Five Leaves Left

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Five Leaves Left
Studioalbum von Nick Drake

Veröffent-
lichung(en)

1. September 1969

Label(s) Island Records

Format(e)

LP, CD, MC

Genre(s)

Folk

Titel (Anzahl)

10

Länge

41:43

Besetzung

Produktion

Joe Boyd

Studio(s)

Sound Techniques, London

Chronologie
Five Leaves Left Bryter Layter
(1970)

Five Leaves Left ist das Debütalbum des britischen Folk-Sängers Nick Drake. Es erschien 1969 auf dem Label Island Records.

Der Titel bedeutet auf Deutsch „Fünf Blätter übrig“ und verweist auf Zigarettenpapier-Päckchen der Marke Rizla, welche früher einen bedruckten Zettel enthielten, der darauf hinwies, dass nur noch fünf Blättchen übrig sind. Der Albumtitel wurde später jedoch auch als düstere Prophezeiung (Drake starb fünf Jahre nach Veröffentlichung) gedeutet.

Nick Drake spielte sein Debütalbum zwischen Juni 1968 und Juli 1969 in London ein. Begleitet wurde er im Studio unter anderem von dem Jazz-Musiker Danny Thompson, dem befreundeten Richard Thompson, damaliges Mitglied von Fairport Convention, sowie von Tristan Fry, der zuvor dem London Symphony Orchestra angehörte und Jahre später Mitgründer der Band Sky war. Produziert wurde Five Leaves Left von Joe Boyd, welcher auch mit Fairport Convention und The Incredible String Band zusammenarbeitete. Als Toningenieur fungierte bei den Aufnahmen John Wood, der 1971 Drakes drittes und letztes Album Pink Moon produzieren sollte. Das Erstlingswerk vermischt Folk mit Kammermusik, Robert Kirby und Harry Robinson waren für die Arrangements von Violoncello und Kontrabass zuständig.

Alle Songs stammen aus der Feder von Nick Drake.

Seite 1
1. Time Has Told Me – 4:27
2. River Man – 4:21
3. Three Hours – 6:16
4. Way to Blue – 3:11
5. Day Is Done – 2:29
Seite 2
6. ‘Cello Song – 4:49
7. The Thoughts of Mary Jane – 3:22
8. Man in a Shed – 3:55
9. Fruit Tree – 4:50
10. Saturday Sun – 4:03
Quelle Bewertung
AllMusic SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[1]
Pitchfork SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[2]

Das Album gilt, wie alle drei Alben von Nick Drake, als Klassiker der Musikgeschichte und taucht in vielen Bestenlisten auf; 2003 wählte es das Magazin Rolling Stone auf Platz 283 der 500 besten Alben aller Zeiten, in der deutschsprachigen Ausgabe erreichte es Platz 68.[3]

„Drakes jünglingshaft gehauchter Gesang und seine idiosynkratischen, feinnervigen Lieder bleiben einzigartig. Kommerziell war „Five Leaves Left“ freilich ein Fehlschlag.“

Rolling Stone, 2004[3]

In der Aufstellung der 500 besten Alben aller Zeiten des New Musical Express belegt es Platz 258.[4]

Pitchfork führt Five Leaves Left auf Platz 61 der 200 besten Alben der 1960er Jahre und River Man auf Platz 92 der 200 besten Songs des Jahrzehnts.[5][6]

In der Auswahl der 200 besten Alben aller Zeiten von Uncut erreichte Five Leaves Left Platz 183.[7]

„Sein Debütalbum Five Leaves Left war bemerkenswert: voller komplexer, nachdenklicher Musik, doch Arrangements und Produktion direkt aus der Popschublade. Dank des hervorragenden Teams, zu dem die beiden Folk-Thompsons (Richard von Fairport Convention und Danny von Pentangle) und der Arrangeur Robert Kirby gehörten, ist die LP eine Sammlung glitzernder, warmer Sounds von zeitloser Qualität. Seine späteren Alben waren gleichermaßen experimenteller und zugänglicher, doch Five Leaves Left bleibt der Ausgangspunkt zur Erkundung von Drake. Ein guter Start ist das phänomenale „River Man“, dessen überdrüssig fragender Text hervorragend zu Nicks wunderbar weichem Tenor paßt. Die perfekt beherrschte akustische Gitarre schwingt zwischen Folk und Psychedelia. Die brandenden Streicher auf „Way To Blue“ sind ebenso inspirierend wie die herzergreifende, unvergeßliche, östlich angehauchte Cellomelodie von „Cello Song“. Doch die LP ist eine einzige inspirierte Reise, kaum eine Station kann ausgelassen werden.“

Joel McIver[8]

Drakes Debütalbum wurde, wie auch seine beiden Nachfolger, in die 1001 Albums You Must Hear Before You Die aufgenommen.

Viele Titel des Albums wurden im Laufe der Zeit von anderen Interpreten gecovert;[9][10] darunter so namhafte wie Elton John oder Norah Jones. Die Aufnahmen von Elton John stammen allerdings aus dem Jahre 1970, als Elton John noch relativ unbekannt war. Er bekam die Demos von Produzent Joe Boyd, der die Kompositionen von Drake bekannter machen wollte.[11]

  • Patrick Humphries: Nick Drake – The Biography, London: Bloomsbury 1998, ISBN 978-0747535034
  • Trevor Dann: Darker Than the Deepest Sea – The Search for Nick Drake, New York City: Hachette Books 2006, ISBN 978-0306815201

Einzelnachweise

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  1. Review von Ned Raggett auf AllMusic.com (abgerufen am 1. Dezember 2016)
  2. Review von Jayson Greene auf Pitchfork.com (abgerufen am 1. Dezember 2016)
  3. a b S. 17 im entsprechenden Sonderheft
  4. The 500 Greatest Albums Of All Time auf nme.com, abgerufen am 11. Oktober 2017
  5. The 200 Best Albums of the 1960s auf pitchfork.com, abgerufen am 11. Oktober 2017
  6. The 200 Best Songs of the 1960s auf pitchfork.com (abgerufen am 22. Februar 2022)
  7. 200 Greatest Albums of All Time, in: Uncut 02/2016, Ausgabe 225, S. 35.
  8. Dimery, Robert (Hg.): 1001 Alben – Musik, die sie hören sollten, bevor das Leben vorbei ist, 8. Auflage, Edition Olms Zürich 2015, S. 168.
  9. "In Search of a Master – In Search of a Slave. A Tribute to Nick Drake"
  10. Nick Drake Sessions (Memento vom 17. Januar 2010 im Internet Archive)
  11. www.mp3.com – Elton John – 1968 Nick Drake Session (Memento vom 16. Januar 2010 im Internet Archive)