Benutzer:Hati/Systematik der Systeme

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Systematik der Systeme

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Im deutschen Sprachgebrauch wird die Bezeichnung „System“ auf sehr unterschiedliche Gegebenheiten angewandt. Eine mögliche Einteilung kann nach den Beziehungen zwischen den Elementen dieser Systeme erfolgen:

Systeme ohne Wechselwirkungen

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Die Systemelemente sind systematisch, das heißt nach einem bestimmten logischen Prinzip oder nach Regeln, angeordnet. Es besteht kein Stoff-, Energie- oder Informationsfluss zwischen den Elementen des Systems oder zwischen System und Umwelt. Dabei wird der Begriff „System“ auf drei verschiedenen Ebenen angewandt:

  1. Systeme als Organisationsmittel, zum Beispiel festgelegte, grafische Schemata oder Raster zur Charakterisierung eines Eigenschaftsraumes, in das Elemente entsprechend ihren Eigenschaften und Beziehungen zueinander eingetragen werden.
  2. Systeme als Regelwerk, Ordnungsprinzip oder Gliederungsprinzip, nach dem die Elemente angeordnet oder kategorisiert werden. Beispiele: hierarchisches System, Bezugssystem, Ablagesystem, Buchungssystem, Bibliothekssystem
  3. Systeme als Gesamtheit der nach einem bestimmten Gliederungs- oder Ordnungsprinzip zweckmäßig angeordneten Elemente. Diese Elemente stellen Informationseinheiten dar.
  • Beispiele:
    • Philosophie: In philosophischen Systemen werden Erkenntnisse zu einem Themenkomplex in Beziehung zueinander gesetzt, auf allgemeine Grundsätze, Regeln, Prinzipien oder Gesetze zurückgeführt, zu einer Theorie vereinigt, zu einem Lehrgebäude zusammengesetzt oder als Dogma verankert.
    • Chemie: Im Periodensystem der chemischen Elemente sind alle chemischen Elemente entsprechend dem Aufbau ihrer Atome geordnet.
    • Biologie: Im natürlichen System der Lebewesen sind die Organismen nach ihrem Verwandtschaftsgrad geordnet. Systematik ist der Wissenschaftszweig der Biologie, der sich mit der Strukturierung und Einordnung der Organismen in dieses System beschäftigt.
    • Geologie: Stratigraphische Systeme
    • Zeichensysteme: Ein Satz von Symbolen wird nach bestimmten Regeln für bestimmte Zwecke verwendet (Semiotik). Beispiele hierfür sind die Notenschrift und das Alphabet so wie die sprachlichen Lautsysteme oder morphologischen Systeme.

Systeme mit Wechselwirkung

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Hierzu gehören alle Systeme, deren Elemente untereinander in Wechselwirkung durch Stoff-, Energie- oder Informationsflüsse stehen und die gegenüber der Umwelt abgrenzbar sind. Diese Gruppe von Systemen wird durch die Systemtheorie beschrieben.

  • Biologie: Organismen sind auf jeder Strukturebene als Systeme organisiert. Beispiele: Immunsystem (Moleküle und Zellen), Verdauungssystem oder Nervensystem (Gewebe und Organe), Ökosystem (Organismen und Populationen).
  • Chemie: Ein chemisches System wird durch Edukte und Produkte gebildet, die durch chemische Reaktionen ineinander umgewandelt werden können, und durch die äußeren Bedingungen wie Druck oder Temperatur unter welchen diese Reaktionen stattfinden.
  • Physik: Hier werden alle Untersuchungsgegenstände als Systeme aufgefasst, modelliert, untersucht und beschrieben. Beispiele: Planetensystem, Vielteilchensystem, thermodynamisches System
  • Kybernetik: Regelsystem, Messsystem, Nichtgleichgewichtssystem
  • Technik: Beispiele für Anlagen oder Bauelemente, die eine gemeinsame Funktion haben, sind Kanalsysteme, wie sie in Venedig als Verkehrswege, in Trockengebieten zur Bewässerung (Bewässerungssystem) oder in Großstädten zur Abwassersammlung gebaut werden, aber auch Computer- oder Betriebssysteme.

Gesellschaftliche Systeme

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Sie stellen funktional unterschiedliche Organisationsformen von Gesellschaften dar und können sowohl systematisch als auch systemisch betrachtet werden.

Das umfassendste System ist das Gesellschaftssystem, Teilsysteme hiervon sind:

Soziale Systeme

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Sie sind gekennzeichnet durch die Wechselwirkungen und Abhängigkeiten von Individuen in Lebensgemeinschaften. Auch diese Systeme sind durch die Systemtheorie beschreibbar.

Beispiele
    • Mensch: Familie, Nachbarschaft, Sippe
    • Tier: Familienverband, Rudel, Insektenstaat