Walter Hömberg

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Walter Hömberg (* 11. August 1944 in Meschede) ist ein deutscher Kommunikationswissenschaftler. Von 1988 bis zu seiner Emeritierung 2010 leitete er den Lehrstuhl Journalistik I an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Seither lehrt er als Gastprofessor an der Universität Wien.

Leben

Akademischer Werdegang

Walter Hömberg studierte nach dem Abitur in Kiel, Berlin, Tübingen und in Salzburg geistes- und sozialwissenschaftliche Fächer. Sein Staatsexamen machte er 1970 an der Universität Tübingen in Germanistik und Politikwissenschaft. Er promovierte 1973 in Salzburg in den Fächern Publizistik und Kommunikationstheorie.

Danach war er Mitglied der Studiengruppe „Wissenschaft und Journalismus“ am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld. Außerdem übte er Lehr- und Forschungstätigkeiten an den Universitäten Salzburg, München, Zürich und auch an der Hochschule für Philosophie in München aus.

Seine erste Professorenstelle für Kommunikationswissenschaft nahm Hömberg 1986 an der Universität Bamberg an. Zwei Jahre später wechselte er an die Katholische Universität Eichstätt und war seitdem Inhaber des Lehrstuhls für Journalistik I. 1997 wurde er zum Dekan der Sprach- und Literaturwissenschaftlichen Fakultät gewählt und bekleidete diese Funktion bis 1999. Seine Hauptarbeitsgebiete sind Journalismusforschung, Kommunikationstheorie, Kultur- und Wissenschaftskommunikation, Medien- und Kommunikationsgeschichte sowie Marginalistik.

1992 bis 1995 war Hömberg Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Als Gastprofessor lehrte er an der Universität Fribourg und wiederholt an der Universität Wien. In grundlegenden empirischen Studien hat er sich mit der Situation des Wissenschaftsjournalismus und mit dem Beruf des Lektors im Buchverlag befasst.

Journalistische Tätigkeiten

Schon während des Studiums arbeitete Walter Hömberg als freier Mitarbeiter bei Presse und Rundfunk. Von 1990 bis 1996 war er Redakteur des Informationsdienstes „Aviso“. 1996 wurde er Sprecher des „Münchner Arbeitskreises öffentlicher Rundfunk“ (MAR) – eine Funktion, die er 16 Jahre lang wahrnahm. Von 2003 bis 2010 war er Mitherausgeber der Zeitschrift „Communicatio Socialis“, die er zeitweise auch als Chefredakteur betreute.

Walter Hömberg ist Jurymitglied mehrerer Journalistenpreise, Herausgeber diverser Buchreihen und Mitherausgeber des „Jahrbuchs für Marginalistik“.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Zeitgeist und Ideenschmuggel. Die Kommunikationsstrategie des Jungen Deutschland. Stuttgart 1975. ISBN 3476003027
  • Das verspätete Ressort. Die Situation des Wissenschaftsjournalismus. Konstanz 1989. ISBN 3896690825
  • Zeit, Zeitung, Zeitbewußtsein. Massenmedien und Temporalstrukturen. In: Publizistik, 35. Jg. 1990, H. 1, S. 5–17. ISSN 0033-4006
  • Jahrbuch für Marginalistik I. Münster 2000 (Herausgeber gemeinsam mit Eckart Klaus Roloff). ISBN 3825823857
  • Rundfunk-Kultur und Kultur-Rundfunk. Münster 2000 (Herausgeber). ISBN 3825848396
  • Journalistenausbildung für eine veränderte Medienwelt. Diagnosen, Institutionen, Projekte. Wiesbaden 2002 (Herausgeber gemeinsam mit Klaus-Dieter Altmeppen). ISBN 3531136372
  • Deutschland – einig Medienland? Erfahrungen und Analysen. Münster 2002 (Herausgeber). ISBN 3825848892
  • Studienführer Journalismus, Medien, Kommunikation. 3. Aufl., Konstanz 2005 (Herausgeber gemeinsam mit Renate Hackel-de Latour). ISBN 3825227111
  • Wissen ist Macht!? Medien – Kommunikation – Wissen. In: Johannes Raabe et al.: Medien und Kommunikation in der Wissensgesellschaft. Konstanz 2008, S. 25–45. ISBN 9783867640633
  • Lektor im Buchverlag. Repräsentative Studie über einen unbekannten Kommunikationsberuf. 2. Aufl., Konstanz 2011 (unter Mitarbeit von Susanne Pypke und Christian Klenk). ISBN 9783867643382
  • Jahrbuch für Marginalistik II. Münster 2011 (Herausgeber gemeinsam mit Eckart Roloff). ISBN 9783825860523
  • Kommunikation und Verständigung. Theorie - Empirie - Praxis. Festschrift für Roland Burkart. 2. Aufl., Wiesbaden 2012 (Herausgeber gemeinsam mit Daniela Hahn und Timon B. Schaffer). ISBN 9783531186009
  • Geschichtsjournalismus. Zwischen Information und Inszenierung. 2. Aufl., Berlin 2012 (Herausgeber gemeinsam mit Klaus Arnold und Susanne Kinnebrock). ISBN 9783643104205
  • Dieter Paul Baumert: Die Entstehung des deutschen Journalismus. Eine sozialgeschichtliche Studie. Herausgegeben und eingeleitet von Walter Hömberg. Nomos, Baden-Baden 2013. ISBN 978-3-8487-0154-4.
  • Kommunikationstheorien. Ein Textbuch zur Einführung. 7. Aufl., Wien 2014 (Herausgeber gemeinsam mit Roland Burkart). ISBN 9783700318934
  • Zwischen Politik, Poesie und Publizistik. Karl Gutzkow als Zeitschriftsteller. In: Arnulf Kutsch et al. (Hrsg.): Kommunikation über Grenzen. Studien deutschsprachiger Kommunikationswissenschaftler zu Ehren von Prof. Dr. Joan Hemels. Berlin 2014, S. 161–187. ISBN 9783643125637
  • Katholische Publizistik im 20. Jahrhundert. Positionen, Probleme, Profile. Freiburg i. Br./Wien 2014. (Herausgeber gemeinsam mit Thomas Pittrof). ISBN 978-3-7930-9766-2
  • Jahrbuch für Marginalistik III. Berlin 2014 (Herausgeber gemeinsam mit Eckart Roloff). ISBN 978-3-643-99840-8
  • "Letzte Worte". In: Universitas, 70. Jg. 2015, Nr. 830, S. 28–39. ISSN 0041-9079
  • Jahrbuch für Marginalistik IV. (Herausgeber gemeinsam mit Eckart Roloff). LIT-Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-643-99793-7.

Literatur

  • Renate Hackel-de Latour, Christian Klenk, Michael Schmolke und Ute Stenert (Herausgeber): Vom Vorwort bis zum Friedhofsgespräch. Randlinien gesellschaftlicher Kommunikation. Festschrift für Walter Hömberg. Beiheft 11 der Zeitschrift "Communicatio Socialis", 177 Seiten, Matthias-Grünewald-Verlag, Ostfildern-Ruit 2010 (zur Biographie siehe vor allem Eckart Klaus Roloff: "Was nicht in Wikipedia steht. Recherchen zu Walter Hömberg aus 65 Jahren")