Sonnenwald (Gemeinden Aigen-Schlägl, Ulrichsberg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sonnenwald (Weiler)
Ortschaft
Sonnenwald (Gemeinden Aigen-Schlägl, Ulrichsberg) (Österreich)
Sonnenwald (Gemeinden Aigen-Schlägl, Ulrichsberg) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Rohrbach (RO), Oberösterreich
Gerichtsbezirk Rohrbach
Pol. Gemeinde Aigen-Schlägl  (KG Aigen)
Koordinaten 48° 42′ 30″ N, 13° 58′ 59″ OKoordinaten: 48° 42′ 30″ N, 13° 58′ 59″ Of1
f3f0
Einwohner der Ortschaft 1 (1. Jän. 2024)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 10827
Zählsprengel/ -bezirk Aigen-Umgebung (41343 001)
Bild
Jausenstation Blauer Hirsch im Weiler Sonnenwald
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS
f0
f0
1
Sonnenwald (Zerstreute Häuser)
Ortschaft
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Rohrbach (RO), Oberösterreich
Gerichtsbezirk Rohrbach
Pol. Gemeinde Ulrichsberg  (KG Schindlau)
Koordinaten 48° 42′ 26″ N, 13° 58′ 56″ Of1
f3f0
Einwohner der Ortschaft 2 (1. Jän. 2024)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 11329
Zählsprengel/ -bezirk Ulrichsberg-Umgebung (41342 001)
Bild
Veichtkapelle in den zerstreuten Häusern Sonnenwald
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS
Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Nebenbox
f0
f0
2

Sonnenwald ist eine Siedlung in den Gemeinden Aigen-Schlägl und Ulrichsberg im Bezirk Rohrbach in Oberösterreich.

Sonnenwald befindet sich an der österreichisch-tschechischen Grenze im Waldgebiet des Böhmerwalds. Der Ort besteht aus einem Weiler in der Gemeinde Aigen-Schlägl mit 4 Adressen und einer Streusiedlung in der Gemeinde Ulrichsberg mit 2 Adressen (Stand: 1. April 2020).[1] Sonnenwald gehört zu den Einzugsgebieten des Rotbachs und des Sonnenwaldbachs.[2] Der Schwarzenbergsche Schwemmkanal verläuft durch das Gebiet.

Der Ort liegt im südlichsten Ausläufer einer großen Rodungsinsel auf tschechischer Seite.[3] Um die Siedlung erstrecken sich artenreiche montane Borstgrasrasen und magere Flachland-Mähwiesen.[4] Mehrere große Wiesen werden landwirtschaftlich genutzt.[5] Am Rotbach liegt eine Grünlandbrache, die zu den Mädesüß-Staudenfluren gezählt wird.[6] Es gibt bedeutende Vorkommen an Bekassinen (Gallinago gallinago) und Wachtelkönigen (Crex crex). Im Gebiet zwischen Sonnenwald und Oberhaag werden regelmäßig Elche gesichtet.[7]

Sonnenwald ist Teil der 22.302 Hektar großen Important Bird Area Böhmerwald und Mühltal.[8] Das bebaute Gebiet ist vom 9.350 Hektar großen Europaschutzgebiet Böhmerwald-Mühltäler umgeben.[9]

Sonnenwald war ein Zentrum der Glaserzeugung, zu deren Blütezeit um 1850 bis zu 170 Personen hier lebten. Die Entstehung von Glashütten war durch das reiche Vorhandensein von Holz und Quarz begünstigt worden.[5]

Bis zur Gemeindefusion von Aigen im Mühlkreis und Schlägl am 1. Mai 2015[10] gehörte der Aigen-Schlägler Teil von Sonnenwald zur Gemeinde Aigen im Mühlkreis.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Veichtkapelle am Waldrand wurde von Mitgliedern der Familie Veicht gestiftet und erhalten. Sie entstand nach der Rettung vor Wölfen im Jahr 1600 und wurde im Ganzen oder in Teilen in den Jahren 1720, 1842, 1909 und 1957 erneuert. Im Inneren befinden sich ein Mater-Dolorosa-Ölbild und eine Krönung-Mariens-Gruppe.[12] Die Böhmerwaldschule ist in einem ehemaligen Forsthaus untergebracht und bietet Kindern Führungen durch den Wald an.[13]

Zwei mittelschwere Langlaufloipen, die 12 km lange Bärnsteinloipe[14] und die 4,3 km lange Sonnenwald-Loipe, verlaufen durch den Ort.[15]

Commons: Sonnenwald (Gemeinden Aigen-Schlägl, Ulrichsberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
  2. DORIS (Digitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System). Land Oberösterreich, Abteilung Geoinformation und Liegenschaft, abgerufen am 16. Juni 2022.
  3. Hans Uhl: Wiesenvögel in Oberösterreich 2008. Ergebnisse der landesweiten Bestandserhebungen 1994 bis 2008 und Naturschutzbezüge. Projektbericht. BirdLife Österreich, Wien 2009, S. 72 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF; abgerufen am 16. Juni 2022]).
  4. Claudia Ott, Barbara Thurner: Bestandesanalyse der Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie mit Erhaltungsverpflichtung. In: Claudia Ott, Jörg Oberwalder, Stefan Guttmann (Hrsg.): Europaschutzgebiet Böhmerwald und Mühltäler. Band I – Managementplan. Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Abteilung Naturschutz, Linz 2010, S. 64 und 73 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF; abgerufen am 16. Juni 2022]).
  5. a b Karin Fuchs, Wolfgang Hacker, Sabine Pinterits, Bernhard Splechtna, Michael Strauch: Natur und Landschaft. Leitbilder für Oberösterreich. 2. Auflage. Band 9: Raumeinheit Böhmerwald. Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Naturschutzabteilung, Linz 2007, S. 35 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF; abgerufen am 16. Juni 2022]).
  6. Barbara Thurner, Claudia Ott: Bestandesanalyse der sonstigen naturschutzfachlich hochwertigen Lebensräume. In: Claudia Ott, Jörg Oberwalder, Stefan Guttmann (Hrsg.): Europaschutzgebiet Böhmerwald und Mühltäler. Band I – Managementplan. Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Abteilung Naturschutz, Linz 2010, S. 167 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF; abgerufen am 16. Juni 2022]).
  7. Jörg Oberwalder, Daniela Cszar, Thomas Engleder: Bestandesanalyse weiterer naturschutzfachlich bedeutender Arten. In: Claudia Ott, Jörg Oberwalder, Stefan Guttmann (Hrsg.): Europaschutzgebiet Böhmerwald und Mühltäler. Band I – Managementplan. Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Abteilung Naturschutz, Linz 2010, S. 314, 334 und 336 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF; abgerufen am 16. Juni 2022]).
  8. Important Bird Area factsheet: Bohemian forest and Mühl valley. In: Data Zone. BirdLife International, 2009, abgerufen am 16. Juni 2022 (englisch).
  9. DORIS (Digitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System). Land Oberösterreich, Abteilung Geoinformation und Liegenschaft, abgerufen am 16. Juni 2022.
  10. Gemeindezusammenlegungen ab 1. Mai. In: orf.at. 30. April 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juni 2022; abgerufen am 16. Juni 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ooe.orf.at
  11. Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Oberösterreich. Verlag Österreich, Wien 2005, ISBN 3-902452-43-9, S. 253 (statistik.at [PDF; abgerufen am 16. Juni 2022]).
  12. Vitus Ecker, Franz Pirklbauer, Fritz Winkler, Gerhard Hirnschrodt: Bausteine zur Heimatkunde des Bezirkes Rohrbach. Band 2. Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde und Heimatpflege im Bez. Rohrbach im OÖ. Volksbildungswerk, Rohrbach 1983, S. 305 (ooegeschichte.at [PDF] [abgerufen am 16. Juni 2022]).
  13. Böhmerwaldschule. Tourismusverband Ferienregion Böhmerwald, abgerufen am 16. Juni 2022.
  14. Bärnsteinloipe. Tourismusverband Ferienregion Böhmerwald, abgerufen am 16. Juni 2022.
  15. Sonnenwald-Loipe. Tourismusverband Ferienregion Böhmerwald, abgerufen am 16. Juni 2022.