Pseudogetreide

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Amarant
Buchweizen
Quinoa

Pseudogetreide (auch: Pseudocerealien) sind Körnerfrüchte von Pflanzenarten, die nicht zur Familie der Süßgräser (Poaceae = alle echten Getreidearten) gehören, aber ähnlich wie Getreide verwendet werden. Die Samen sind meist sehr reich an Stärke, Eiweiß, Mineralstoffen und Fett. Sie besitzen zwar keine Eigenbackfähigkeit, wie beispielsweise Weizen oder Roggen, werden aber ansonsten ähnlich wie Getreidearten verwendet. Pseudogetreide sind in Mitteleuropa auf ertragsstarken Standorten gegenüber den hier üblicherweise angebauten Kulturpflanzen nicht konkurrenzfähig. Sie weisen ein niedriges Ertragsniveau auf und bieten eine geringe Ertragssicherheit (große Ertragsschwankungen). Darüber hinaus sind zumindest Quinoa und Amarant wärmeliebend – für den Anbau in Deutschland sind bisher keine angepassten Sorten vorhanden.[1]

Alle Pseudocerealien sind glutenfrei und daher als Diätspeisen bei Zöliakie geeignet. Buchweizen, Amarant und Quinoa lassen sich ebenso zu Malz verarbeiten.

Arten

Die wichtigsten Pseudogetreidearten sind (nach der weltweiten Erntemenge):[2]

weitere Arten:

  • aus anderen Pflanzengattungen:

Merkmale der wichtigsten Pseudogetreidearten

Merkmal Buchweizen[1] Quinoa[1] Amarant[1]
Pflanzentyp C3 C3 C4
Mindestkeimtemperatur (°C) 5–8 5–7 10–12
Tausendkornmasse (g) 15–30 1–3 0,5–2
Pflanzenhöhe (cm) 50–60 100–150 100–200
Kornertrag (dt/ha) 15–20 10–45 2–60
Vegetationsdauer (Tage) 100–120 100–140 120–150

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d Thomas Miedaner, Friedrich Longin: Unterschätzte Gestreidearten – Einkorn, Emmer, Dinkel & Co. Agrimedia, 2012, ISBN 978-3-86263-079-0.
  2. Welternten 2014, Statistik der FAO, abgerufen am 20. Mai 2016
  3. Wolfgang Franke: Nutzpflanzenkunde. 3. Auflage. Georg Thieme, Stuttgart/New York 1985, ISBN 978-3-13-530403-8, S. 105–106.
  4. Wattlesseds, Akaziensamen auf lebensmittellexikon.de, abgerufen am 26. April 2017.
Commons: Pseudogetreide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien