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'''Chotyn''' ({{ukS-Cyrl}} und {{ruS|'''Хотин'''|ro=Hotin}}; {{plS|Chocim}}) ist eine [[Stadt]] in der [[Ukraine|ukrainischen]] [[Oblast Tscherniwzi]]. Sie liegt am rechten Ufer des [[Dnister]], 69 km nordöstlich von [[Czernowitz]] in der historischen Landschaft des nördlichen [[Bessarabien]]s.
[[Bild:Хотин Адміністративний будинок вул. Незалежності, 50.jpg|thumb|links|Blick in den Ort]]
 
== Geschichte ==
Wegen seiner strategisch günstigen Lage spielte Chotyn eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Ukraine, der Moldau, Polens, des Osmanischen Reiches, des Russischen Reiches und Rumäniens.
 
In der [[Antike]] wurde die Gegend von [[Daker]]n und [[Geten]] bewohnt. Die Reiche von [[Burebista]] und [[Decebalus]] umfassten auch dieses Gebiet. Archäologische Ausgrabungen belegen die Besiedlung durch [[Slawen]] schon im 8. Jahrhundert. Im 10. Jahrhundert gehörte Chotyn zur [[Kiewer Rus]], nach deren Zerfall zum Doppelfürstentum [[Galizien-Wolhynien]] und seit 1373 zum [[Fürstentum Moldau]]. Im 16. Jahrhundert kam die Stadt kurzzeitig unter [[Polen|polnische]], dann wiederum unter moldauische Herrschaft. 1621 kam es hier zur [[Osmanisch-Polnischer Krieg 1620–1621#Der Feldzug von 1621|Schlacht bei Chocim]] zwischen den Osmanen unter Sultan [[Osman II.]] einerseits und den Polen und den mit ihnen verbündeten [[Saporoger Kosaken]] andererseits. 1673 fand hier mit der [[Schlacht bei Chotyn (1673)|Schlacht bei Chotyn]] erneut eine Auseinandersetzung zwischen Osmanen und Polen statt, wodurch der Friede von [[Butschatsch|Buczacz]] annulliert wurde. 1711 wurde die Gegend von Chotyn unmittelbar dem [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]] unterstellt, Großwesir [[Mustafa Bairaktar]] wurde dort geboren.
 
Im Verlauf der [[Russisch-Türkische Kriege|Russisch-Türkischen Kriege]] im 18. Jahrhundert wechselte Chotyn mehrmals den Besitzer, so wurde es 1769 von der [[Kaiserlich Russische Armee|russischen Armee]], am 20. September 1788 von der [[Kaiserliche Armee (HRR)|kaiserlichen Armee]] und 1806 wiederum von den Russen erobert. Mit dem [[Friede von Bukarest (1812)|Frieden von Bukarest]] fiel Chotyn 1812 an das [[Russisches Kaiserreich|Russische Reich]] ([[Gouvernement Bessarabien]]), dem es bis 1918 angehörte. Nach einer kurzfristigen [[Österreich-Ungarn|österreichischen]] Besatzung (8. März bis 10. November 1918) in den letzten Tagen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]], kam die Stadt, als Teil [[Bessarabien]]s, zu [[Königreich Rumänien|Rumänien]]. Dagegen erhob sich die Bevölkerung vergeblich im [[Aufstand von Chotyn]] im Januar 1919. Am 28. Juni 1940 wurde Chotyn [[Sowjetunion|sowjetisch]] besetzt, nach Ausbruch des [[Deutsch-Sowjetischer Krieg|Russlandfeldzugs]] wieder rumänisch (1941 bis 4. Mai 1944). Nach Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] kam die Stadt an die [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Ukrainische SSR]] und seit dem [[Zerfall der Sowjetunion]] ist sie Teil der unabhängigen Ukraine.
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| Atachi, Otaci
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| [[Biliwzi (ChotynDnister)|Biliwzi]]
| Білівці
| Беловцы (Belowzy)
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| Dăncăuți
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| [[Jariwka (ChotynDnister)|Jariwka]]
| Ярівка
| Яровка (Jarowka)
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| Capilăuca, Caplevca
|-
| [[Kruhlyk (ChotynDnister)|Kruhlyk]]
| Круглик
| Круглик (Kruglik)
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| Tulbureni, Tolbuceni
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| [[Paschkiwzi (ChotynDnister)|Paschkiwzi]]
| Пашківці
| Пашковцы (Paschkowzy)
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== Sehenswürdigkeiten ==
=== Festung Chotyn ===
Die Slawen errichteten zum Schutz des Dnister-Überganges eine [[Burg]]anlage, zuerst als Holzbau und seit dem 13. Jahrhundert aus Stein. Die heutige Befestigungsanlage wurde vom moldauischen Fürsten [[Ștefan cel Mare]] im 15. Jahrhundert errichtet. Bis ins 20. Jahrhundert blieb sie bedeutend und war Schauplatz mehrerer wichtiger Schlachten. (siehe [[#Geschichte]]). Die Kosaken unter [[Tymofij Chmelnyzkyj]] konnten die Festung in den Jahren 1650 und 1652/53 zweimal einnehmen. Die Festung war mehrfach das Objekt russischer Eroberungen: 1769 durch [[Alexander Michailowitsch Golizyn|Alexander Galizyn]], 1788 durch [[Iwan Petrowitsch Saltykow|Iwan Saltykow]] und 1807 durch [[Iwan Michelson]].
 
Die Festung war in sowjetischer Zeit als Schauplatz von Kinofilmen beliebt; über 50 Spielfilme sind hier entstanden.
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== Weblinks ==
{{Commonscat|Khotyn|Chotyn|audio=0|video=0}}
* [httphttps://reisewelt-ukraine.com/de/staedte-und-regionen/sonstiges/chotyn/ ''Chotyn.''] Hinweise zu Sehenswürdigkeiten auf Reisewelt-Ukraine.com
* [httphttps://www.burgenwelt.org/ukraine/chotyn/object.php ''Ochotynska Fortezija | Festung Chotyn.''] Burgenwelt.org
* [http://www.iajgsjewishcemeteryproject.org/ukraine/khotin.html ''Khotin, Chernivtsi Oblast.''] International Jewish Cemetery Project