D Jella Lepman (* 15. Mai 1891 z Stuegert ondr-em Nama Jella Lehmann, † 4. Okdober 1970 en Zirich), ischt a deitsch-bridischa Schurnalischdin, Schriftstellere ond Ibrsetzere gwäa.

D Gedenkdafl fir d Jella Lepman an dr Indrnazionala Jugendbibliothek em Schloss Blutenburg z Mincha
Dialäkt: Schwäbisch

Aus ihrem Leaba

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Dui Zeit em Deitscha Reich

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D Jella Lehmann kommt em Jôhr 1891 en dr Stuegerter Sophiastrôß uff d Welt. Ihr Vadder isch dr Fabrikant Josef Lehmann ond ihr Mueder d Flora Lehmann geborene Lauchheimer. Selle zwoi send jidisch-liberale Birger. D Schuel absolviirt d Jella em Kenigin-Katharina-Stift. Se ischt grad amôl 17 Jôhr alt, dô organisiirt des Mädle als leidaschaftlicha Biacher-Liabhabere a indrnazionala Leasestub fir d Kender vo de auslendische Arbeider, wo bei dr Stuegerter Waldorf-Aschdoria-Zigareddafabrik en dr Hackstrôß beschäfdigt send.

Em Alder vo 22 Jôhr heiradet d Jella Lehmann da deitsch-amerikanischa Fabrikanda Gustav Horace Lepman. S Glick währt abr bloß a kurza Zeit; scho 1922 muaß dr Lepman weaga-ra Kriagsvorletzong, wo-nr sich em Erschda Weltkriag zuazoga hôt, s Zeitliche segna. Jetzt bleibt dr Jella nix anders meh ibrig, wia alloi fir ihre zwoi kleine Kender Anne-Marie ond Günther sorga. Om s neediche Geld zo vordeana, wuud se Redakdeerin beim Stuttgarter Neuen Tagblatt. Neabem Schreiba vo gsellschaftspolidische Artikl schafft-se 1927 a nuia Beilag fir dui Zeidong ond nennt-se Die Frau in Haus, Beruf und Gesellschaft. 1928 kommt em rennommirda Haedecke-Vorlag z Weil der Stadt ihr erschts Kendrbuach raus, Der verschlafene Sonntag ond em Jôhr druff ihr erschts Theaderstickle fir Kender, Der singende Pfennig, uruffgfihrt am Stuegerter Schauspiilhaus. Se engagiirt sich au polidisch ond wuud Mitglied vo dr linksliberala Deitscha Demokradischa Pardei (DDP), wo au dia boide Schwôba Theodor Heuss ond Reinhold Maier drzuagheeret. Neaba de selle kandidiirt-se fir da deitscha Reichsdag. Wia 1933 d Nazionalsozialischda an d Macht komma send, dauret’s et lang, bis dr Jella Lepman ihr Vrtrag als Redakdeerin bei dr Zeidong kendicht wuud. Se hôt abr so viil Glick, dass-se deet noh bis 1935 als a freie Mitarbeidere beschäfdicht werra kôô.

Emigrazioo

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Wia dia Zeida fir de jidische Birger en Deitschland emmer schwiiriger werret, emigriirt d Jella Lepmann 1936 mit ihre zwoi Kender nôch England. Deet kriagt-se bald a Beschäfdigong beim bridischa Rondfonk BBC ond nemmt de bridisch Staatsôgeherchkeit ôô. Späder wechslet-se zom amerikanischa Rondfonk ABSIE[1]. Dô drnôch kriagt-se a Stell bei dr US-amerikanischa Botschaft en London. En dera Zeit vrfasst-se ondr-ama Pseidoniim a baar Biacher, so zom Beispil a Lesebuch für den Deutschunterricht ond Die Kinder vom Kuckuckshof, eine Detektivgeschichte aus dem Schwarzwald.

Nôchkriagszeit

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Wia dr Kriag rom ischt – enzwischa leabt-se en de Vreinichde Staada –, kriagt d Jella Lepman vo ihrem Arbeitgeaber da Vorschlag, se kennt als Beratere fir Fraua- ond Jugendproblem vo de Soldada, wo grad en Deitschland stazioniirt send, a Zeitlang en ihr Geburtsland reisa. Dui Frau ischt jetzt viirafuffzga ond nemmt da Vorschlag ôô. S amerikanische Hauptquardiir fir d Besatzongsakdivideeda ischt en dera Zeit en Bad Homburg vor der Hehe em Taunus. Vo deet aus fährt-se en-ra Majors-Uniform durch de amerikanisch Besatzongszoon ond kommt irgendwann au en ihrer Geburtsstadt ôô, wo zo rond 80 % zersteert ischt; abr dr Dagbladd-Durm, wo-se friher dren gschafft hôt, ragt noh ganz aus de Trimmer raus.

D Jella Lapman ischt ibrzeigt drvoo, dass dr Wideraufbau vo ihrem Geburtsland bloß en deam Fall glenga kôô, wenn mr d Kender zo Weltoffaheit ond Toleranz erziagt, ond dô drzua braucht mr guade Kender- ond Jugendbiacher. Drom organisiirt-se uff deitschem Booda de erscht indernazional Jugendbuachausstellong nôch-em Zwoida Weltkriag. Ereffnet wuud dui am 3. Juli 1946 z Mincha. Us dera gôht drei Jôhr späder dui Indernazionala Jugendbibliothek en Mincha hervor.

Em Lauf vom Jôhr 1950 regt d Erzihongsabdeilong vo dr amerikanischa Vrwaldong vo Wirdaberg-Bada ôô, en vrschiidene Städt vo sellem Landesdoil a Ausstellong vo Kendrbiacher zo macha ond will dô drfir 2000 Mark zor Vrfigong zo stella. En deam Zammahang wuud d Jella Lepman om Ondrstitzong ersuacht. Dui Frau erklärt sich zwar dô drzua bereit, wendet abr ei, dass-se bloß an kloina Doil vo Biacher zor Vorfiagong stella kôô ond dass dia en Aussicht gstellde 2000 Mark bloß an Tropfa uff da hoißa Stoi wäret. Desmôl sodd dui Ausstellong abr e-ma greeßra Stil uffzoga werra wia em Jôhr 1946. Drom macht-se da Vorschlag, älle en Frôg kommende deitsche Vorlag, wo Kender- ond Jugendbiacher in ihrem Sordiment hend, ôôzoschreiba ond zo bidda, a baar Frei-Exemplar, Prospekt ond Plakat zor Vrfiagong zo stella. So wuud’s gmacht, ond s dauret et lang, bis ganze Berg vo Paket eitreffet, zom Beispil mit dr Johanna Spyri ihrer Heidi ond dr Emmy von Rhoden ihrem Trotzkopf vo dr Droemerscha Vrlags-Ôstalt, em Waldemar Bonsels sei Bihne Maja ond em Max Eyth sein Schneider von Ulm vo dr DVA, em David Friedrich Weinland sein Rulaman vom Wunderlich-Vrlag sowia Zauberbiacher ond Spiil vom Otto-Maier-Vrlag Ravensburg. Schliaßlich kommet ibr 1000 Titl zamma, wo bald uff d Wanderschaft ganga kennet nôch Gebbenga, Schwäbisch Gmünd, Ulm, Heidaheim, Ludwigsburg, Bad Mergentheim, Heilbronn ond Pforze. Zamma zehlt mr rond 16.000 Bsuacher, meh, wia erwardet wôrra send.

Am 14. Okdober 1970 schliaßt d Jella Lepman en Zirich ihre Auga fir emmer. 79 Jôhr alt isch dui Frau wôrra. Ihr ledschda Ruah fendet-se uff-em Zürcher Fridhof Enzenbühl.

Ehronga

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  • 1956 isch dr Jella Lepman d Hans-Christian-Andersen Medallje vorliha wôrra.
  • 1957 hot dui Frau s Bundesvordinschtkreiz ibrreicht kriagt.
  • 1967 ischt-se mit dr Goethe-Medallje gehrt wôrra.
  • Noch dr Jella Lepman ihrem Ableaba ischt en ihrer Geburtsstadt a Strôß noch sellra Frau benannt wôrra.[2]

A Auswahl vo ihre Werk

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  • 1927: Der verschlafene Sonntag
  • 1929: Der singende Pfennig, a Theaderstickle fir Kender
  • 1943: Women in Nazi Germany
  • 1950: Wer ist Lux? Eine Detektivgeschichte für die Jugend
  • 1958: Die Kinder vom Kuckuckshof – Eine Detektivgeschichte aus dem Schwarzwald
  • 1959: Die Katze mit der Brille – Die schönsten Gutenachtgeschichten
  • 1964: Die Kinderbuchbrücke, dr Jella Lepman ihr Audobiografii
  • 1970: Kinder sehen unsere Welt – Texte und Zeichnungen aus 35 Ländern

Litradur

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  • Lioba Betten (Hrsg.): Mrs. Lepman. Gebt uns Bücher – gebt uns Flügel. Kovar, München 1992.
  • Lioba Betten: Jella Lepman (1891–1970). Gebt uns Bücher – gebt uns Flügel. In: Birgit Knorr, Rosemarie Wehling (Hrsg.): Frauen im deutschen Südwesten (= Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs. Bd. 20). Kohlhammer, Stuttgart 1993, S. 100–104.
  • Astrid Fernengel: Kinderliteratur im Exil. Tectum, Marburg 2008 (Diss. TU Berlin 2006).
  • Walter Scherf: Lepman, Jella. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 304 f.

Quella

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  • Irene Ferchl: Bücher für eine bessere Welt, Ardikl en dr Stuegerter Zeidong vom 13. Januar 2017, S. 30.
  • Litradur-Oogab Nr. 4
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Fuaßnoda ond oinzlne Nôchweis

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  1. American Broadcasting Station in Europe
  2. Archivierte Kopie (Memento vom 26. April 2016 im Internet Archive)?