Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI.

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Die Bildungseinrichtung ist auf die Ausbildung zukünftiger Priester der Katholischen Kirche spezialisiert. Im Wintersemester 2007-2008 studieren 186 Hörern, davon 41 Zisterzienser, 23 aus anderen Orden und 60 diözesane Priesterkandidaten an der Hochschule. Die weiteren sind Laien, darunter auch Frauen.

Großkanzler ist der jeweils amtierende Abt von Heiligenkreuz, derzeit Gregor Henckel-Donnersmarck. Auch der Rektor und der Vizerektor, sowie ein großer Teil des Lehrkörpers, sind Zisterzienser von Heiligenkreuz. Im Lehrkörper sind aber auch Ordensmänner und -frauen anderer Ordensverbände, sowie Diözesanpriester und auch viele Laien vertreten.

Am Gedenktag des hl. Thomas von Aquin, dem 28. Januar 2007, ist die Hochschule von Papst Benedikt XVI. in den Rang eines päpstlichen Athanaeums erhoben worden. Die Entwicklung des höheren theologischen Lehrbetriebs im Stift Heiligenkreuz hat eine lange Tradition, die weit in das Mittelalter zurückreicht. Seit 1802 gibt es dort eine kirchlich und staatlich anerkannte Einrichtung für die Priesterausbildung, die zunächst für die Zwecke der vier niederösterreichischen Zisterzienserstifte (Zwettl, Neukloster, Heiligenkreuz und Lilienfeld) eingerichtet wurde.

Das Institut in Heiligenkreuz war eine unausgesprochene Bestätigung dafür, dass die aufklärerischen Generalseminarien, die aus dem josephinischen Staatskirchentum hervorgegangen sind, zum Scheitern verurteilt waren. Der Kaiserhof hatte eingesehen, dass theologische Bildung Herz, Seele und Verstand braucht, und dass Ordensmänner klösterlicher Prägung doch in einem Kloster am besten aufgehoben sind.

Hörerzahlen in Heiligenkreuz blieben, wie in den vergleichbaren Hauslehranstalten der Stifte Klosterneuburg, Melk, Lilienfeld, Göttweig und St. Florian, unter 20 und die Professoren wurden ausschließlich aus dem Orden rekrutiert. Mit dem Aufstieg der deutschsprachigen Theologie in der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich langsam ein neues Profil für die Heiligenkreuzer Professoren. Statt aus staatlich approbierten Handbüchern vortragen zu müssen, entwickelten sie langsam eine wissenschaftliche Selbständigkeit und erforschten wichtige Bereiche der Ordensgeschichte, Bibelwissenschaft und Spirituellen Theologie.

Heiligenkreuzer Professoren erlangten Studienabschlüsse an Universitäten in Wien, Berlin, Tübingen und Rom, ebenso folgten bald Lehraufträge außerhalb des klösterlichen Institutum Theologicum. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hat der Lehrbetrieb in Heiligenkreuz mehr oder weniger unverändert das Profil des ausgehenden 19. Jahrhunderts erhalten, in der Scholastik, Mediävistik und Bibelbewegung prägend waren.

Die Hörerschaft in Heiligenkreuz nahm rasch zu, als das Insitutum Theologicum dem Bischof von Regensburg, Rudolf Graber, in den Jahren nach dem Zweiten Vatikanum bekannt wurde. Er schickte Studenten (vor allem Spätberufene) nach Heiligenkreuz, um sie im klösterlichen Rahmen auf den Priesterberuf vorbereiten zu lassen. Bald folgten Seminaristen aus anderen Diözesen und Ordensgemeinschaften. Das Modell der Priesterausbildung hatte sich schließlich seit den großen Klosterschulen der Karolingerzeit bewährt. Im Jahr 1976 erfolgte die Erhebung zur Philosophisch-Theologischen Hochschule, und 31 Jahre später (2007) die Erhebung zur Päpstlichen Hochschule.

Bekannte Heiligenkreuzer Professoren