George E. Stone

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

George E. Stone (* 18. Mai 1903 in Łódź, Polen als Gerschon Lichtenstein; † 26. Mai 1967 in Los Angeles, Kalifornien, USA) war ein polnisch-amerikanischer Schauspieler.

Leben und Karriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Alter von zehn Jahren wanderte Stone mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten aus, wo sie in New Jersey lebten. Der schmächtige, dunkelhaarige Charakterdarsteller gab sein Filmdebüt 1927 in dem oscarprämierten Stummfilmdrama Das Glück in der Mansarde von Frank Borzage. Zwar blieb er hierfür ohne Nennung im Abspann, doch dieser und weitere Auftritte etablierten zum Ende der 1920er-Jahre ihn als gefragten Nebendarsteller. Mit Anbruch des Tonfilms in dieser Zeit kam auch seine auffällige nasale Stimme zum Zuge.[1] Stones Rollentypus festigte sich auf dem Verkörpern zwielichtiger oder krimineller Gestalten mit oftmals illustren Namen und phrasenhaften Sprüchen.[2][3] Einen seiner bekanntesten Auftritte hatte er als treuer Handlanger von Edward G. Robinsons Titelfigur im Gangsterklassiker Der kleine Cäsar (1931). Daneben spielte er in den 1930er-Jahren auch in erfolgreichen Filmen außerhalb des Gangstergenres, so war er etwa im Busby-Berkeley-Musicalfilm Die 42. Straße sowie im oscarprämierten Western Pioniere des wilden Westens zu sehen.

Die Jahre 1929 bis 1936, welche die erste Blütezeit des amerikanischen Gangsterfilms umfassten, gelten als die erfolgreichsten Karrierejahre von Stone. Mitte der 1930er-Jahre versuchte er mit Magazinartikeln und einer für ihn untypischen Rolle als Spanier im Abenteuerfilm Ein rastloses Leben dem zunehmend erdrückenden Typecasting als Gangster zu entgehen.[3] Dennoch rutschte er im weiteren Verlauf der 1930er-Jahre immer mehr in die B-Film-Schiene ab. In der Kriminalkomödie The Housekeeper’s Daughter hatte er 1939 eine markante Nebenrolle als selbstmitleidiger Mörder. Während des Zweiten Weltkrieges war er in mehreren in Propagandafilmen zu sehen, in denen er häufig ausländische Gegenspieler der Amerikaner verkörperte, beispielsweise einmal als japanischer Kaiser Hirohito. Von 1941 bis 1948 spielte er in der B-Movie-Krimireihe Boston Blackie die Rolle von Runt, dem loyalen Begleiter des Detektivs und Ex-Häftlings Boston Blackie.

In den 1950er-Jahren war Stone zunehmend wieder in hochkarätigen Filmproduktionen zu sehen, wobei die meisten seiner Filmrollen nunmehr eher klein waren und leicht selbstparodistische Züge trugen. 1955 pokerte er in einer Nebenrolle in Otto Premingers Filmdrama Der Mann mit dem goldenen Arm (1955) mit Frank Sinatras Hauptfigur und spielte neben Marlon Brando in Joseph L. MankiewiczSchwere Jungs – leichte Mädchen, einem Musicalfilm im Gangstermilieu, den „Society Max“. 1959 besetzte ihn Billy Wilder in seinem Filmklassiker Manche mögen’s heiß als nervösen Polizeispitzel „Zahnstocher-Charlie“, der beim Valentinstags-Massaker hingerichtet wird. In den letzten Jahren seiner Filmkarriere war Stone fast erblindet, sodass er nur noch mit Unterstützung durch Freunde und Familie Schauspielauftritte absolvieren konnte.[3] In dieser Zeit erhielt er auch noch einige Rollen im neuen Medium Fernsehen. Von 1958 bis 1962 hatte er eine wiederkehrende, im Sitzen gespielte Rolle als Gerichtsdiener in 46 Folgen der Anwaltsserie Perry Mason. Im Jahr 1962 beendete er seine Karriere als Schauspieler nach etwa 180 Film- und Fernsehauftritten.

1937 heiratete er Ida Pleet, die Ehe wurde nur ein Jahr später geschieden. Seine zweite Ehe mit Marjorie Ramey zwischen 1946 und 1948 wurde ebenfalls geschieden. Er verstarb 1967 im Alter von 64 Jahren an einem Herzinfarkt. Der Schriftsteller Damon Runyon war ein guter Freund von ihm, und Stone wurde oft bescheinigt, wie aus den Kurzgeschichten von Runyon entsprungene Figuren (runyonesque) verkörpert zu haben.[3] An George E. Stone erinnert seit 1960 ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.

Filmografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. George E. Stone in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 16. Juli 2023.
  2. George E. Stone. In: Los Angeles Times. 28. Mai 1967, abgerufen am 23. Januar 2024 (englisch).
  3. a b c d George E. Stone. In: AllMovie. Abgerufen am 16. Juli 2023 (englisch).