touristen die Stadt, pro Jahr sind dies rund 150.000 Tagestouristen und rund 32.000 Kurzurlauber (ohne Besucher von Messen, Tagungen und Events). Darauf haben sich die hiesigen Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe spezialisiert. Da Meiningen kein klassischer Urlaubsort ist und die Besucher in der Regel Tagestouristen sind, fehlen hier gänzlich größere Ferien- und Familienhotels. Die Stadt besitzt nur wenige Hotels und Pensionen mit insgesamt 417 Betten. Die durchschnittliche Verweildauer der Kurzurlauber wiederum liegt pro Gast bei 1,7 Tagen. Dies erklärt die relativ geringe Übernachtungszahl von 53.000 pro Jahr, allerdings mit steigender Tendenz (Quelle: Deutscher Tourismusverband 2007).

Im Städtetourismus wird die Stadt täglich von Reisebussen verschiedener Reiseveranstalter angesteuert. Für diese Tagestouristen gehört neben dem Besuch der Museen in der Regel eine Stadtführung zum Programm, bei der die Sehenswürdigkeiten und kulturhistorisch bedeutsame Stätten gezeigt und erklärt werden. Selbständig anreisende Besucher können eine eigene Stadtführung buchen, ansonsten werden öffentliche Stadtführungen an jedem Samstag angeboten.

Der Kulturtourismus konzentriert sich hauptsächlich auf die Meininger Museen, die Aufführungen des Meininger Theaters und größere Kultur- und Technikevents wie der Sommernachtsball des Theaters, die Meininger Kleinkunsttage oder die Meininger Dampfloktage. Diese Veranstaltungen ziehen Interessierte aus ganz Deutschland und dem Ausland an.

Sport

Bei den in Meiningen ausgeübten Sportarten dominieren insbesondere der Ballsport, der Wassersport, der Kampfsport und die Leichtathletik.

Ballsport: Mit dem VfL Meiningen 04, der SG Helba und der SV 01 Dreißigacker besitzt die Stadt heute drei Fußballvereine, von denen der erstere bisher am erfolgreichsten war. Der zurzeit in der Thüringer Landesklasse beheimatete Verein spielte bereits in der Thüringenliga und während der DDR-Zeit unter dem Namen BSG Lok Meiningen in der DDR-Liga (2. Liga / eine Saison) und in der Bezirksliga (3. Liga). Weit bekannter und erfolgreicher war aber der von 1962 bis 1974 existierende Armee-Fußballclub ASG Vorwärts Meiningen, der sich mehrmals in der DDR-Liga die Vize-Meisterschaft erspielte. Zu den Spielen der nicht in die DDR-Oberliga aufstiegsberechtigten Mannschaft kamen bis zu 12.000 Zuschauer in das damalige „Rudi-Arnstadt-Stadion“.
Des Weiteren sind überregional beim Volleyball die Vereine VV 70 Meiningen und SG Werradamm Meiningen, im Basketball der PSV Meiningen 90, im Handball der ESV Lok und im Tennis der Tennisclub Grün-Gold vertreten.

Ort zahlreicher Sport-Events - die Multihalle im Stadtteil Jerusalem

Wassersport: Auf zahlreiche Mitglieder kann der Schwimmverein Meininger Wasserfreunde e.V. verweisen, die neben dem Leistungsschwimmen einmal jährlich mit dem „24-Stunden-Schwimmen“ eine sportliche Großveranstaltung durchführen. Weiterhin existiert in Meiningen ein Kanu-Sportverein.

Kampfsport: Dem Kampfsport haben sich in Meiningen gleich vier Vereine verschrieben. Im 1998 gegründeten Kampfsportzentrum Universum Meiningen e.V. werden das koreanische Taekwondo und das japanische Kobudo betrieben. Alljährlich veranstaltet der Verein den „Internationalen Keltencup“ im Taekwondo und 2007 findet in Meiningen der 3. Europacup im Kobudo statt. Im Polizeisportverein Meiningen 90 e.V. kann man sich in der Sektion Budo den Kampfsportarten Judo, Ju-Jutsu und Kendo widmen. Im Juni 2006 richtete der PSV Meiningen den Europacup im Ju-Jutsu aus. Beim Verein Yawara e.V. werden Boxen, Kickboxen, Judo und Ju-Jutsu angeboten. Ein Höhepunkt ist die von Yawara jährlich veranstaltete „Meininger Fight-Night“ mit Wettkämpfen in mehreren Kampfsportstilen. Ein weiterer Kampfsportverein ist der Erste Meininger Karate-Dojo e.V..

Der PSV Meiningen 90 hat eine umfangreiche Leichtathletik-Sektion und betreibt weiterhin im Wintersport das Bob- und Skifahren. Eine bekannte Bobfahrerin ist hier Janine Tischer. Weitere größere Sportvereine sind der RSV Blau-Weiß 1983 im Radsport und der Turnsportverein Meiningen. Die größte Sportstätte ist das „Stadion im Maßfelder Weg“ (ehemals Rudi-Arnstadt-Stadion).

Regelmäßige Veranstaltungen

Die Georgstraße beim Meininger Herbst

Zu den regelmäßigen Veranstaltungen gehören die Sondermärkte Ostermarkt, Maimarkt mit der „Gilde der Marktschreier“, Meininger Herbst und Martinsmarkt, die mit interessanten Programmpunkten und Attraktionen viele tausende Besucher anziehen.

Ein Musikfestival für junge Nachwuchsbands und junge Musiker ist das in jedem Frühjahr durchgeführte Cross over. Hier treten die Bands in einem Wettstreit gegeneinander an, der Sieger erhält die Möglichkeit zu einer Tonstudioaufnahme mit CD-Produktion.

Die bedeutendste Veranstaltung ist das traditionell am ersten Juliwochenende durchgeführte Stadt- und Hütes-Fest. Dieses hatte seine Anfänge im ältesten Stadtviertel „Töpfemarkt“ und widmet sich heute auch der Geschichte der Thüringer Klöße, in der Meininger Region auch „Hütes“ genannt. An drei Tagen bietet das Fest auf mehreren Festbühnen der Innenstadt ein reichhaltiges Programm, das am Sonntag mit dem Festumzug und dem anschließendem „Hütes-Ritual“ seinen Höhepunkt hat. Anschließend werden in zahlreichen Lokalen und Festzelten tausendfach verschiedene Hütesgerichte verzehrt.
Ein weiterer Höhepunkt bei den Marktveranstaltungen sind die Gilde der Marktschreier, die seit 1992 jährlich an vier Tagen zu Pfingsten auf dem Meininger Markt gastieren.

Im Juni macht das bekannte Honky-Tonk Kneipenfestival in Meiningen Station, bei dem in durchschnittlich 20 Kneipen und Restaurants Live-Bands unterschiedlicher Stilrichtungen auftreten. Dazu gehören vornehmlich Blues, Blues-Rock, Irish-Folk, Jazz, Latino und Rock. Ein großes gesellschaftliches Event im Juli ist das alljährlich im Theater und angrenzenden Englischen Garten stattfindende Sommerfest des Meininger Theaters mit mehr als 2.000 Besuchern. Er ist der Treffpunkt der südthüringischen Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Kultur und weiterhin Magnet für Gäste aus Thüringen, Hessen und Bayern.

Dampfloktage

Seit 1995 veranstaltet das Dampflokwerk am ersten Wochenende im September die „Meininger Dampfloktage“, zu denen tausende Dampflokfans zum Teil mit Sonderzügen anreisen.
Ebenfalls in der ersten Septemberwoche findet im zweijährigen Turnus an fünf Tagen die MEGA - Meininger Gewerbeausstellung statt, eine länderübergreifende Leistungsschau, an der vornehmlich Aussteller aus Thüringen, Bayern und Hessen teilnehmen.

Die Meininger Kleinkunsttage präsentieren im September mit rund 14 Veranstaltungen die ganze Vielfalt der Kleinkunst wie Kabarett, Comedy, Pantomime, musikalische Bühnenshows oder humoristische Lesungen. Zu Beginn wird bei der Auftaktveranstaltung der Thüringer Kleinkunstpreis dem Vorjahressieger verliehen.

Der Güldene Herbst ist ein im Oktober stattfindendes Festival alter Musik. Im November und Dezember lädt das Sagen- und Erzählfest nicht nur Kinder ein. Rund drei Wochen lang ist dann der Meininger Weihnachtsmarkt mit Bühnenprogramm ein attraktiver Anziehungspunkt für jung und alt.

Zu den sportlichen Veranstaltungen gehören das Anfang Juni durchgeführte 24-Stunden-Schwimmen des Schwimmvereins „Wasserfreunde“ und der am Tag der Deutschen Einheit stattfindende Meininger Citylauf, eine Internationale Laufsportveranstaltung über 3, 5, 10 Kilometer und im Halbmarathon. Den Abschluss bildet der von der „PSV Meiningen“ organisierte Silvesterlauf am 31. Dezember im Schlosspark.

Kulinarische Spezialitäten

Eine bekannte und bei Touristen wie Einheimischen beliebte Spezialität sind die Mäninger Hüt's mit Brüh'. Dies sind Thüringer Klöße auf Meininger Art mit Braten, Bratensoße und Rotkohl. Das nach den „Hütes“ benannte Stadtfest widmet sich ausgiebig dieser beliebten Speise (siehe Stadt- und Hütesfest unter Veranstaltungen).

Verkehr

Meiningen liegt direkt an der Bundesautobahn 71, ist auf Grund einer günstigen geografischen und topografischen Lage zwischen Rhön und Thüringer Wald, Grabfeld, dem oberen und mittleren Werratal ein Knotenpunkt mehrerer Bundes- und Landesstraßen, weiterhin von vier Bahnlinien und somit der bedeutendste Verkehrsknoten Südthüringens.

Blick über die Stadt nach Norden

Fernstraßen

Meiningen entstand im Mittelalter am Schnittpunkt einer Werrafurt und mehrerer Handelsstraßen, die nach Würzburg und Gotha (Hohe Straße), nach Fulda (Frankfurter Straße), Eisenach und Erfurt führten und ist seit seiner Gründung ein Straßenknoten. Diese Straßen entwickelten sich im 20. Jahrhundert zu Reichs- und später zu Bundesstraßen. Der erste Autobahnanschluss scheiterte, als die Bauarbeiten für die Reichsautobahn Eisenach-Meiningen-Bamberg infolge des Kriegsausbruches im Jahr 1940 eingestellt wurden. Heute besitzt die Stadt folgende Straßenverbindungen.

Ab 2010 wird mit der B 87n eine neue Verbindung nach Fulda und den Autobahnen A 7 und A 66 geschaffen.
Des Weiteren führen Landesstraßen von Meiningen nach Mellrichstadt, Suhl, Kaltensundheim (Rhön) und Zella-Mehlis.

Eisenbahn

Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt die Stadt mit der Werrabahn (1858) und der Bahnstrecke Meiningen–Schweinfurt (1874) gute Eisenbahnverbindungen. 1884 folgte die Strecke über Grimmenthal durch den Thüringer Wald nach Erfurt.

Bahnhof Meiningen - Empfangsgebäude

Die Stadt ist seit dem der bedeutendste Bahnknoten der Region. Der nahe dem Stadtzentrum liegende Bahnhof ist mit vier Bahnlinien erreichbar, die von verschiedenen Verkehrsunternehmen betrieben werden. Es finden täglich jeweils 74 Ankünfte und Abfahrten statt. Die Züge fahren tagsüber in alle Richtungen im Einstunden-Takt.

Zum sieben Kilometer entfernten Bahnhof Grimmenthal, einem Halt der Regionalexpresszüge Erfurt–Schweinfurt, verkehren als Anschlusszüge die Züge der Linie STB 1/KBS 569 der Süd-Thüringen-Bahn.

Am 1. Oktober 2005 erhielt der ICE 2 - Triebwagenzug Tz 220 der Deutschen Bahn den Namen „Meiningen“. Am selben Tag wurde einem Triebwagen der Süd-Thüringen-Bahn der Name „Goetz-Höhle Meiningen“ und einem Triebzug der Erfurter Bahn der Name „Stadt Meiningen“ verliehen.

Flugverkehr

Anfang des 20. Jahrhunderts besaß die Stadt einen Verkehrslandeplatz, von dem täglich Fluglinienverbindungen unter anderem nach München und Dresden bestanden. Dieser wurde 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht unbrauchbar gemacht und später als Stützpunkt einer Hubschrauberstaffel der DDR-Grenztruppen genutzt. Heute befinden sich in Walldorf und auf dem Dolmar bei Kühndorf Sportflugplätze. Diese sind jeweils 8 Kilometer entfernt.

Die nächstgelegenen internationalen Flughäfen sind der Flughafen Erfurt (83 km nordöstlich), der Flughafen Nürnberg (151 Kilometer) und der Rhein-Main Flughafen in Frankfurt am Main (178 Kilometer).

Stadtverkehr

Die ersten Stadtbuslinien entstanden in Meiningen in den 1950er Jahren. Heute ist der Stadtverkehr gut ausgebaut. Im ÖPNV betreibt die Meininger Busbetriebs GmbH ein Netz mit 12 Buslinien und hoher Fahrtenfolge. Der zentrale Busbahnhof direkt am Bahnhof, der Knotenpunkt Sachsenstraße im Stadtzentrum und insgesamt 64 Haltestellen erschließen jeden Stadtteil.

Wirtschaft

Meiningen ist ein traditioneller Verwaltungs- und Kulturstandort und verfügt hier über zahlreiche Arbeitsplätze. Ebenfalls stark vertreten sind medizinische Einrichtungen, Handwerksbetriebe und mittelständische Unternehmen im Maschinenbau und in der Hightech-Branche. Gering ist dagegen die Zahl von Industrieunternehmen. 2007 besaß die Stadt insgesamt 10.070 Arbeitsplätze, die von 6.940 Meininger Bürgern und 3.130 Einpendlern belegt waren. Meiningen bietet ein Viertel aller Arbeitsplätze im Landkreis Schmalkalden-Meiningen und kann die zweithöchste Arbeitsplatzanzahl einer Kommune in Südthüringen vorweisen (Quelle: Agentur für Arbeit - Statistik 2007).

Ansässige bedeutende Unternehmen

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Dampflokwerk Meiningen

In der Maschinen- und Metallbau-Branche ist die wohl bekannteste Meininger Firma das Dampflokwerk Meiningen der Deutschen Bahn AG. Das Werk setzt Regel- und Schmalspurlokomotiven für die DBAG, Privatbahnen, Museumsbahnen und Eisenbahnvereine des In- und Auslands instand, modernisiert Schneepflüge und Schneeschleudern und baut Kessel für historische Dampflokomotiven aus ganz Europa. Auch die Aufarbeitung von historischen Reisezugwagen und die Instandsetzung von Diesellokomotiven der Baureihe V60 nehmen einen hohen Stellenwert in der heutigen Produktionspalette des Dampflokwerks ein.

Die 1991 aus einem Werkzeugbau hervorgegangene Lemuth GmbH produziert mit rund 100 Mitarbeitern Anlagen und Maschinen für den automatisierten Fensterbau. Diese Firma bekam bereits einen Innovations-Preis des Landes Thüringen verliehen. Im Meininger Werk (ehemals Delta Radiatoren GmbH) der Purmo DiaNorm Wärme AG werden Designheizkörper nach einem patentierten Laserschweißverfahren und Plattenheizkörper für Fernheizungen gefertigt. In der Niederlassung von MIWE Backofentechnik GmbH im Gewerbegebiet Dreißigacker stellen heute 150 Mitarbeiter Industriebacköfen, Backöfen für Bäckereifilialen und Bäckereitechnik her.

Aug Winkhaus GmbH & Co KG, Standort Meiningen

Die Aug. Winkhaus GmbH & Co KG ist ein Unternehmen der Winkhaus Gruppe und produziert seit 1995 mit 180 Mitarbeitern Sicherheitstürverriegelungen und Schließzylinder. 2008 erfolgt eine Produktionserweitung um die Fenstertechnik und eine damit verbundene Erhöhung der Mitarbeiterzahl auf 280.

In der Branche der Elektrotechnik und Zukunftstechnologien haben sich in Meiningen mehrere Nachfolgefirmen des ehemaligen Robotron und Neugründungen junger Unternehmer etabliert. So ist das weltweit tätige Hightech-Unternehmen ADVA Optical Networking AG ein führender Anbieter für optische Netzwerklösungen im Datentransport. In diesen Meininger Betrieb ist die Entwicklung, Forschung und Produktion angesiedelt und mit 300 Mitarbeitern ist die Firma der größte produktive Arbeitgeber der Stadt. Ein weiteres wachsendes Unternehmen dieser Branche ist die ABS electronic GmbH mit zurzeit 100 Beschäftigten. Die 1998 gegründete Firma führt unter Anderem automatische Bestückungen von elektronischen Bauteilen durch. 2006 ließ sich die Firma iiM AG in Meiningen nieder, die sich der Koordinaten-Messtechnik und der Bildverarbeitung in der industriellen Produktion verschrieben hat.

Im dem seit 2001 bestehenden Gründerzentrum in Dreißigacker haben sich verschiedene Firmen neu gegründet, die sich ausnahmslos der Entwicklung von Zukunftstechnologien verschrieben haben. Zu diesen Firmen gehören die AIFOTEC Fiberoptics GmbH, die Fibotec GmbH, die MIC GmbH und die AVK-Automation.

In der Nahrungsmittelindustrie sind drei überregional bekannte Betriebe erwähnenswert.

Die bereits 1841 vom Brauer Christian Gieße gegründete, unter dem heutigen Namen existierende Meininger Privatbrauerei GmbH stellt mit 40 Mitarbeitern 17 Sorten Bier und Biermischgetränke her. Hauptabsatzgebiete sind die neuen Bundesländer bzw. der norddeutsche Raum.

Haupteingang der ADVA Optical Networking AG

Das mit 240 Mitarbeitern zu den größten Unternehmen der Stadt zählende Backhaus Nahrstedt betreibt 48 Bäckereifilialen und Bistros in Süd- und Westthüringen sowie in Unterfranken.

Aus dem ehemaligen „Fleischkombinat“ in Meiningen sind die Meininger Wurstwaren GmbH hervorgegangen. Als einer der ersten Firmen haben sie sich in im Gewerbebetrieb Dreißigacker mit heute rund 150 Beschäftigten niedergelassen und betreiben unter den Namen Gourmet Unterstab mehrere Fleisch- und Wurstverkaufsstellen und Bistros.

Das größte Kreditinstitut in Südthüringen mit Hauptsitz in Meiningen ist die Rhön-Rennsteig-Sparkasse mit 550 Mitarbeitern. Es wurde 1995 mit der Zusammenlegung von drei Kreissparkassen gegründet und residiert im historischen Bankgebäude der Deutschen Hypothekenbank.

Als bedeutendes Kulturunternehmen bietet das Meininger Theater 320 Schauspielern, Musikern und weiteren Beschäftigten einen Arbeitsplatz.

Die Süd-Thüringen-Bahn (STB), eine gemeinsame Tochter der Erfurter Bahn (EB) und der Hessischen Landesbahn (HLB), hat im Bahnhof Meiningen ihren Sitz und ihren Betriebsstandort im hiesigen Bahnbetriebswerk eingerichtet. Die STB betreibt von hier aus mit 32 Triebfahrzeugen vier Bahnlinien in Südthüringen und nach Erfurt.

Ein sogenannter Allround-Dienstleister sind die Stadtwerke Meiningen, die im Stadtteil Jerusalem mit 120 Mitarbeitern ihren Sitz haben. Das Unternehmen ist regionaler Energieversorger, betreibt des Weiteren in der Stadt Parkhäuser, das Freizeitzentrum „Rohrer Stirn“ und fördert den Bau von kulturellen und medizinischen Einrichtungen.

Medien

Zu den ansässigen Medien gehören die Futur Film, die Kino- und Kurzfilme produzieren.

Der Verlag Meininger Mediengesellschaft (MMG) gibt die Tageszeitung FW Meininger Tageblatt und ein Wochenblatt heraus.

Verwaltungseinrichtungen

Justizzentrum

Meiningen ist seit dem Mittelalter ein traditioneller Verwaltungsstandort, den einst die Bischöfe von Würzburg begründeten und der später durch die Funktion als Hauptstadt bedeutend ausgebaut wurde. Noch heute besitzt die Stadt aus diesem Grund zahlreiche regionale und überregionale behördliche Arbeitsstellen, die aber in den letzten Jahren bei Verwaltungsreformen in Thüringen durch den Verlust einiger Ämter zum Nachteil der Arbeitsplatzsituation und der Infrastruktur in Meiningen reduziert wurden.

Unter dem Dach des Justizzentrums sind vier Gerichte und eine Staatsanwaltschaft vereint. Während das Landgericht, das Verwaltungsgericht, das Sozialgericht und die Staatsanwaltschaft für Süd- und Südwestthüringen zuständig sind, ist der Einzugsbereich des Amtsgerichtes mit Grundbuchamt der Landkreis. Hier sind 290 Mitarbeiter beschäftigt.

Im Bibrasbau des Schlosses Elisabethenburg ist das Staatsarchiv und das Stadt- und Kreisarchiv untergebracht.

Als Landesämter sind in Meiningen ein Flurneuordnungsamt, ein Landwirtschaftsamt und die Abteilung Soziales des Thüringer Landesamtes für Soziales und Familie ansässig.
Das Landratsamt mit rund 500 Beschäftigten befindet sich im Stadtteil Jerusalem.

Weiterhin ist Meiningen Verwaltungssitz der Südthüringer Niederlassung der E.ON Thüringer Energie AG.

Medizinische Einrichtungen

Das Klinikum

Das 1995 neu erbaute Klinikum Meiningen hat 850 Mitarbeiter (Stand: 2007/ohne Beschäftigte von Fremdfirmen) und besitzt in einigen medizinischen Fachbereichen und der Unfallchirurgie eine überregionale Bedeutung für Südthüringen und das nördliche Unterfranken.

Das Sozialwerk Meiningen betreibt in der Stadt die Geriatrische Fachklinik Georgenhaus, ein stationäres Hospiz und das Familienzentrum Sarterstift.

Bildung

Der Freistaat Thüringen und die Thüringer Polizei gründeten 1994 in Meiningen den Fachbereich Polizei der Thüringer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung (VFHS) für den mittleren und gehobenen Dienst und das Bildungszentrum der Thüringer Polizei (BZThPol), die in der ehemaligen Drachenbergkaserne untergebracht sind. Auf dem Campus der noch im Aufbau befindlichen Fachhochschule und des Bildungszentrums entstanden bisher eine Mensa, ein Schulungsgebäude, ein Verwaltungsgebäude sowie sanierte Studentenunterkünfte. Derzeit sind eine Sporthalle mit Raumschießanlage und Tatortwelten und ein Hörsaalgebäude im Bau. In naher Zukunft entstehen des Weiteren neue Unterkünfte für die rund 500 Studenten und Lehrgangsteilnehmer.

Weiter zu nennen ist die Staatliche Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales und das Berufsbildungszentrum Meiningen, das die Kaufmännische und die Gewerbliche Berufsschule vereint. Neben verschiedenen Erwachsenenbildungszentren wie die Volkshochschule und drei Musik- und Tanzschulen hat die Stadt Gymnasium, Regel-, Grund- und Förderschulen.

Sonstiges

Mundart

Meiningen lag bei seiner Gründung im Kerngebiet des Frankenreiches und gehört seitdem zum fränkischen Sprachraum. Hier wird Hennebergfränkisch, eine Unterart des Mainfränkischen gesprochen. Das „Mäninger Platt“, ein stadteigener Dialekt, wird heute nur noch von wenigen Einwohnern meist älterer Jahrgänge gesprochen.

Beinamen

Seit dem ausgehenden Mittelalter nennt man Meiningen auch Harfenstadt, da der Grundriss der mittelalterlichen Altstadt sehr stark an eine Harfe erinnert. In dieser Zeit erhielt die Stadt auch die Bezeichnung Meinunga Porta Franconia, da Meiningen als nördlichste Stadt des Bistums Würzburg auch sprichwörtlich die nördliche Pforte Frankens zu anderen Ländereien bildete.

Im 19. Jahrhundert kam die Stadt zu dem Beinamen Kloßheim an der Soße. Mit Soße ist hier die Werra gemeint. Nach einer Sage übergab in der Gastwirtschaft „Schlundhaus“ Frau Holle dem Bürgermeister das Rezept der Thüringer Klöße. Damals entwickelte sich der Kloß, dazu gibt es Braten und reichlich Soße, zur Leibspeise der Meininger und wird bis heute jeden Sonntag in vielen Haushalten zubereitet.

Um 1900 erhielt die Stadt wegen ihrer großen Bedeutung auf diesen Gebieten die Beinamen Bankenstadt, Garnisonsstadt und Eisenbahnerstadt (siehe Geschichte und Verkehr).

Der wohl bekannteste und geläufigste Beiname ist Theaterstadt, der sich auf die große Tradition des Meininger Theaters und dessen wichtige wirtschaftliche Bedeutung für Meiningen gründet.

Seit der Wende trägt Meiningen auch den Namen Kunst- und Kulturstadt. Denn neben dem Theater gibt es noch gut ein Dutzend weitere Kultur- und Kunststätten, die der Stadt mit über 1.000 weiteren Veranstaltungen pro Jahr ein reiches Kulturangebot bescheren.

Am 9. Mai 2000 bekam die Stadt den Titel Q-City von der WDR-Sendung Quarks & Co mit Ranga Yogeshwar und der Universität Kaiserslautern verliehen. Hierbei handelte es sich um eine geowissenschaftliche Studie über den optimalen Standort einer Stadt in Deutschland. Nach bestimmten Kriterien fiel die Wahl auf Meiningen. Die Kriterien waren die Nähe zu Flüssen, fruchtbaren Böden und Bodenschätzen, ein angenehmes Klima und attraktive Freizeitmöglichkeiten. Die Stadt sollte zentral liegen und gut erreichbar sein, darf aber nicht im Wasser, im Gebirge und nicht in einem zusammenhängenden Waldgebiet liegen.

Seit dem 2. Juni 2007 ist Meiningen die erste MDR-Sängerstadt.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Einer der ersten Ehrenbürger der Stadt wurde 1902 Dr. Adolf Braun (1847–1914). Der Jurist war Direktor der Deutschen Hypothekenbank. Er ließ mit dem Panoramaweg einen beliebten Wander- und Spazierweg im Osten der Stadt anlegen.

Ein weiterer Ehrenbürger ist Dr. Eduard Fritze (1849–1926). Der Architekt sowie Brücken- und Wasserbauer erbaute viele Gebäude in Meiningen, darunter das bekannte Henneberger Haus (1894). Politisch war er als Abgeordneter für Meiningen im Thüringer Landtag von 1921 bis 1924 tätig.

Ottomar Güntzel (1880-1959) war ein bekannter Musikdirektor und Chorleiter, ihm wurde 1956 die Ehrenbürgerschaft verliehen.

Fritz Diez (1901–1979), ein erfolgreicher Schauspieler, Regisseur und Theaterintendant wurde am 7. Oktober 1979 zum Ehrenbürger ernannt. Er leitete unter anderem von 1947 bis 1954 das Meininger Theater und wirkte im Filmepos Befreiung in einer Hauptrolle mit. Dort spielte er wie auch in vielen weiteren Filmen – so oft wie kein anderer Schauspieler sonst weltweit – Adolf Hitler.

Seit 1995 ist Dr. Paul Oestreicher (* 29. September 1931 in Meiningen) Ehrenbürger der Stadt. Er war Domkapitular und Leiter des Versöhnungszentrums der Kathedrale von Coventry in England und ist Träger des Bundesverdienstkreuzes, der Ehrenmedaille der Stadt Coventry und des Verdienstordens des Freistaates Sachsen.

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

  • Bernhard I. (1649–1706) war der erste Herzog von Sachsen-Meiningen.
  • Ernst Wagner (1769-1812 Meiningen), Schriftsteller Kabinettssekretär Herzog Georg I u.Bernhard II, befreundet mit Mosengeil, Jean Paul, Fichte, Pestalozzi, besuchte Goethe, beigesetzt i.englischen Garten.
  • Friedrich Mosengeil (1773–1839) war ein deutscher Stenograf, der als einer der Erfinder der deutschen Kurzschrift gilt. Er wirkte in Meiningen als Prinzenerzieher und Oberkonsistorialrat.
  • Während seines Asyls 1782 in Bauerbach war Friedrich Schiller oft zu Gast in Meiningen bei seinem künftigen Schwager Reinwald, am Meininger Hof und in der Hofbibliothek. 1790 erhielt er vom Herzog Georg I. den Titel Hofrat.
  • Jean Paul lebte von 1801 bis 1803 in Meiningen. Hier schuf er den „Titan“.
  • Der Märchensammler und Schriftsteller Ludwig Bechstein war von 1831 bis 1860 herzoglicher Kabinettsbibliothekar und Archivar in Meiningen.
  • Adolf Emil Büchner (1826-1908) war Hofkapellmeister von 1865-1880.
  • Ludwig Chronegk (1837–1891) war Schauspieler, Regisseur und Intendant und von 1866 bis 1891 am Meininger Hoftheater engagiert.
  • Der Bibliothekar und spätere Hofrat Rudolf Baumbach war einer der populärsten Autoren der 1880er Jahre und lebte von 1842 bis 1905 in der Stadt.
  • Richard Mühlfeld (1856-1907) war der erfolgreichste Klarinettist seiner Zeit.
  • Josef Kainz (1858–1910) war ein österreichischer Schauspieler, Engagement am Meininger Hoftheater von 1877 bis 1880.
  • Heinrich Beck (1878–1937) war ein deutscher Ingenieur.
  • Hans von Bülow, Hofkapellmeister von 1880 bis 1885.
  • Johannes Brahms weilte als enger Freund des Herzoghauses von 1881 bis 1896 oft in Meiningen und arbeitete eng mit der Hofkapelle zusammen.
  • Richard Strauss, Hofkapellmeister von 1885 bis 1886.
  • Der Schriftsteller Johann Wilhelm Kinau, genannt Gorch Fock, war hier von 1899 bis 1902 als Kantorist tätig.
  • Wilhelm Berger (1861–1911), Hofkapellmeister von 1903 bis 1911.
  • Max Reger war von 1911 bis 1914 Hofkapellmeister.
  • Der Forstwissenschaftler Ekkehard Schwartz verbrachte seine Kindheit und Jugend in Meiningen und besuchte dort das Gymnasium Bernhardinum.
  • Fritz Bennewitz (1926–1995) war ein deutscher Theaterregisseur. Er war von 1955 bis 1960 Intendant in Meiningen.
  • Karin Hempel-Soos (* 13. März 1939) ist eine deutsche Schriftstellerin. Sie verwendet auch das Pseudonym Katherina Koslowsky. Karin Hempel-Soos wuchs in Meiningen auf und ist heute Trägerin des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse.
  • Der Komponist Günter Raphael lebte von 1934 bis 1944 in Meiningen.
  • Der Archivar und Historiker Johannes Mötsch leitet seit 1997 das Staatsarchiv Meiningen.
  • Johannes Thielmann (* 1981), Filmproduzent, Regisseur und Autor.

Literatur und Quellen

  • Südthüringer Forschungen - Beiträge zur Meininger Stadtgeschichte (Staatliche Museen Meiningen, 1982)
  • Denkmale der Innenstadt (Kulturbund der DDR, 1982)
  • Schriften zur Stadtgeschichte Meiningens, Heft 5, von Wilhelm Pocher (Staatsarchiv Meiningen, 2000)
  • Meininger Ansichten (Staatliche Museen Meiningen, 1982)
  • Meiningen - wie es früher war, von Peter Schmidt-Raßmann (Wartburg-Verlag, 1992)
  • Erinnerungen an Meiningen, von Ramona Schäfer (Sutton Verlag, Erfurt 1999)
Commons: Category:Meiningen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Linkkatalog zum Thema Meiningen bei curlie.org (ehemals DMOZ)

  1. Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden