Wörthhof

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Juni 2015 um 18:02 Uhr durch Blechmodelle (Diskussion | Beiträge) (Foto eingefügt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wörthhof
Koordinaten: 48° 59′ N, 12° 24′ OKoordinaten: 48° 59′ 10″ N, 12° 23′ 33″ O
Höhe: [1] ca. 323 m ü. NN
Einwohner: (1987)[2]
Eingemeindung: 1. April 1971
Eingemeindet nach: Wörth a.d.Donau
Postleitzahl: 93086
Wörthhof (Bayern)
Wörthhof (Bayern)

Lage von Wörthhof in Bayern

Wörthhof - Ortsteil von Wörth a.d.Donau
Wörthhof - Ortsteil von Wörth a.d.Donau

Wörthhof (bairisch: Wiardhof) ist eine Einöde und Ortsteil der oberpfälzischen Stadt Wörth an der Donau im Landkreis Regensburg in Bayern.

Geografische Lage

Der Ort liegt am westlichen Rand des Gäuboden, etwa zwei Kilometer südwestlich von Wörth und ein Kilometer von der Donau entfernt.

Geschichte

Wörthhof, übersetzt Inselhof, bildete vor dem Damm- und Donauausbau eine hochwasserfreie Oase inmitten des Überschwemmungsgebietes des Flusses. Im Süden ging das Hochwasser der Wiesent bis an die Ortschaft Oberachdorf heran und vereinigte sich mit dem Donauhochwasser zu einem kilometerbreiten See. Die Verbindung mit Oberachdorf war dann für Tage nur mit einem Kahn möglich und da der Fährbetrieb nach Pfatter ruhte, war der Markt Wörth nur über Donaustauf oder Straubing erreichbar.

Gemeinde

Die Einöde war ursprünglich ein Ortsteil der Gemeinde Wiesent und kam, von der US-amerikanischen Militärregierung veranlasst, zwischen 1945 und 1948 vorübergehend zum Markt Wörth. Am 23. März 1949 wechselte der Ort zur Gemeinde Oberachdorf.[3] Durch die Eingemeindung von Oberachdorf in die Stadt Wörth a.d.Donau im Zuge der Gebietsreform in Bayern zum 1. April 1971 wurde Wörthhof ein amtlich benannter Ortsteil von Wörth.

Kirchensprengel

Bis 1879 war der Ort der katholischen Pfarrei Wiesent zugeordnet [4] und wechselte spätestens 1885 zur Pfarrei Wörth an der Donau.

Schulsprengel

Die Wörthhofkinder besuchten bis 1884 die Schule in Wiesent. Anschließend wechselte der Ort vom Schulsprengel Wiesent zur Schule in Wörth.

Post

In Postangelegenheiten war seit mindestens 1875 das Postamt in Wörth a.d.Donau zuständig.

Einwohnerentwicklung

Jahr 1838[5] 1860[4] 1875[6] 1885[7] 1900[8] 1925[9] 1950[10] 1961[11] 1970[12] 1987[2]
Einwohner 12 9 9 11 8 7 11 5 2 9

Flutpolder Wörthhof

Nach der Einöde Wörthhof ist der geplante Flutpolder "Wörthhof" benannt. Die Einöde liegt inmitten des geplanten etwa 760 Hektar großen gesteuerten Hochwasserpolders. Sein Rückhaltevermögen von etwa 16 Millionen Kubikmeter würde im Falle eines sehr großen Hochwasserereignisses genutzt und die Unterlieger, unter anderem Straubing und Deggendorf, entlasten. Die Stadt Wörth an der Donau hat sich einstimmig und mit Nachdruck gegen die Pläne der Bayerischen Staatsregierung ausgesprochen. Auch ist eine starke Protestbewegung namens «IG-Polder»[13] von zahlreichen Landwirten und Bürgern entstanden.

Am 11. April 2015 besuchte die CSU-Bezirksvorsitzende und Sozialministerin Emilia Müller den Ortsteil Kiefenholz um sich mit der Problematik Flutpolder vertraut zu machen.[14]

Literatur

  • Ludwig Schindler: Wörth an der Donau in alten Ansichten. Europäische Bibliothek – Zaltbommel/Niederlande 1987, ISBN 90-288-4565-8 Kapitel 13 Wörthhof.
  • Ludwig Schindler: Großgemeinde Stadt Wörth in Vergangenheit und Gegenwart. 1. Auflage. Wörth a. d. Donau 2001, OCLC 166027622

Einzelnachweise

  1. BayernAtlas, Topographische Karte 1:25000
  2. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand:25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, Abschnitt II, S. 274 (online beim MDZ – "Wörthhof, E.; Bevölkerung am Ort der Hauptw.:9; Gebäude mit Wohnraum: 2; Wohnungen: 2").
  3. Ludwig Schindler: Großgemeinde Stadt Wörth in Vergangenheit und Gegenwart. Straubing 2001.
  4. a b Matrikel des Bisthums Regensburg: nach der allgemeinen Pfarr- und Kirchen-Beschreibung von 1860 ... In: BSB digital. 1860, S. 444, abgerufen am 17. Juni 2015.
  5. Joseph Lipf: Matrikel des Bisthums Regensburg. In: Google books. , S. 348, abgerufen am 17. Juni 2015: „(in Tabellenform) 327. Wiesent ; Wörthhof, E.; Häuser: 1; Seelen: 12; Entfernung von der Pfk. St.: 1/2
  6. Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarr-, Schul- u. Postzugehörigkeit. ... mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. In: Bayerische Staatsbibliothek - Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ). K. Bayer. Statistisches Bureau, , abgerufen am 17. Juni 2015 (2. Abschnitt, Spalte 924): „71.Wiesent, ... Wörthhof, E., z. k. Pf. u. Schule Wiesent 2,0 Kil., z. Post Wörth a.d.Donau 1,0 Kil., 9 Einw., 5 Geb., 6 P., 26 Rv.“
  7. Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, ... sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. In: Bayerische Staatsbibliothek - Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ). K. Bayer. Statistisches Bureau, , abgerufen am 17. Juni 2015 (Abschnitt III, Spalte 886): „76.Wiesent, ..., Wörthhof, E., z. k. Pf. u. z. Post Wörth a./D. 2,0 Kil., z. k. Schule Wiesent 3,0 Kil., 11 Einw., 1 Wgb.“
  8. Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. In: Bayerische Staatsbibliothek - Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ). K. Bayer. Statistisches Bureau, , abgerufen am 17. Juni 2015 (Abschnitt III, Spalte 924): „Wiesent, ..Wörthhof, E., z. k. Pf. u. z. Post Wörth a.D. 2,0 Kil., z. k. Schule Wiesent 3,0Kil., 8 Einw., 1 Wgb.“
  9. Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. In: Bayerische Staatsbibliothek - Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ). Bayerisches Statistisches Landesamt, 1928, abgerufen am 17. Juni 2015 (Abschnitt C, Spalte 401-402): „76. Wiesent, ... Wörthhof, E., z. k. Pf., Schule u. z. Post Wörth a.d.Donau 2,0 km, 7 Einw., 1 Wgb.“
  10. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern - Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. In: Bayerische Staatsbibliothek - Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ). Bayerisches Statistisches Landesamt, 1952, abgerufen am 17. Juni 2015 (Abschnitt II, Spalte 805): „Oberachdorf: Wörthhof, E., 11 Einw., 1 Wgb., nach Oberachdorf 1,0 km.“
  11. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern - Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. In: Bayerische Staatsbibliothek - Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ). Bayerisches Statistisches Landesamt, 1964, abgerufen am 17. Juni 2015 (Abschnitt II, Spalte 593): „Oberachdorf: Wörthhof, E., 5 Einw., 1 Wgb., 1,0 km.“
  12. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. In: Bayerische Staatsbibliothek - Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ). Bayerisches Statistisches Landesamt, 1973, abgerufen am 17. Juni 2015 (Abschnitt II, Seite 137): „(in Tabellenform) Gemeinde: Wörth; Gemeindeteil: Wörthhof; Topograph. Angabe: E; Einwohner: 2“
  13. Interessensgemeinschaft: Gegen Flutpolder, abgerufen am 10. Februar 2015.
  14. Sebastian Schmid: Poldergegner heizten der Ministerin ein. Die CSU-Spitze hatte Emilia Müller auf den Kiefenholzer Damm geladen, um ihr die Argumente nahezubringen. Es gab Gelächter. Mittelbayerischer Verlag KG, 13. April 2015, abgerufen am 8. Juni 2015.