Buspiron

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von Buspiron
Allgemeines
Freiname Buspiron
Andere Namen

8-{4-[4-(Pyrimidin-2-yl)piperazin-1-yl]butyl}-8-azaspiro[4.5]decan-7,9-dion (IUPAC)

Summenformel
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 253-072-2
ECHA-InfoCard 100.048.232
PubChem 2477
ChemSpider 2383
DrugBank DB00490
Wikidata Q412194
Arzneistoffangaben
ATC-Code

N05BE01

Wirkstoffklasse

Anxiolytikum

Wirkmechanismus

selektiver Serotoninagonist

Eigenschaften
Molare Masse 385,50 g·mol−1
Schmelzpunkt

109–110 °C; 201,5–202,5 °C (Hydrochlorid)[1]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]

Hydrochlorid

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301
P: 264​‐​270​‐​301+310​‐​405​‐​501[2]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Buspiron ist ein Arzneistoff, der angstlösend wirkt. Sein Vorteil gegenüber den Benzodiazepinen liegt vor allem darin, dass er, nach derzeitigem Stand der Forschung, nicht abhängig macht. Es wirkt auch nicht sedierend. Die Wirkung tritt, anders als bei Benzodiazepinen, nicht unmittelbar nach der Einnahme, sondern erst nach einigen Wochen (zwei und mehr) regelmäßiger Einnahme ein. Buspiron besitzt keine Affinität zu GABA-Rezeptoren. Vermutlich wirkt es als partieller Agonist an 5-HT1A-Rezeptoren und als Antagonist an D2-Rezeptoren. Der Wirkstoff wurde 1971 von Bristol Myers und 1973 von Mead Johnson patentiert. Es sind auch Generika im Handel.[1] Verwendet wird er als Hydrochlorid.[1] Buspiron wurde 1986 für die Indikation Generalisierte Angststörung erstmals zugelassen.

Sehr häufige Nebenwirkungen (< 1:10) sind Schwindelgefühl, Müdigkeit, Übelkeit und Kopfschmerzen. Häufig (< 1:100) kommt es unter anderem auch zu Tachykardien, Nervosität, Schlaflosigkeit, Parästhesien, Diarrhöe, Akkommodationsstörungen, depressiven Missempfindungen, Alpträumen, Verwirrtheit und verschwommenem Sehen.[3]

Wechselwirkungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buspiron wird über das Cytochrom P450 3A4 metabolisiert. Dies hat zur Folge, dass der Plasmaspiegel von Buspiron durch Induktoren dieses Enzyms (z. B. Carbamazepin) erniedrigt bzw. durch Inhibitoren (z. B. Grapefruitsaft, Cimetidin) erhöht wird.

Im Zusammenhang mit stark serotonerg wirkenden Medikamenten (SSRI, Clomipramin, Echtes Johanniskraut) kann es vereinzelt zum Serotonin-Syndrom kommen.

Monopräparate
Anxut (D), Busp (D), Bespar (D)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f Eintrag zu Buspiron. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 10. März 2024.
  2. a b c d Datenblatt Buspirone hydrochloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 10. März 2024 (PDF).
  3. netdoktor.de