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Die '''Energieeffizienz''' ist das Verhältnis von Dienstleistungs-, Waren- oder Energieertrag (Output) zur zugeführten Energie (Input) (vgl. [[Richtlinie 2012/27/EU (Energieeffizienz-Richtlinie)|Energieeffizienz-Richtlinie 2012/27/EU]]<ref>{{EU-Richtlinie|2012|27|text=Energieeffizienzrichtlinie 2012/27/EU}} vom 25.&nbsp;Oktober 2012.</ref>). Unter Energie[[Wirtschaftlichkeit|effizienz]] wird somit also die rationelle Verwendung von [[Energie]] verstanden. Durch optimierte Prozesse sollen „die quantitativen und qualitativen Verluste, die im Einzelnen bei der [[Energiewandlung|Wandlung]], dem [[Energieübertragung|Transport]] und der [[Energiespeicher|Speicherung von Energie]]“ entstehen, minimiert werden, „um einen vorgegebenen (energetischen) Nutzen bei sinkendem [[Primärenergie|Primär-]] bzw. [[Endenergie]]einsatz zu erreichen“.<ref>[[Viktor Wesselak]], [[Thomas Schabbach]], Thomas Link, Joachim Fischer: ''Regenerative Energietechnik.'' Berlin / Heidelberg 2013, S. 35.</ref><br>
Die Steigerung der Energieeffizienz ist, so wie die [[Energieeinsparung]], ein wesentliches Element der [[Energiewende]].
 
== Gesetzliche Normen ==
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=== Abfallverwertung ===
Die Energieeffizienz einer [[Abfallverbrennungsanlage]] entscheidet nach der EU-[[Abfallrahmenrichtlinie]] darüber, ob es ein Verfahren der [[Abfall]]verwertung, nämlich eine energetische Verwertung, oder ein Beseitigungsverfahren ist. Nach der sogenannten Abfallhierarchie geht die Verwertung der Beseitigung vor, mit entsprechenden Konsequenzen etwa für die Genehmigungsfähigkeit von Anlagen oder die Strafbarkeit einer Müllentsorgung.<ref>zu Abfallhierarchie s. Artikel 4, zum Nachrang der Beseitigung Art. 12 der {{EU-Richtlinie|2008|98|titel=des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. November 2008 über Abfälle}}; zur Unterscheidung Verfahren R&nbsp;1 (Hauptverwendung als Brennstoff/ Energiegewinnung) gemäß Anhang II zu Beseitigungsverfahren D&nbsp;10 oder 11 (Anhang I) siehe dort Fußnote 8 mit Berechnungsformel und Differenzierung nach Betriebsgenehmigung der Abfallverbrennungsanlage</ref>.
 
=== Nationale Energieeffizienzgesetze ===
Die Energieeffizienz-Richtlinie der EU wurde in Deutschland mittels des [[Energieeffizienzgesetz (Deutschland)|Gesetzes zur Steigerung der Energieeffizienz]], in Österreich mittels des [[Energieeffizienzgesetz (Österreich)|Bundes-Energieeffizienzgesetzes]] und in Liechtenstein mittels des [[Energieeffizienzgesetz (Liechtenstein)|Energieeffizienzgesetzes]] in nationales Recht umgesetzt.
 
== Industrie ==
Viele industrielle Prozesse erfordern große Mengen Wärme und mechanische Energie. Diese werden zum überwiegenden Teil mittels Brennstoffen und Elektrizität bereitgestellt. In einigen Bereichen (z.&nbsp;B. [[Zement#Herstellungsprozess|Zementherstellung]]) werden sogenannte [[Sekundärbrennstoff]]e eingesetzt. Aufgrund der Vielfältigkeit industrieller Prozesse gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung. Oft handelt es sich dabei um speziell angepasste Prozesse und Technologien. Verbesserte Kessel und Brenner können bei höheren Temperaturen arbeiten und gleichzeitig weniger Brennstoff verbrennen. Dadurch sind sie effizienter bei geringerer [[Emission (Umwelt)|Schadstoffemission]].
 
Konventionelle Stromerzeugung durch [[Dampfkraftwerk]]e, bei der die anfallende Wärme als Abwärme entweicht, wandelt typischerweise gut 40 % bis günstigstenfalls 60 % ([[GuD]]) der eingesetzten Energie in Elektrizität um. Durch kombinierte Nutzung von Elektrizität ([[Kraft-Wärme-Kopplung]]) können kombinierte [[Wirkungsgrad]]e von über 90 % erreicht werden. In der Industrie werden [[Stromkennzahl]]en von durchschnittlich ca. 0,4<ref>Tina Baten, Hans-Georg Buttermann, Thomas Nieder: [http://www.eefa.de/dokumente/baten_et_al_et_12_2017.pdf Kraft-Wärme-Kopplung 2008 bis 2016 – Einfluss der Bilanzgrenze, Energiewirtschaftliche Tagesfragen, 67. Jg. (2017), Heft 12]</ref> erreicht, dies zeigt das weitere Potential, die Prozesswärmeerzeugung durch exergetisch effizientere KWK auszubauen.
 
Von den Brennstoffen, die US-amerikanische Industriebetriebe verfeuern, dienen (Stand etwa 2005) über 45 % zur Erzeugung von Dampf (Stand etwa 2005). Der typische Betrieb kann den Energieaufwand hierfür laut einem Merkblatt des Washingtoner ''Environmental and Energy Study Institute'' um 20 % verringern, indem er die Rohrleitungen für Dampf und Kondensat [[Wärmedämmung|wärmedämmt]], [[Leck]]s in den Dampfleitungen schließt und [[Kondensatableiter]] verwendet.<ref name="EESI">Environmental and Energy Study Institute: [http://web.archive.org/web/20120322115907/http://archives.eesi.org/publications/Fact%20Sheets/EC_Fact_Sheets/EE_Industry.pdf ''Industrial Energy Efficiency. Using new technologies to reduce energy use in industry and manufacturing.''] Washington DC, Mai 2006.</ref>
 
Viele Elektromotoren laufen bei konstanter Drehzahl, aber mit einer elektronischen [[Drehzahlregelung]] kann die Energieabgabe des Motors an die jeweilige Last angepasst werden. Damit können, je nach Art des Motoreinsatzes, Einsparungen von 3 bis 60 % erreicht werden.<ref name="EESI" /> Elektromotoren von 0,75&nbsp;kW bis 375&nbsp;kW werden seit 2009 international in [[Elektromotor#Wirkungsgrad und Effizienz|Energieeffizienzklassen]] von IE1 bis IE4 eingeteilt. Als Vorläuferregelung galt in Europa seit 1998 eine Einteilung in die Klassen EFF3 bis EFF1.
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Die Industrie verwendet eine Vielzahl von Pumpen und Kompressoren. Deren Effizienz hängt von verschiedenen Faktoren ab; oft kann durch bessere [[Regelungstechnik|Prozessregelung]] und bessere [[Wartung]] die Effizienz verbessert werden. Kompressoren werden gewöhnlich dazu benutzt, [[Druckluft]] für Werkzeuge, Sandstrahlgebläse, Sprühgeräte und anderes zu erzeugen. Die Energieeffizienz der Pressluftanlagen kann um 20 bis 50 % verbessert werden, indem man Drehzahlregler installiert und mit vorbeugender Wartung [[Leck]]s findet und abdichtet.<ref name="EESI" />
 
Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) hat im Mai 2013 den ersten Branchenreport Energieeffizienz vorgestellt. Sie hat dazu Marktstrukturen, Zahlen und Trends in der Energieeffizienzbranche untersucht. Der Markt für Energieeffizienz erwirtschaftete demnach 2012 einen Gesamtumsatz von 146 Milliarden Euro. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus um 16 Prozent. Die Beschäftigtenzahl nahm im gleichen Zeitraum um 10 Prozent auf hochgerechnet etwa 800.000 Mitarbeiter zu. Der Report basiert auf einer Erhebung unter 63 Unternehmen aus verschiedenen Bereichen wie Maschinenbau, Gebäudeenergieberatung, Baustoffe, Banken und Hausgeräten sowie auf bestehenden Studien und Statistiken. Bislang fehlte ein solch umfassender Überblick über Marktdaten, Entwicklungen und Stimmungen unter Unternehmen, deren Geschäft in der Einsparung von Energie liegt.<ref>DENEFF: ''{{Webarchiv|url=http://www.deneff.org/fileadmin/downloads/Branchenmonitor_2013.pdf |wayback=20140327221410 |text=Branchenmonitor Energieeffizienz 2013 |archiv-bot=2022-10-28 10:50:18 InternetArchiveBot }}''.</ref>
 
Das Institut für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) der [[Universität Stuttgart]] veröffentlicht seit 2013 in Kooperation mit dem Fraunhofer IPA, dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Deutschen Energie-Agentur (dena) und dem TÜV Rheinland den Energieeffizienz-Index (EEI). Es handelt sich dabei um eine halbjährliche Erhebung, die Unternehmen aus 26 verschiedenen Wirtschaftszweigen (Stand: Sommererhebung 2016) bezüglich unterschiedlicher Aspekte der Energieeffizienz befragt. An der Erhebung zum Sommer 2016 nahmen dabei insgesamt 637 Unternehmen teil.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.eep.uni-stuttgart.de/eei/index.html |titel=Der Energieeffizienz-Index der deutschen Industrie |autor=Institut für Energieeffizienz in der Produktion EEP, Universität Stuttgart |zugriff=2016-07-26}}</ref>
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{{Hauptartikel|Energieeinsparung}}
 
Verbesserte Energieeffizienz ist eine der möglichen Methoden zur Energieeinsparung. Die Energieeinsparung ist der breitere Begriff, denn sie umfasst noch weitere Maßnahmen, die den Energieverbrauch vermindern, wie etwa [[Anpassungsfähigkeit|Änderungen des Verhaltens]]. Zum BeispielEs ist es auch ohne verbesserte Effizienz möglich, Energie zu sparen, zum Beispiel indem man einen Raum im Winter weniger heizt oder weniger mit dem Auto fährt.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Martin Pehnt]] |url=https://www.bpb.de/themen/wirtschaft/energiepolitik/152893/energieeinsparung-und-effizienz/ |titel=Energieeinsparung und Effizienz |werk=[[Bundeszentrale für politische Bildung]] |datum=2013-03-13 |abruf=2022-06-14}}</ref>
 
Der Energieverbrauch der Welt kann laut einer Studie der [[Internationale Energieagentur|Internationalen Energieagentur]] (IEA) durch verbesserte Energieeffizienz von [[Gebäudesystemtechnologie|Gebäuden]], [[Verkehr|Transport]] und [[Fertigungsverfahren|industriellen Verfahren]] bis 2050 um 17 bis 33 % verringert werden.<ref>IEA: {{Webarchiv|url=http://www.iea.org/textbase/npsum/ETP_german_web.pdf |wayback=20070711040353 |text=Szenarien und Strategien bis 2050 |archiv-bot=2022-10-28 10:50:18 InternetArchiveBot }} (PDF; 926&nbsp;kB), Energy Technology Perspectives 2006.</ref>
 
In der deutschen Industrie können laut einer Studie der Hochschule Niederrhein aus dem Jahr 2023 durch Effizienzmaßnahmen ohne Einschränkungen der Produktion 410 TWh/a Energie eingespart werden. Dies entspricht 44 Prozent ihres Endenergiebedarfs bzw. in etwa der Produktionsmenge von acht großen Kern- oder Kohlekraftwerken plus der Kapazität von vier der sechs neuen LNG-Terminals.<ref>{{Internetquelle |autor=Jörg Meyer, Marius Madsen, Lukas Saars |url=https://deneff.org/wp-content/uploads/2023/04/HSNR-Kurzstudie-EnEffPotentiale-Industrie-2023-03-31.pdf |titel=Kurzstudie Energieeffizienzmaßnahmen in der Industrie. Marktnahe und wirtschaftliche Energieeinsparpotentiale in der Industrie |datum=2023 |abruf=2024-04-20}}</ref>
In Deutschland kann laut einer Studie der Deutschen Unternehmensinitiative für Energieeffizienz (DENEFF) durch Effizienzmaßnahmen bis 2020 der jährliche Stromverbrauch um 68,3 Mrd. [[Wattstunde|Kilowattstunden]] reduziert werden, was ungefähr der Jahresproduktion von sechs [[Kernkraftwerk]]en entspricht.<ref>DENEFF: {{Webarchiv|url=http://www.deneff.org/fileadmin/downloads/Expertise_10_Punkte_Sofortprogramm.pdf |wayback=20140327221445 |text=''10-Punkte-Sofortprogramm'' |archiv-bot=2022-10-28 10:50:18 InternetArchiveBot }}, 7. April 2011.</ref>
 
In der EU sind 90fast 75 % allerdes WohnungenGebäudebestands nach Angaben der EU-Kommission nicht energieeffizient (Stand 2023).<ref>EU-{{Internetquelle |autor=Vertretung der Europäischen Kommission: [httpin Deutschland |url=https://germany.representation.ec.europa.eu/deutschlandnews/press/pr_releases/13056_de.htmenergieeffizienz-von-gebauden-rat-und-parlament-einigen-sich-auf-neue-vorgaben-2023-12-08_de ''Startschuss|titel= fürEnergieeffizienz dievon EuropäischeGebäuden: Energieunion.'']Rat Pressemitteilungund vomParlament 4.einigen Februarsich 2015.auf neue Vorgaben (Pressemitteilung) |datum=2023-12-08 |abruf=2024-04-20}}</ref>
 
Eine Studie von [[Prognos]] und des Instituts für elektrische Anlagen und Energiewirtschaft Aachen (IAEW) kommt zum Ergebnis, dass die Energiewende bis 2035 um mehrere Milliarden Euro günstiger gestaltet werden kann, wenn die Anreize für das Stromsparen verstärkt würden. Eine Reduktion des Stromverbrauchs um 10 bis 35 Prozent gegenüber der geplanten Entwicklung senkt die Kosten im Jahr 2035 um 10 bis 20 Milliarden Euro. Dadurch könnekönnten die StromrechnungStromkosten deutlich reduziert werden, zudem würde sich je nach Effizienzsteigerung der Ausbaubedarf im Höchstspannungsnetz bis 2050 von etwa 8500 Kilometern auf 1750 bis 5000 Kilometer verringern.<ref>[[Agora Energiewende]]: {{Webarchiv|url=http://www.agora-energiewende.de/themen/effizienz-lastmanagement/detailansicht/article/mehr-energieeffizienz-macht-energiewende-deutlich-guenstiger-20-milliarden-euro-einsparungen-jaehrl/ |wayback=20140331180708 |text=''Mehr Energieeffizienz macht die Energiewende deutlich günstiger'' }}, März 2014.</ref>
 
Die Umsetzung der politischen Ziele verläuft schleppend. Das im Zuge der [[Energiewende in Deutschland]] erklärte Ziel, den Energieverbrauch bis 2020 um 20 % gegenüber 2008 zu senken, wurde verfehlt. Es wurde eine Reduktion des Primärenergieverbrauchs um 17,2 Prozent und des Endenergieverbrauchs um 8,9 Prozent erreicht.<ref>{{Internetquelle |autor=Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) |url=https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/energieeffizienz-in-zahlen-entwicklungen-und-trends-in-deutschland-2021.pdf?__blob=publicationFile&v=5 |titel= Energieeffizienz in Zahlen. Entwicklungen und Trends in Deutschland 2021 |datum=2021-12 |abruf=2024-04-20}}</ref><br>
Die Umsetzung der politischen Ziele verläuft schleppend. Das im Zuge der [[Energiewende]] erklärte Ziel, den Energieverbrauch bis 2020 um 20 % gegenüber 2008 zu senken, wird vermutlich deutlich verfehlt, wie das [[Bundeswirtschaftsministerium]] im [[Nationaler Aktionsplan Energieeffizienz|Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz]] <small>([[:en:German National Action Plan on Energy Efficiency|en]])</small> (NAPE) Ende 2014 feststellte.<ref>BMWi: [http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/M-O/nationaler-aktionsplan-energieeffizienz-nape,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf ''Nationaler Aktionsplan Energieeffizienz''], PDF, 2014.</ref> Nach einer Metaanalyse der Agentur für Erneuerbare Energien, in der 14 wissenschaftliche Studien ausgewertet wurden, wird mit bestehenden Maßnahmen nur eine Reduktion von 10-15 % erreicht.<ref>Forschungsradar Energiewende: {{Webarchiv|url=http://www.forschungsradar.de/metaanalysen/einzelansicht/news/entwicklung-des-energieverbrauchs-in-deutschland.html |wayback=20150106021527 |text=''Entwicklung des Energieverbrauchs in Deutschland.'' |archiv-bot=2022-10-28 10:50:18 InternetArchiveBot }} 2014.</ref> Der [[Bundesverband Erneuerbare Energie]] forderte, die Anstrengungen im Bereich [[erneuerbare Wärme]] sowie im Bereich Mobilität zu forcieren.<ref>BEE: {{Webarchiv|url=http://www.bee-ev.de/3:1786/Meldungen/2014/Starke-Impulse-fuer-Klima-und-Konjunktur-nur-mit-Erneuerbaren-Energien.html |wayback=20150106021419 |text=''Starke Impulse für Klima und Konjunktur nur mit Erneuerbaren.'' |archiv-bot=2022-10-28 10:50:18 InternetArchiveBot }} Pressemitteilung, 2. Dezember 2014.</ref>
Der [[Bundesverband Erneuerbare Energie]] hatte bereits im Jahr 2014 gefordert, die Anstrengungen im Bereich [[erneuerbare Wärme]] sowie im Bereich Mobilität zu forcieren.<ref>BEE: {{Webarchiv|url=http://www.bee-ev.de/3:1786/Meldungen/2014/Starke-Impulse-fuer-Klima-und-Konjunktur-nur-mit-Erneuerbaren-Energien.html |wayback=20150106021419 |text=''Starke Impulse für Klima und Konjunktur nur mit Erneuerbaren.'' }} Pressemitteilung, 2. Dezember 2014.</ref>
 
Bereits im September 2013 hatten 21 Experten die Politik zu einer konsequenteren Effizienzpolitik aufgerufen. „Ohne eine neue Energiesparpolitik würde die Energiewende teurer, langsamer und schwieriger werden“, denn: „Je geringer der Energiebedarf, desto geringer der Bedarf an neuen Erzeugungs-, Netz- und Speicherkapazitäten.“ So sei seit Jahren bekannt, dass deutschlandweit über 60 Prozent des Endenergieverbrauchs wirtschaftlich und nachhaltig einzusparen wären, mehr als die Hälfte davon alleine in den nächsten 20 Jahren. Um die Kosten der Energiewende auf ein vernünftiges Maß zu begrenzen, drängen die Autoren daher auf eine integrierte Energieeffizienzpolitik für eine ausgewogene „Energiebalance“, bei der der Ausbau einer umweltverträglichen Versorgungsstruktur mit der Senkung der Energienachfrage Hand in Hand gehen.<ref>DENEFF: ''{{Webarchiv|url=http://www.deneff.org/fileadmin/downloads/Berliner_Erklaerung_Halbierung_der_Energieverschwendung.pdf |wayback=20140327221421 |text=Energieexperten fordern Politik zur Halbierung der Energieverschwendung auf |archiv-bot=2022-10-28 10:50:18 InternetArchiveBot }}.'' Meldung vom 5. September 2013.</ref>
 
NachNoch Ansichtim derJahr 2014 war die [[DIHK]] sindder Ansicht, Einsparziele seien überflüssig und die Senkung des Stromverbrauchs klimapolitisch nicht nötig.<ref>BMWi Energiewende direkt: [http://www.bmwi-energiewende.de/EWD/Redaktion/Newsletter/2014/26/Meldung/kontrovers-ruschkowski-bolay.html ''Brauchen wir eine verbindliche Zieltrias für Treibhausgasreduktion, Ausbau der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz?''], 5. August 2014.</ref> Im Jahr 2019 wurde jedoch auch ihrerseits die Steigerung der Energieeffizienz als wichtiger Bestandteil der deutschen Klimapolitik gesehen, unter Hinweis auf bereits stattfindende intensive Umsetzung von entsprechenden Maßnahmen in deutschen Unternehmen.<ref>{{Internetquelle |autor=DIHK |url=https://www.dihk.de/resource/blob/2910/94373792805dbaac6666e03597fffda4/energie-dihk-stellungnahme-gesetz-zu-energiedienstleistungen-und-anderen-effizienzmassnahmen-data.pdf |titel= Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Energiedienstleistungen und andere Effizienzmaßnahmen |datum=2019-02-07 |abruf=2024-04-20}}</ref>
 
== Internationale Kooperationen ==
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== Effizienzförderung in Deutschland ==
Die Senkung des Energieverbrauchs durch mehr Energieeffizienz bildet neben dem Ausbau der erneuerbaren Energie seit der 18. Legislaturperiode der Bundesregierung (2013–2017) die entscheidende Säule der Energiewende.<ref>{{Webarchiv|url=https://www.bundesregierung.de/Content/DE/_Anlagen/2013/2013-12-17-koalitionsvertrag.pdf;jsessionid=230A0161CAD6A337F16327BBD494C411.s3t2?__blob=publicationFile&v=2 |wayback=20180304213656 |text=''Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD, 18. Legislaturperiode'' |archiv-bot=2022-10-28 10:50:18 InternetArchiveBot }}, PDF, S.&nbsp;51.</ref>
 
Der Kerngedanke hinter dem Efficiency First-Prinzip: Die sauberste Energie ist jene, die gar nicht erst erzeugt, transportiert und verbraucht wird. Am 1. Juli 2015 beschloss die Bundesregierung im Rahmen ihres Aktionsprogramms Klimaschutz 2020,<ref>{{Webarchiv|url=https://www.bmu.de/themen/klima-energie/klimaschutz/nationale-klimapolitik/aktionsprogramm-klimaschutz/ |wayback=20201128224028 |text=''BMUB: Aktionsprogramm Klimaschutz 2020'' |archiv-bot=2023-04-22 03:56:42 InternetArchiveBot }}, Dezember 2014.</ref> dass bis im Jahr 2020 durch eine Verbesserung der Energieeffizienz (durch eine Erweiterung des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz, NAPE) zwischen 25 und 30 Millionen Tonnen CO<sub>2</sub> weniger emittiert werden sollen (ohne Verkehrssektor). Dafür stelltstellte das BMWi über entsprechende Förderprogramme<ref>[http://www.deutschland-machts-effizient.de/KAENEF/Redaktion/DE/Publikation/2017/foerderstrategie-energieeffizienz.html ''BMWi: Förderstrategie Energieeffizienz''], PDF, Mai 2017.</ref> insgesamt rund 17 Milliarden Euro bis zum Ende der zweiten Dekade (2020) zur Verfügung. Unter dem Motto „80 Millionen gemeinsam für den Energiewechsel“ werden seit dem Jahr 2022 Förderungen für Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen finanziert.<ref>{{Internetquelle |autor=[[BMWK]] |url=https://www.energiewechsel.de/KAENEF/Navigation/DE/Home/home.html |titel="80 Millionen gemeinsam für den Energiewechsel" |datum=2024 |abruf=2024-04-20}}</ref>
 
Am 18. November 2023 trat das [[Energieeffizienzgesetz (Deutschland)|Energieeffizienzgesetz]] in Kraft, mit dem die europarechtlichen Anforderungen der novellierten [[Energieeffizienzrichtlinie]] umgesetzt werden sollen.
Der Kerngedanke hinter dem Efficiency First-Prinzip: Die sauberste Energie ist jene, die gar nicht erst erzeugt, transportiert und verbraucht wird. Am 1. Juli 2015 beschloss die Bundesregierung im Rahmen ihres Aktionsprogramms Klimaschutz 2020,<ref>{{Webarchiv|url=https://www.bmu.de/themen/klima-energie/klimaschutz/nationale-klimapolitik/aktionsprogramm-klimaschutz/ |wayback=20201128224028 |text=''BMUB: Aktionsprogramm Klimaschutz 2020'' |archiv-bot=2023-04-22 03:56:42 InternetArchiveBot }}, Dezember 2014.</ref> dass bis im Jahr 2020 durch eine Verbesserung der Energieeffizienz (durch eine Erweiterung des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz, NAPE) zwischen 25 und 30 Millionen Tonnen CO<sub>2</sub> weniger emittiert werden sollen (ohne Verkehrssektor). Dafür stellt das BMWi über entsprechende Förderprogramme<ref>[http://www.deutschland-machts-effizient.de/KAENEF/Redaktion/DE/Publikation/2017/foerderstrategie-energieeffizienz.html ''BMWi: Förderstrategie Energieeffizienz''], PDF, Mai 2017.</ref> insgesamt rund 17 Milliarden Euro bis zum Ende der zweiten Dekade (2020) zur Verfügung.
 
== Effizienzförderung in der Schweiz ==
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* Martin Pehnt (Hrsg.): ''Energieeffizienz: Ein Lehr- und Handbuch.'' Springer, Berlin 2010, ISBN 978-3-642-14250-5.
* B. Steinmüller: ''Reducing Energy by a Factor of 10 – Promoting Energy Efficient Sustainable Housing in the Western World''. Centre for Sustainability Management (CSM), Lüneburg 2008 [http://www2.leuphana.de/umanagement/csm/content/nama/downloads/download_publikationen/66-5_download.pdf (online)]
* Miriam Vollmer: ''Nachhaltigkeit als Maßstab des Energieeffizienzgebotes – Eine Untersuchung zu §&nbsp;5 Abs.&nbsp;1, S. 1 Nr. 4 BImSchG.'' Kovač, Hamburg 2009, ISBN 978-3-8300-4123-8.
* [[Ernst Ulrich von Weizsäcker]], [[Amory Lovins]], [[Hunter Lovins]], ''[[Faktor Vier]]. Doppelter Wohlstand – halbierter Naturverbrauch.'' München 1997, ISBN 3-426-77286-8.
* Ernst Ulrich von Weizsäcker, Karlson Hargroves, Michael Smith: ''Faktor Fünf. Die Formel für nachhaltiges Wachstum.'' München 2012, ISBN 978-3-426-40022-7.
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=== Deutschland ===
* [httphttps://www.deutschland-machts-effizientenergiewechsel.de/KAENEF/Navigation/DE/Home/home.html/ Die Energieeffizienz-Kampagne des Bundesministeriums für Wirtschaft und EnergieKlimaschutz (BMWiBMWK)]
* [https://www.bmwibmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/energieeffizienz-in-zahlen-2018entwicklungen-und-trends-in-deutschland-2021.htmlpdf?__blob=publicationFile&v=5 BMWiBMWK: Energieeffizienz in Zahlen], PDF, AugustDezember 20182021
* [https://www.deutschland-machts-effizient.de/KAENEF/Navigation/DE/NTRI-Energieeffiziente-Geraete/ntri-energieeffiziente-geraete.html Die Nationale Top-Runner-Initiative für energieeffiziente Geräte (NTRI) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi)]
* [https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/energieeffizienz-in-zahlen-2018.html BMWi: Energieeffizienz in Zahlen], PDF, August 2018
* [http://www.wupperinst.org/energieeffizienz Thema Online „Energieeffizienz“] – Publikationen und Forschungsaktivitäten des Wuppertal Instituts
* [http://www.dena.de/ Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)]
* [http://www.deneff.org/ Deutsche Unternehmensinitiative für Energieeffizienz e.&nbsp;V. - DENEFF]
* [http://www.foederal-erneuerbar.de/uebersicht/bundeslaender/BW%7CBY%7CB%7CBB%7CHB%7CHH%7CHE%7CMV%7CNI%7CNRW%7CRLP%7CSL%7CSN%7CST%7CSH%7CTH%7CD/kategorie/effizienz Bundesländer-Übersicht zu Energie-Effizienz]
* [http://www.bine.info/ BINE – Energieforschung für die Praxis]
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* [http://www.bfee-online.de/ Bundesstelle für Energieeffizienz]
* BMWi (August 2018): [http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/E/energiestatistiken-grafiken#page=18 Energiedaten: Gesamtausgabe] (S. 18: Primärenergieverbrauch, Stromerzeugung und Energieeffizienz (Grafik) von 1990 bis 2017)
* [http://www.bee-ev.de/fileadmin/Publikationen/EnEV2016_Mit_Erneuerbaren_Energien_alles_im_gruenen_Bereich.pdf BEE: Klimaneutral und kosteneffizient die EnEV 2016 erfüllen. Informationsbroschüre zur Energie-Einspar-Verordnung 2016]
 
=== Österreich ===
* [httphttps://www.bmwfjbmk.gv.at/ENERGIEUNDBERGBAUthemen/ENERGIEEFFIZIENZenergie/Seiten/defaulteffizienz.aspxhtml Energieeffizienz-Seiten des MinisteriumsBundesministeriums für WirtschaftKlimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, FamilieInnovation und JugendTechnologie]
* [https://www.klimaaktiv.at/energiesparen.html Informationen zu energieeffizienten Betrieben, Geräten und Beleuchtung von der Österreichischen Energieagentur]
* [http://www.monitoringstelle.at/ Energieeffizienz-Monitoringstelle des Ministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend]
* [https://www.energieeffizienzmonitoring.at Energieeffizienz-Monitoringstelle der unabhängigen Regulierungsbehörde E-Control]
 
=== Schweiz ===
* [httphttps://www.bfe.admin.ch/energiebfe/indexde/home/das-bfe/das-programm-energieschweiz.html/ EnergieSchweiz. Programm des Bundesamtes für Energie BFE für Energieeffizienz und erneuerbare Energien]
* [http://www.energieeffizienz.ch/ Schweizerische Agentur für Energieeffizienz, Zürich]
* [http://www.energie.ch/energieeffizienz Energieeffizienz in Kurzform, energie.ch]