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RE:Diosthyos

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Kalendermonat der Dorier im SO
Band V,1 (1903) S. 1146
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Diosthyos (Διόσθυος, nur auf einigen rhodischen Amphorenhenkeln IGIns. I 1095, 10. 1346, 7. Altert, von Pergamon VIII 2, 771. 783. 1212 missverständlich Διόσθεος), Kalendermonat der südöstlichen Dorier. 1. Auf Rhodos IGIns. I 155, 1. 762, 4 und auf zahlreichen Amphorenhenkeln. E. Bischoff Leipziger Stud. VII 383f. setzt ihn dem attischen Poseideon (December) gleich; doch beruht dies nur auf Übertragung der für Thera von ihm versuchten Bestimmung (s. u.), die selbst ganz unsicher ist. In Patons Reconstruction des rhodischen Kalenders (Inscr. of Cos 330) wird ihm dieselbe Stelle angewiesen, doch ohne Beweisgründe. 2. Auf Thera kommt er zweimal im Testament der Epikteta (IGIns. III 330, 109. 270) vor. Dass unmittelbar auf ihn der Eleusinios, auf diesen wieder der Delphinios gefolgt sei, hat Latyschew mit Recht aus dem Inhalt der Inschrift erschlossen. Dagegen ist E. Bischoffs Versuch, die Jahreszeit zu ermitteln (Leipziger Studien VII371), als missglückt zu betrachten, da er einfach die Stellung des vermeintlichen gleichnamigen Monats von Elis (s. u.) auf Thera überträgt, was selbst dann unzulässig wäre, wenn jener eleische D. überhaupt existiert hätte. 3. Für Elis nämlich beruht die Annahme eines solchen Monats ausschliesslich auf einer Emendation von Boeckh (CIG II p. 370) zu Schol. Pind. Ol. III 33; überliefert ist νουμηνίας μηνὸς ὃς θωσυθιὰς ἐν Ἤλιδι ὀνομάζεται, περὶ ὃν τροπαὶ ἡλίου γίνονται χειμεριναί. Diese Conjectur ist aber nichts weniger als probabel. Denn wenn auch Bischoff den Vorschlag von Latyschew. Θῦος ἢ Θύῖος zu lesen, mit Recht verwirft, so giebt es doch selbst unter den anderweit bekannten griechischen Monatsnamen wenigstens einen, der dem überlieferten θωσυθιας palaeographisch unvergleichlich näher liegt, als Διόσθυος, nämlich den boiotischen Θειλούθιος. Aber bei der isolierten Stellung der Eleer ist es durchaus wahrscheinlich, dass jener Corruptel ein sonst nirgends erwähnter Name, der dann natürlich auch nicht durch Vermutung hergestellt werden kann, zu Grunde liegt. Vgl. B. Latyschew Über einige aeolische dorische Kalender 8. E. Bischoff Leipziger Studien VII 347. 4. Ebensowenig kann das Vorhandensein des D. in dem römischen Provincialkalender von Kreta als erwiesen gelten, da es nur auf einer zwar scharfsinnigen, aber unnötigen Conjectur beruht (s. Dioskorios). 5) Ohne Ortsbestimmung erwähnt Etym. M. 278, 28 den Monatsnamen D. mit der Angabe, dass er bei Kallimachos gestanden habe (O. Schneider Callimachea II p. 688 nr. 553).