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Bos steile Karriere begann mit der Ankunft des Komintern-Gesandten und früheren Rektors der Sun-Yatsen-Universität [[Pawel Mif]] im Oktober 1930. Mif begann, die Führung der Kommunistischen Partei Chinas nach seinen Vorstellungen umzubauen und berief deshalb im Januar 1931 ein erweitertes Plenum ein, das zu einem Drittel aus Studenten der Sun-Yatsen-Universität bestand, darunter Bo Gu. Nachdem die KP-Führung Shanghai verlassen musste und in den [[Jiangxi-Sowjet]] zog, wurde er de facto Vorsitzender des provisorischen Politbüros. Sein fester Glaube an die universelle Anwendbarkeit des sowjetischen Weges der Revolution brachte ihn in Konflikte mit den Kommunisten, die aus der chinesischen kommunistischen Bewegung selbst entstammten, allen voran [[Mao Zedong]]. Bo versuchte mit einigen Verbündeten, aktiv Maos Stellung in der Partei zu untergraben, wenngleich er nicht offen Stalins Politik, auch Mao zu unterstützen, nicht offen hinterfragen konnte.<ref name="Pantsov252–253" />
 
Im Januar 1932 gaben Bo Gu und [[Luo Fu]] die Direktive heraus, dass ''in einer oder mehreren Provinzen zu Revolution zum Erfolg zu führen sei'' und dass zu diesem Zweck [[Nanchang]], [[Ji'anJi’an]] und andere Städte in [[Jiangxi]] anzugreifen seien. Die Direktive erinnerte auch daran, ''Rechtsabweichler zu bekämpfen''.<ref name="Pantsov256–257" /> Mao lehnte diese Anweisungen als unrealistisch ab. Bo versuchte in der Folge mit Hilfe von Luo Fu, [[Ren Bishi]], [[Xiang Ying]], [[Deng Fa]] und [[Gu Zuolin]] erneut, Mao aus seinen Positionen zu drängen. Eine negative Reaktion der Komintern fürchtend sandten sie eine Mitteilung auf Englisch an die Komintern, dass es keine gegen Mao gerichteten offenen Diskussionen gäbe. Parteiintern verteilten sie eine Direktive auf Chinesisch, dass Mao zu kritisieren sei. Diese Direktive musste nach Ankunft des neuen Komintern-Gesandten [[Arthur Ewert]] im Januar 1933 zurückgezogen werden.<ref name="Pantsov264–266" />
 
Nachdem das Shanghaier Büro der Kommunistischen Partei aufgegeben werden musste, zog auch Bo Gu in den Jiangxi-Sowjet und wurde für die gesamte Parteiführung verantwortlich. Er mied Mao, obwohl dieser als Gründer des Jiangxi-Sowjets ein hohes Ansehen genoss. Im Februar 1933 ließ [[Luo Ming]], der Parteisekretär von [[Fujian]], das Parteikomitee der Provinz die Guerillataktik gegen die Kuomintang gutheißen. Bo startete daraufhin eine Kampagne gegen Luo Ming, [[Mao Zetan]], [[He Zizhen]] und andere Angehörige Mao Zedongs. Auch gegen [[Deng Xiaoping]], der seit 1931 im Sowjet tätig war, machte er Vorwürfe wegen angeblichem Opportunismus; Deng gab jedoch nicht klein bei.<ref name="Pantsov267–268" />
 
Im Herbst 1933 kam [[Otto Braun (SchriftstellerParteifunktionär)|Otto Braun]] im Sowjet an. Da er kein Chinesisch beherrschte, beschränkte er seine Kommunikation auf die Absolventen der Moskauer Universität. Bo Gu entwickelte ein freundschaftliches Verhältnis mit ihm; gemeinsam übernahmen sie das Kommando über die Rote Armee. Am Höhepunkt dieses Kampfes mit Mao meldete sich Mao krank – Bo Gu bezeichnete dies als ''diplomatische Krankheit'' und versuchte, ihn nach Moskau loszuwerden. Die Komintern lehnte dies aber ab, sie durchschauten Bos Plan und wollten Mao als Gegengewicht zu den 28 Bolschewiken in China behalten. In Maos Abwesenheit aus Partei- und Armeeführung gelang es den Kuomintang-Truppen im fünften Versuch, den Jiangxi-Sowjet entscheidend zu schwächen. Der Stellungskrieg nach sowjetischer Lehre, den Braun und Bo führten, trug daran eine Mitschuld. Bo, [[Zhou Enlai]], Luo Fu und Braun leiteten deshalb ab Juni 1934 Maßnahmen zur Evakuierung des Sowjets ein.<ref name="Pantsov269–273" />
 
Auf dem [[Langer Marsch|Langen Marsch]] verschlechterte sich die militärische Situation weiter. Die Unzufriedenheit der Teilnehmer mit der Führung wuchs. Mao gelang es in dieser Zeit, Bos Unterstützer abzuwerben, vor allem Luo Fu und Zhou Enlai. Auf der [[Konferenz von Zunyi]] machte Bo ''objektive Gründe'' für den Verlust des Jiangxi-Sowjets geltend. Luo und später Mao kritisierten Bo und Braun in ihren Reden scharf und hielten ihnen schwere militärische Fehler vor. Am Ende unterstützte nur noch [[Kai Feng]] Bo und Braun. Bo durfte zunächst seine Parteiämter behalten, aber Mao, Luo und [[Wang Jiaxiang]] übernahmen die Kontrolle über die Partei. Im Februar 1935 musste Bo seinen Parteivorsitz an Luo abgeben.<ref name="Pantsov277–281" />
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{{Hinweis Chinesischer Name|Bo|Gu}}
 
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{{SORTIERUNG:Bo, Gu}}