Wat Tyler

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Wat Tyler (eigentlich Walter Tyler, geboren in der Grafschaft Kent, † 15. Juni 1381 in Smithfield, heute London) war ein englischer Bauernführer, der den Bauernaufstand von 1381, der sich gegen die Einführung einer Wahlsteuer zur Finanzierung des Krieges gegen Frankreich richtete, mitinitiierte. Nach der erfolgreichen Einnahme Canterburys am 10. Juni und von Teilen Londons (unter anderem des London Tower und der London Bridge) am 13. Juni 1381 begannen am 14. Juni Verhandlungen mit dem englischen König Richard II. Bei den in Smithfield im Nordwesten Londons am darauffolgenden Tag stattgefundenen Gesprächen stellte Wat Tyler weit reichende Forderungen, so die Konfiszierung von Kirchengütern und die Abschaffung von Leibeigenschaft und Ständeordnung. Doch während des Treffens kam es durch eine abfällige Bemerkung des Verwalters von Rochester Castle zu einer Auseinandersetzung und schließlich zum Kampf, bei dem Tyler schwer verwundet wurde. Von seinen Anhängern ins Hospital Saint Bartholomew gebracht, wurde er von William Walworth, dem Bürgermeister von London, verfolgt, festgesetzt und geköpft. Tylers Kopf wurde anschließend nahe der Tower Bridge öffentlich zur Schau gestellt, woraufhin die aufständischen Bauern der Mut verließ und ihr Aufstand bald scheiterte.

1794 verarbeitete Robert Southey Tylers Leben in dem nach ihm betitelten Gedicht Wat Tyler. Auch ein Opernstück von Alan Dudley Bush und seiner Frau Nancy Bush behandelt sein Wirken.