„Bad Goisern am Hallstättersee“ – Versionsunterschied

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|Bildbeschreibung1 = AnsichtWestansicht von Bad Goisern am Hallstättersee
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[[Datei:BadGoisern.JPG|mini|Ansicht der evangelische Pfarrkirche vom Traunufer]]
 
=== Gemeindegliederung ===
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== Geschichte ==
Bad Goisern im Inneren Salzkammergut ist ein Ort mit langer [[Geschichte]] – urkundlich fassbar allerdings erst seit dem 14. Jahrhundert unter dem Namen ''Gebisharn'' (in einem Passauer [[UrbarPassauer (Verzeichnis)|Urbar]], um 1325).
 
Der Ortsteil [[Steeg (Gemeinde Bad Goisern)|Steeg]] am [[See]] ist eine alte Lände des [[Hallstätter Salzberg|Hallstätter Salzes]]. Als Teil des ''[[Ischlland]]s'' wurde Goisern 1278 [[Haus Habsburg|habsburgisch]], nach dem Sieg König [[Rudolf I. (HRR)|König RudolfRudolfs I.]] in der [[Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen|Schlacht von Dürnkrut/Jedenspeigen]] um das Erbe der [[Babenberger]]. Um 1290 machte man im Raum Goisern neue Sole- und Sulzenfunde, die den [[Salzkonflikt 1291–1292|Salzkrieg]] zwischen Herzog [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht I.]] und dem [[Fürsterzbistum Salzburg|Salzburger]] Erzbischof [[Konrad IV. von Fohnsdorf-Praitenfurt|Konrad IV.]] auslösten. Das Ischlland wurde 1298 Erbbesitz der [[Elisabeth von Görz und Tirol|Elisabeth von Görz]] und damit Privatbesitz der österreichischen Erzherzöge; ab 1490 wurde es zu ''[[Österreich ob der Enns]]'' gerechnet. Mutterpfarre war das Benediktinerinnen-[[Kloster Traunkirchen]], 1573 wurde Traunkirchen aufgelöst und die Salzkammergutpfarren 1621 dem neugegründeten Jesuitenkolleg in [[Passau]] als [[Mensalgut]] zugegeben.
 
Von 1595 bis 1607 baute man über Goisern die ''[[Soleleitung]]'' zum neuen Pfannhaus in [[Ebensee]] ([[Saline Ebensee]]).
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1770 wurde die Wildensteiner Pflegschaftskanzlei von der abgebrannten [[Burg Wildenstein (Bad Ischl)|Burg Wildenstein]] nach Goisern ins ''[[Schloss Neuwildenstein]]''<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bad-goisern.net/bad-goisern/weltkulturerbe/themenwege-durch-die-welterberegion/themenweg-bad-goisern/die-herrschaft-neuwildenstein/ |titel=Die Herrschaft Neuwildenstein |hrsg=bad-goisern.net |abruf=2018-06-05}}</ref> (heute Forstamt) verlegt, das bis 1850 als Pflegschaftskanzlei (Pflegeamt und das Pflegegericht) des Kammerhofes Gmunden (Obersalzamt in Gmunden) diente, dann übernahm die neue [[k.k.&nbsp;Salinen- und Forstdirektion]] in [[Gmunden]] die Verwaltung des Salzkammerguts.
 
Nach Erlass des [[Toleranzpatent]]es durch Kaiser [[Joseph II.|Joseph&nbsp;II.]] im Jahr 1781 konnte sich in Bad Goisern eine der ersten Toleranzgemeinden Österreichs konstituieren. Das 1782 errichtete hölzerne Bethaus wurde 1813 abgerissen und an gleicher Stelle die heutige [[Evangelische Pfarrkirche Bad Goisern|evangelische Kirche]] erbaut. DieseSie gehört zur [[Evangelische Superintendentur A. B. Oberösterreich|Evangelischen Superintendentur A.B. Oberösterreich]].<ref>Leopold Temmel: ''Die Evangelische Kirche im Bezirk Gmunden''. In: Verein zur Herausgabe eines Bezirksbuches Gmunden (Hrsg.): ''Der Bezirk Gmunden und seine Gemeinden. Von den Anfängen bis zur Gegenwart.'' OÖ. Landesverlag, Linz 1991, S. 523–539.</ref> 1785 wurde die (um 1300 erstmals erwähnte) katholische Pfarrkirche hl. Martin der neu gegründeten [[Diözese Linz]] eingegliedert.<ref>{{Literatur |Herausgeber=Katholisches Pfarramt Bad Goisern |Titel=Kirchenführer Pfarrkirche zum hl. Martin in Bad Goisern. |Reihe=Christliche Kunststätten Österreichs Nr. |NummerReihe=88 |Verlag=St. &nbsp;Peter |Ort=Salzburg |JahrDatum=2006|Seiten=2-102–10}}</ref>
 
Seit 1931 ist Goisern Heilbad, sowie Luftkurort, und 1952 folgte die Erhebung zum Markt. Den amtlichen Beinamen ''[[Bad (Kurort)|Bad]]'' führt die Gemeinde seit 1955. Am 26.&nbsp;Juni 2008 beschloss der Gemeinderat von Bad Goisern, den Namen der Gemeinde in ''Bad Goisern am Hallstättersee'' zu ändern. Der entsprechende, bestätigende Beschluss der oberösterreichischen Landesregierung folgte am 25.&nbsp;August 2008.<ref>''[http://www.bad-goisern.ooe.gv.at/system/web/news.aspx?bezirkonr=0&detailonr=219978131&menuonr=218323936 Bad Goisern Aktuell – Interessen: Marktgemeinde „Bad Goisern am Hallstättersee“.]'' bad-goisern.ooe.gv.at</ref>
 
=== Einwohnerentwicklung ===
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[[Datei:BadGoisernHeimatmuseum.JPG|mini|Heimat- und Landlermuseum]]
[[Datei:Bad Goisern - Anzenaumühle.JPG|mini|Museum Anzenaumühle]]
* Katholische [[Pfarrkirche Bad Goisern]] hl. Martin: Vom gotischen Bau (1487) der Kirche istsind heute noch der einjochige netzrippengewölbte Chor und das spitzbogige nördliche Marmorportal aus dem Jahr 1530 unverändert erhalten. Der heutige Hochaltar (1691) mit einer Darstellung des [[Martin von Tours|Heiligen Martin]] wurde 1957 aus der [[Pfarrkirche Niederthalheim|Kirche von Niederthalheim]] nach Bad Goisern übertragen. Im Chor befinden sich sechs gotische beidseitig bemalte Tafelbilder aus der Werkstatt des Salzburger Meisters [[Rueland Frueauf der Ältere|Rueland Frueauf d. &nbsp;Ä.]] (1440–1507).
* [[Evangelische Pfarrkirche Bad Goisern]]: Die Kirche wurde 1782 errichtet und 1813–1816 durch Pastor [[Johann Georg Overbeck]] neu erbaut. Der Nordturm trägt einen Spitzhelm von 1857. Der Innenraum wurde 2008 umfangreich saniert.
* Die Filialkirche St.&nbsp;Agatha (Kalvarienbergkirche) liegt südöstlich von Bad Goisern in der Ortschaft St.&nbsp;Agatha. Die spätgotische Kirche wurde in den Jahren 1395–1399 erbaut. Im Chor befindet sich eine Kalvarienbergszene, die im Jahr 1712 eingefügt wurde. Die beiden Seitenaltäre von 1674 und 1685 zeigen ''Die Geburt Christi'' und die ''Hl. Katharina''.
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[[Datei:Bahnhof Steeg Gosau.jpg|mini|Bahnhof Steeg-Gosau]]
;Straße
Bad Goisern liegt an der [[Salzkammergutstraße|Salzkammergut-Bundesstraße (B145)]] die Bad Goisern mit [[Vöcklabruck]], [[Gmunden]] und [[Bad Ischl]] verbindet. Im Süden des Orts, nördlich des Hallstätter Sees teilt sich diese Straße, die B145 führt weiter nach [[Trautenfels]], die ([[Pass Gschütt Straße|B166]]) führt entlang des Hallstätter Sees über den [[Pass Gschütt]] nach [[Golling an der Salzach]]. Von der Abzweigung der B166 beim Hallstätter See führt eine Landesstraße über [[Hallstatt]] und [[Obertraun]] zur B145 in [[Bad Aussee]].
;Bahn
In Bad Goisern bestehen vier Bahnhöfe, einer im Norden, einer im Zentrum, einer im Süden im Ortsteil Steeg am Hallstättersee und eine Haltestelle in Obersee ebenfalls neben dem See gelegen. Alle Stationen gehören zur [[Salzkammergutbahn]]:
 
''Goisern Jodschwefelbad'': Dies ist der nördlichste Bahnhof von Bad Goisern. Im Bahnhofsgebäude gibt es einen Warteraum und ein öffentliches WC, daneben befindet sich ein [[Park-and-ride]]-Gelände. Der Bahnhof verfügt über einen Mittelbahnsteig und zwei Gleise. An diesem Bahnhof halten ausschließlich Regionalzüge (verkehren alle 120 Minuten). Der Bahnhof ist auch Endpunkt der Buslinie 952 nach [[Bad Aussee]] (über den [[Pötschenpass]]).
 
''Bad Goisern'': Der eigentliche Bahnhof Bad Goisern liegt nur wenige hundert Meter vom Ortskern entfernt. Im Bahnhofsgebäude gibt es einen Fahrkartenschalter, ein öffentliches WC und einen Warteraum. Daneben befindet sich ein Park-and-ride-Gelände. Es gibt zwei Bahnsteige mit 33&nbsp;cm Höhe. An diesen Bahnhof halten alle Züge der Salzkammergutbahn ([[Regionalzug]], [[Regional-Express|RegionalExpress]], [[Intercity|InterCity]]).
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* Mit den [[Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2009]] hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 23 SPÖ, 7 ÖVP, 5 FPÖ, 1 BZÖ und 1 Grüne.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.ooe.gv.at/files/cms/Mediendateien/OGD/ogd_abtStat/stat_download_gw09.xls |titel=Gemeinderatswahlergebnis 2009 OÖ |hrsg=Land Oberösterreich |format=XLS |abruf=2022-01-28}}</ref>
* Mit den [[Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2015]] hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 19 SPÖ, 10 FPÖ, 6 ÖVP und 2 GRÜNE.<ref>{{Internetquelle |url=https://data.ooe.gv.at/files/cms/Mediendateien/OGD/ogd_abtStat/stat_download_gw15.xls |titel=Gemeinderatswahlergebnis 2015 OÖ |hrsg=Land Oberösterreich |format=XLS |abruf=2022-01-28}}</ref>
* Mit den [[Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2021]] hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 SPÖ, 9 ÖVP, 6 FPÖ, 3 GRÜNE und 2 MFG.<ref>{{Internetquelle |url=https://orf.at/wahl/ooe21/ergebnisse/40702 |titel=Wahlen Oberösterreich 2021|werk=orf.at |datum= |abruf=2024-03-15}}</ref><ref>https://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/GE40700.htm?g=40702</ref>
 
=== Bürgermeister ===
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* 1864–1867 Johann Pilz
* 1867–1870 Josef Steinbrecher
* 1870–1871 [[Konrad Deubler]]
* 1871–1873 Felix Perndanner
* 1873–1875 Johann Kefer
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* 1936–1938 Franz Schilcher
* 1938–1945 Johann Hinterer
* 1945{{0|–0000}} [[Arnolt Bronnen]] (KPÖ-nahe)<ref name="Mugrauer">Manfred Mugrauer: ''Die Politik der KPÖ 1945–1955: Von der Regierungsbank in die innenpolitische Isolation.'' Vandenhoeck & Ruprecht, S.&nbsp;119.</ref>
* 1945–1945 Arnold Bronnen
* 1945–19451945{{0|–0000}} Martin Langeder (KPÖ)<ref name="Mugrauer" />
* 1945–1971 Leopold Ebenlechner
* 1971–1983 Hermann Engleitner
* 1983–2003 [[Reinhard Winterauer]]
* 1997–2007 Gert Aigmüller (SPÖ)<ref>Peter Atzmanstorfer: [https://ff-badgoisern.at/florianiplakette-fuer-alt-bgm-osr-gert-aigmueller/ Florianiplakette für Alt-Bgm. OSR Gert Aigmüller.] ff-badgoisern.at, 20. März 2008.</ref>
* 2008–2020 Peter Ellmer (SPÖ)
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* [[Josef Ferdin]] (1871–1957), christlichsozialer Politiker
* [[Sepp Straffner]] (1875–1952), Bundesbahnbeamter und Politiker ([[Großdeutsche Volkspartei]])
* [[Paul Elßenwenger]] (1875–1950), Blumen- und Landschaftsmaler
* [[Karl Eibl (Militär)|Karl Eibl]] (1891–1943), General der Infanterie
* [[Hans Laimer]] (1880–1922), Politiker der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei
* [[Karl Eibl (Militär)|Karl Eibl]] (1891–1943), [[General der Infanterie (Dienstgrad)|General der Infanterie]]
* Franz Lahner (1893–1966), Kampfflieger des Ersten Weltkriegs mit 5 Luftsiegen
* [[Josef Eidenberger (Maler)|Josef Eidenberger]] (1899–1991), Maler
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* [[Werner Maleczek]] (* 1944), österreichischer Historiker
* [[Ursula Haubner]] (* 1945), österreichische Politikerin ([[FPÖ]], später [[BZÖ]])
* [[Reinhard Winterauer]] (* 1947), Politiker (SPÖ)
* [[Arnold Schenner]] (* 1949) AMS-Bediensteter und Landtagsabgeordneter
* [[Jörg Haider]] (1950–2008), österreichischer Politiker ([[FPÖ]], später [[BZÖ]])
* [[Wilfried Scheutz]] (1950–2017), Sänger
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* [[Andreas Tiefenbacher]] (* 1961), Sozialpädagoge und Autor, lebt im Ort.
* [[Gerhard Pilz]] (* 1965), fünffacher Weltmeister im Naturbahnrodeln, lebt im Ort.
* [[Alfred Krauß]] (1862–1938), [[General der Infanterie]] der [[Österreichisch-ungarische Monarchie|österreichisch-ungarischen]] Armee, Herausgeber der [[Alldeutscher Verband|alldeutschen]] und [[Nationalsozialismus|nationalsozialistischen]] Zeitschrift ''[[Deutschlands Erneuerung]],'' starb im Ort.
 
== Weblinks ==
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* {{StatistikAustria|40702}}
* {{Land-ooe|g|40702}}
* [http://www.dachstein-salzkammergut.at Offizielle WebseiteWebsite der Ferienregion Dachstein Salzkammergut]
 
== Einzelnachweise ==