Verlotscher Beifuß

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Verlotscher Beifuß

Verlotscher Beifuß (Artemisia verlotiorum)

Systematik
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Anthemideae
Untertribus: Artemisiinae
Gattung: Artemisia
Art: Verlotscher Beifuß
Wissenschaftlicher Name
Artemisia verlotiorum
Lamotte

Der Verlotsche Beifuß oder Verlot-Beifuß, Kamtschatka-Beifuß (Artemisia verlotiorum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Artemisia innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist in China und in der Mongolei sowie dem Himalayagebiet bis Pakistan verbreitet.[1]

Herbarexemplar

Vegetative Merkmale

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Der Verlotsche Beifuß ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 1 bis 1,5 Metern erreicht. Sie bildet viel längere Ausläufer und besitzt überwinternde Blattrosetten, vermehrt sich hauptsächlich durch Ausläufer und bildet so dichte Gruppen. Die Stängel sind gerippt und mehr oder weniger behaart. Die Pflanzenteile sind stärker und angenehmer aromatisch als die sehr ähnliche Artemisia vulgaris.

Die unteren Laubblätter sind fiederschnittig, die oberen gelappt, sie sind kurz gestielt bis sitzend. Die spitzen und „ganzrandigen“ Blattsegmente sind ganz bis grob gezähnt oder gelappt bis schnittig, mit spitzen Zähnen oder Lappen. Die Blattoberseite ist fast kahl und die -unterseite dicht gräulich-silbrig, spinnwebig behaart.

Generative Merkmale

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Der Verlotsche Beifuß blüht sehr spät im Sommer. In traubigen oder dichten rispigen Gesamtblütenständen befinden sich mehrere körbchenförmige Teilblütenstände. Es sind blattartige Tragblätter, Hochblätter vorhanden. Die kleinen und urnenförmigen Blütenkörbchen besitzen ein teils spinnwebig behaartes Involucrum („Hüllkelch“). Der Blütenboden ist kahl und ohne Spreublätter. Die Blütenkörbchen enthalten nur Röhrenblüten. Die Röhrenblüten sind bräunlich bis rötlich oder gelb, sie sind alle fertil, am Rand sind sie weiblich und in der Mitte zwittrig.

Die relativ kleine Achänen besitzen keinen Pappus.

Der Verlotsche Beifuß ist in weiten Teilen Europas[2] bis nach Algerien, Marokko sowie in der Türkei verbreitet.[1] Er ist beispielsweise im östlichen Südamerika sowie im östlichen Australien ein Neophyt.[1] Teilweise gilt er als invasive Pflanze. Er wurde auch in der Schweiz in die Schwarze Liste der invasiven Neophyten aufgenommen.[3]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2+w (frisch aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[3]

Die Erstbeschreibung von Artemisia verlotiorum erfolgte 1876 durch Martial Lamotte in Compt. Rend. Assoc. Franc. Avancem. Sci. Band 5, S. 513. Das Artepitheton ehrt Jean-Baptiste Verlot und seinen Bruder Pierre Lazarre Bernard Verlot.[4]

  • James Cullen, Sabina G. Knees, H. Suzanne Cubey: The European Garden Flora. Volume V, Second Edition, Cambridge Univ. Press, 2011, ISBN 978-0-521-76164-2, S. 503 f.
  • Peter Sell, Gina Murrell: Flora of Great Britain and Ireland. Volume 4, Cambridge Univ. Press, 2006, ISBN 0-521-55338-5, S. 466 f.
  • Gwen J. Harden: Flora of New South Wales. Volume 3, UNSW Press, 1992, 2002, ISBN 0-86840-172-2, S. 295.
Commons: Verlotscher Beifuß (Artemisia verlotiorum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Lin Yourun (Ling Yuou-ruen), Christopher J. Humphries, Michael G. Gilbert: Artemisia. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 20–21: Asteraceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2011, ISBN 978-1-935641-07-0. Artemisia verlotorum, S. 699 – textgleich online wie gedrucktes Werk.
  2. Artemisia verlotiorum; Assenzio dei fratelli Verlot bei Flora Italiana.
  3. a b Artemisia verlotiorum Lamotte In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 4. März 2021.
  4. Eleonora Gabrielian, Joan Vallès Xirau: New Data about the Genus Artemisia L. (Asteraceae) in Armenia. In: Willdenowia. Volume 26 (1/2), 1996, S. 245–250, doi:10.3372/wi.26.2611.