„Ernährungssoziologie“ – Versionsunterschied

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[[Sozialverhalten|Ernährungsverhalten]] kann erfasst, statistisch ausgewertet und in Modelle umgesetzt werden. Daraus ablesbare [[Pattern|Konsummuster]] können soziologisch analysiert und gedeutet werden.
 
Auch die [[Ethnologie]], wie etwa [[Audrey Richards]], hat hier einschlägige Beiträge erarbeitet, wobei es mehrfache Überschneidungen zur Ernährungssoziologie gibt, wie das deutschsprachige Einführungswerk "Kulinarische Ethnologie - Beiträge zur Wissenschaft von eigenen, fremden und globalisierten Ernährungskulturen" belegt, in dem Ethnologen und Soziologen gemeinsam den aktuellen Forschungsstand (2018) publizierten. Der Terminus "Kulinarische Ethnologie" wiederum leitet sich aus einem Werk des auch in der Soziologie stark rezepierten Ethnologen [[Claude Lévi-Strauss]] ab, der 1968 ein Buchkapitel mit dem Titel "Petit traité d’ethnologie culinaire" (dt. ''Eine kleine Abhandlung in kulinarischer Ethnologie'') veröffentlichte.
 
== Soziologische Klassiker zur Ernährungssoziologie ==
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== Ernährungsarmut ==
 
Ein zentrales Thema ernährungssoziologischer Forschung ist die ''Ernährungsarmut''. Hierbei wird zwischen "absoluter Ernährungsarmut" und "relativer Ernährungsarmut" unterschieden. Absolute Ernährungsarmut ist vor allem ein Problem, welches dauerhaft fast nur in Ländern des globalen Südens auftritt. Allerdings wird auch in Ländern des globalen Nordens zunehmend öfters eine temporär auftretende absolute Ernährungsarmut diagnostiziert. Die Soziologen [[Stefan Selke]] und Sabine Pfeiffer weisen hierbei auf sich etablierte Institutionen wie "Die [[Tafel (Organisation)|Tafeln]]" oder "[[Suppenküche|Suppenküchen]]n" hin. Die beiden Soziologen zeigen aber auch am Beispiel Deutschland, wie die relative Ernährungsarmut zunimmt. Hierbei geht es primär um "alimentäre Teilhabe", also die Möglichkeit, durch eine entsprechende finanzielle Kaufkraft, an der kulinarischen und gastronomischen Kultur der Gegenwartsgesellschaft selbstbestimmt teilhaben zu können.
 
== Extremsituationen ==
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* Daniel Kofahl, Sebastian Schellhaas: Kulinarische Ethnologie. Beiträge zur Wissenschaft von eigenen, fremden und globalisierten Ernährungskulturen. Transcript, Bielefeld 2018. ISBN 978-3-8376-3539-3.
* [[Claude Lévi-Strauss|Claude Levi-Strauss]]: Petit traité d’ethnologie culinaire (dt. Eine kleine Abhandlung in kulinarischer Ethnologie). In: Mythologica III. Der Ursprung der Tischsitten. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986. ISBN 3-518-27769-3.
* Sabine Pfeiffer: ''Die verdrängte Realität: Ernährungsarmut in Deutschland: Hunger in der Überflussgesellschaft''. Springer, Berlin/ New York 2014, ISBN 978-3-658-04664-4.
* Simon Reitmeier: ''Warum wir mögen, was wir essen: Eine Studie zur Sozialisation der Ernährung.'' transcript Verlag, Bielefeld 2013, ISBN 978-3-8376-2335-2.
* Stefan Selke (Hrsg.): ''Tafeln In Deutschland: Aspekte einer sozialen Bewegung zwischen Nahrungsmittelumverteilung und Armutsintervention.'' VS Verlag, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-18005-2.
* Monika Setzwein: ''Zur Soziologie des Essens. Tabu - Verbot - Meidung.'' VS Verlag, 1997, ISBN 3-8100-1797-3.
* Monika Setzwein: ''Ernährung - Körper - Geschlecht: Zur sozialen Konstruktion von Geschlecht im kulinarischen Kontext.'' VS Verlag, Wiesbaden 2004.
* [[Hans Jürgen Teuteberg]] (Hrsg.): ''Die Revolution am Esstisch. Neue Studien zur Nahrungskultur im 19./20. Jahrhundert.'' Verlag Steiner, Stuttgart 2004, ISBN 3-515-08447-9.