Gustav von Watzdorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Karl Gustav von Watzdorf (* 9. November 1818 in Dresden; † 27. März 1898 ebenda) war ein sächsischer Domherr und Politiker.

Gustav entstammt dem alten Adelsgeschlecht der Watzdorf. Er war Sohn des sächsischen Obersteuerdirektors und Rittergutsbesitzers in Brambach Georg Friedrich von Watzdorf (1771–1830) und dessen Ehefrau Dorothee Henriette von Döring (1783–1865).[1] Er besuchte von 1826 bis 1832 die Blochmannschen Erziehungsanstalt.[2] Als er am 31. Mai 1859 in Dresden Marie Fanny geb. aus dem Winckel († 1860) heiratete, wird er als Domherr in Dresden bezeichnet. Das Paar hatte eine einzige Tochter, Henriette Fanny, die 1887 den Gutsbesitzer Carl Friedrich Wilhelm von Platen ehelichte.[3] Am 12. August 1875 schloss Watzdorf eine zweite Ehe mit Antonie Julie Wilhelmine verw. von Gersdorff geb. von Eickstedt (* 1829). Diese Beziehung blieb kinderlos.

Watzdorf wurde Domherr von Meißen, ist dort als Senior[4][5] und zuletzt als Domdechant nachweisbar. Am Kollegiatstift Wurzen war er zudem Domkapitular. Nach dem Tod von Eduard von Nostitz und Jänckendorf trat er während des Landtags 1857/58 am 3. Februar 1858[6] als Vertreter des Hochstifts Meißen in die I. Kammer des Sächsischen Landtags ein. Diesem gehörte er ununterbrochen bis zum Landtag 1893/94 an.[7][8]

Er lebte in Tharandt, zuletzt wieder in Dresden. Dort starb Watzdorf Ende März 1898 im 80. Lebensjahr. Er wurde auf dem Trinitatisfriedhof beerdigt.[9][10]

  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1902. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 3. Jg., Justus Perthes, Gotha 1901, S. 872. (Digitalisat)
  • Matthias Donath: Schwarz und Gold. Die Familie von Watzdorf in Thüringen, Sachsen und Schlesien. in: Adel in Sachsen Band 6, Hrsg. Lars-Arne Dannenberg und Matthias Donath, Druckhaus Dresden, Redaktions- und Verlagsgesellschaft Elbland mbH, Meißen 2015, S. 106, S. 204, S. 227, S. 429.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1902. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 3. Jg., Justus Perthes, Gotha 1901, S. 872 (Digitalisat).
  2. Entwurf eines Verzeichnisses der ehemaligen Zöglinge der Blochmann-Bezzenberger'schen Erziehungsanstalt und des Vitzthum'schen Gymnasiums aus den Jahren 1824–1890, Dresden 1901, S. 7. (Digitalisat).
  3. Standesamt Dresden I, Nr. 63/1887.
  4. Königliches Gesamtministerium (Hrsg.): Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1874. Heinrich, Dresden, ZDB-ID 204740-8, S. 394 (Digitalisat).
  5. Königliches Gesamtministerium (Hrsg.): Staatshandbuch für das Königreich Sachsen auf die Jahre 1880 und 1881. Heinrich, Dresden, ZDB-ID 204740-8, S. 443 (Digitalisat).
  6. Mitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im Königreiche Sachsen / 1. Kammer, 1857/58, Nr. 14, S. 255 (Digitalisat).
  7. Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte. Die Mitglieder und Wahlbezirke der sächsischen Landtage (1833–1952), Selbstverlag, Dresden 2011, S. 124–125.
  8. Mitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im Königreiche Sachsen / 1. Kammer, 1895/96, S. 7 (Digitalisat).
  9. Dresdner Nachrichten vom 29. März 1898 (Digitalisat).
  10. Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger vom 29. März 1898 (Digitalisat).