„Ernährungssoziologie“ – Versionsunterschied

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== Soziologische Klassiker zur Ernährungssoziologie ==
 
Ernährung ist in der Soziologie von Anfang an und wiederkehrend ein Thema gewesen, wenngleich keines, das herausragend ausgearbeitet worden wäre. Als wegweisend gilt der Aufsatz von [[Georg Simmel]] ''[[Soziologie der Mahlzeit]]'' von 1910, in dem er vergemeinschaftende Aspekte des gemeinsamen Essen und Trinkens herausarbeitet.<ref>Georg Simmel: ''Soziologie der Mahlzeit.'' In: ''Der Zeitgeist, Beiblatt zum Berliner Tageblatt Nr. 41'' (= ''Festnummer zum hundertjährigen Jubiläum der Berliner Universität.''). Berlin 1910, S. 1–2. ([https://socio.ch/sim/verschiedenes/1910/mahlzeit.htm online])</ref> [[Norbert Elias]] beschreibt in ''[[Über den Prozess der Zivilisation]]'' wie sich Tischsitten und die Verwendung von Esswerkzeugen (Besteck) sukzessive über die Jahrhunderte entwickelte und auch [[Pierre Bourdieu]] führt in seinem Hauptwerk ''[[Die feinen Unterschiede]]'' aus, wie Ernährungshandeln und Ernährungsverhalten als kulturelles Kapital habitualisiert zum Einsatz kommt.
 
== Komplexität der Ernährung in der Gegenwart ==
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== Materielle Kultur der Ernährung ==
Die Benutzung von bestimmtem [[Essbesteck]] ist nicht physiologisch zwingend, außer um die Nahrung mundgerecht vor dem Verzehr zu verkleinern. In [[Norbert Elias]]' ''[[Über den Prozess der Zivilisation]]'' findet sich eine aufschlussreiche Erörterung zum Bedeutungswandel des [[Messer]]s und der Einführung der [[Gabel (Werkzeug)|Gabel]]. Den Einfluss sozialkultureller Faktoren auf die Verwendung von Essbesteck lässt sich unter anderem daran erkennen, dass weltweit nur eine Minderheit der Menschen überhaupt Esswerkzeuge (Gabel, Löffel, Messer, Stäbchen) verwendet. Der Großteil der Esskulturen beinhaltet keinerlei Esswerkzeuge oder Reglements, solches zu benutzen. Stattdessen wurde die meiste Zeit der Menschheitsgeschichte und auch noch heute wird, weltweit gesehen, überwiegend mit der Hand gegessen.
 
== Siehe auch ==