Schubkarre

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Eine Schubkarre (auch Scheibtruhe, Schiebetruhe oder Karette genannt) umfasst in der Regel ein Gestell, welches zwei Schubkarrenholme umfasst. Auf dem Gestell ist eine Lastaufnahmevorrichtung, die zumeist als wannenförmiges Hohlgefäß ausgebildet ist, befestigt. An dem Gestell ist in einem vorderen Bereich ein auf einer Achse gelagertes Rad befestigt. Eine in der Lastaufnahmevorrichtung angeordnete Last, beispielsweise Sand, wird mittels der Schubkarre befördert, indem die Schubkarre an den Schubkarrenholmen in eine Fahrstellung gehoben wird. In der Fahrstellung berührt lediglich das Rad den Untergrund. Die Schubkarre wird vorwärts oder rückwärts bewegt, indem die Person, die die Schubkarrenholme in Fahrstellung gehoben hat, sich fortbewegt. Gelenkt wird die Schubkarre, indem die Schubkarre um einen Auflagepunkt des Rades auf dem Untergrund in einer im Wesentlichen zu einer Tangentialebene des Untergrunds an dem Auflagepunkt parallelen Schwenkebene seitlich geschwenkt wird und/oder seitlich verkippt wird.

alte Schubkarre

Die Schubkarre ist ein Gerät, mit dem Lasten und insbesondere Schüttgüter von einer Person einfach transportiert werden können: Dabei ist im Prinzip eine Kippmulde mit zwei Griffen auf ein einzelnes Rad unter der Karre montiert. Das Hauptgewicht der Last liegt auf dem Rad unter dem Schwerpunkt der Last: Die Karre lässt sich daher am hinteren Ende leicht anheben: Das Gewicht der Last muss nicht mehr vom Bediener getragen werden, aufgrund der geringen Rollreibung lassen sich damit auch größere Entfernungen einfach zurücklegen; Stufen und unebenes Gelände legt man jedoch einfacher zurück, indem man – wenn es das Gelände zulässt – die Karre zieht (vgl. Handwagen).

Geschichte

alte chinesische Segelschubkarre
alte chinesische Schubkarre
moderne Schubkarre
motorisierte Schubkarre mit Anhänger

Im Kaiserreich China wurden zweirädrige Schubkarren zum Transport von Verletzen bereits im 2. Jahrhundert verwendet. Erfunden durch Chuko Liang (181–234).

In Europa ging der Schubkarre wohl die einfache Trage voraus.

Vorderer Mann an der Trage durch Rad ersetzt; erste diesbezügliche Abbildung auf einem Fenster in der Kathedrale von Chartres, ca. 1220; Abbildungen zum mittelalterlichen Baubetrieb ist zu entnehmen, dass der Schwerpunkt zunächst nicht über das Rad gelegt wurde.

  • Weiteres frühes Bild aus der ersten Hälfte des 13. Jhdts vom Matthew Paris: Life of SS Alban and Amphibalus [1]

Verlagerung des Rades unter die Karre in den Schwerpunkt:

Scheint in China schon lange üblich gewesen zu sein, wobei relativ große Räder verwendet wurden und die Last links und rechts neben dem Rad befestigt wurde (also keine Mulde, sondern im Prinzip zwei Bretter mit einem Rad dazwischen).

Schubkarren in Europa sind bis Ende des 19. Jhdts in der Regel aus Holz, um 1888 kommen komplett eiserne Schubkarren auf (Meyers Konv.-Lexikon 1888 unter "Karre"). Lastkarre (Pferde gehen in der Gabeldeichsel) könnte(!) Vorbild für Verlagerung der Räder unter (oder näher an) den Schwerpunkt gewesen sein.

Etwa seit den 1950er Jahren haben Schubkarren Luftbereifung.

Beim Arbeiten mit der Schubkarre ist es sinnvoll die Last überwiegend über dem Rad zu lagern (vollzuschaufeln) um den Benutzer zu entlasten. Beim Arbeiten in unebenem, morastigem Gelände kann es sinnvoll sein das Rad zu entlasten. In diesem Fall sollte die Last näher zu den Haltebügeln platziert werden. Alternativ kann man den Reifenluftdruck verringern, um mehr Auflagefläche für den Reifen zu erhalten.

Schubkarre als Sportgerät

Im angelsächsischen Raum wird ein (leerer) Schubkarren auch als Gerät zum Durchführen von Kunststücken verwendet (wheelbarrow freestyle).

Motorisierte Schubkarre

Betrifft eine Schubkarre mit Lastaufnahmevorrichtung und einem in einem vorderen Bereich der Schubkarre auf einer Achse gelagerten Rad, wobei das Rad mittels eines Motors antreibbar ist.

Es ist seit langem bekannt, Lasten beispielsweise im Gartenbaugewerbe oder im Baugewerbe mittels motorisierter Schubkarren zu befördern.

Motorisierte Schubkarre mit Anhänger

Ein Nutzer einer motorisierten Schubkarre muss keine Vortiebskraft aufbringen, muss jedoch weiterhin die Schubkarrenholme halten und sich selbst somit mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Schubkarre bewegen, deren Vortriebsgeschrindigkeit durch den Motor bewirkt ist. Daher sind die erreichbare Geschwindigkeiten beim Lastentransport mit einer motorisierten Schubkarre durch die Geh- beziehungsweise in Ausnahmefällen Laufgeschwindigkeit eines Menschen begrenzt.

Als Lösung dieses Problems ist an einer motorisierten Schubkarre mittels eines Gelenkes ein Anhänger gekoppelt, der während der Vorwärtsfahrt hinter der Schubkarre herziehbar ist.

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