Kreis Salzwedel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Basisdaten[1]
Bezirk der DDR Magdeburg
Kreisstadt Salzwedel
Fläche 878 km² (1989)
Einwohner 45.385 (1989)
Bevölkerungsdichte 52 Einwohner/km² (1989)
Kfz-Kennzeichen H und M (1953–1990)
HN und HH (1974–1990)
SAW (1991–1994)
Der Kreis Salzwedel
im Bezirk Magdeburg

Der Kreis Salzwedel war ein Landkreis im Bezirk Magdeburg der DDR. Von 1990 bis 1994 bestand er als Landkreis Salzwedel im Land Sachsen-Anhalt fort. Sein Gebiet liegt heute im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Salzwedel.

Der Kreis Salzwedel lag in der nördlichen Altmark an der innerdeutschen Grenze. Wichtigstes Gewässer war die Jeetze.

Der Kreis Salzwedel grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die (Land-)Kreise Lüchow-Dannenberg, Seehausen (bis 1965), Osterburg, Kalbe (Milde) (bis 1987) bzw. Gardelegen (ab 1988), Klötze, Gifhorn und Uelzen.

Am 25. Juli 1952 kam es in der DDR zu einer umfangreichen Verwaltungsreform, bei der unter anderem die Länder der DDR ihre Bedeutung verloren und neue Bezirke eingerichtet wurden. Der damalige Landkreis Salzwedel gab Gemeinden an die Kreise Kalbe (Milde) und Klötze ab. Aus dem verbleibenden Kreisgebiet wurde der neue Kreis Salzwedel mit Sitz in Salzwedel gebildet. Der Kreis wurde dem neugebildeten Bezirk Magdeburg zugeordnet.

Am 1. Januar 1988 wurde der Kreis Salzwedel um Teile des aufgelösten Kreises Kalbe (Milde) vergrößert.[2]

Am 17. Mai 1990 wurde der Kreis in Landkreis Salzwedel umbenannt.[3] Anlässlich der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde der Landkreis 1990 dem wiedergegründeten Land Sachsen-Anhalt zugesprochen. Bei der ersten Kreisreform in Sachsen-Anhalt, die am 1. Juli 1994 in Kraft trat, ging er im Altmarkkreis Salzwedel auf.[2]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kreis Salzwedel[1]
Jahr 1960 1971 1981 1989
Einwohner 46.998 42.856 41.476 45.385

Städte und Gemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Verwaltungsreform von 1952 gehörten dem Kreis Salzwedel die folgenden Städte und Gemeinden an:[4]

Am 1. Januar 1988 wurde der Kreis Salzwedel um zehn Gemeinden des aufgelösten Kreises Kalbe (Milde) erweitert:

1 
Groß Chüden wurde am 1. Dezember 1972 in Chüden umbenannt.
2 
Henningen wurde am 1. Juni 1990 aus einem Teil von Langenapel neugebildet.
3 
Wieblitz-Eversdorf entstand am 1. August 1972 durch die Fusion von Eversdorf und Wiblitz.

Eingemeindungen vor 1994

Wichtige Betriebe waren unter anderen:

  • VEB Bergschloss-Brauerei Salzwedel
  • VEB Ogema Salzwedel
  • VEB Erdgasförderung „Karl-Marx“ Salzwedel

Die B 71 von Salzwedel nach Magdeburg und die B 190 von Salzwedel nach Seehausen dienten dem überregionalen Straßenverkehr.

Dem Eisenbahnverkehr dienten die Strecken Salzwedel–Stendal, Salzwedel–Oebisfelde, Salzwedel–Geestgottberg–Wittenberge, Salzwedel–Diesdorf und Salzwedel–Badel.

Kfz-Kennzeichen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit dem Buchstabenpaar HN und nach der Auflösung des Kreises Kalbe (Milde) die diesem Kreis mit dem Buchstabenpaar HH zugestandenen Unterscheidungszeichen von Anfang 1988 bis Ende 1990 zugewiesen.[5] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war HY 00-01 bis HY 20-00.[6]

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen SAW.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Statistische Jahrbücher der Deutschen Demokratischen Republik. In: DigiZeitschriften. Abgerufen am 6. Oktober 2009.
  2. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 357–364 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  3. Durch Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990, im Gesetzblatt der DDR 1990, Band I, S. 255, Online (PDF).
  4. Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaues und der Arbeitsweise der staatlichen Organe im Lande Sachsen-Anhalt vom 25. Juli 1952
  5. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 302.
  6. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 534.