„Deutsches Künstlertheater“ – Versionsunterschied

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Auf dem Grundstück Budapester Straße 35 in Berlin-Tiergarten Süd, ursprünglich Nürnberger Straße 70–71, wurde 1911 von [[Jacob Epstein]] (*&nbsp;1874 in Königshütte, Oberschlesien; †&nbsp;1948 in London) das Theater als Opernspielstätte gegründet; zunächst trug es den Namen „Kurfürstenoper“.<ref name="praefcke"/> Es wurde ein Gebäude im [[Neoklassizismus (Kunst)|Neoklassizistischen Stil]] vom Architektenbüro [[Hildenbrand & Nicolaus]] mit 1045 Sitzplätzen und einer Tuffsteinfassade errichtet. Erste Operninszenierungen folgten.
 
Aus dieser Zeit stammt eine Kritik von [[Arthur Neisser]], die enthusiastisch anhob: „Wenn man nach langer Abwesenheit wieder in die deutsche Musikmetropole Berlin zurückkehrt und nun bald nach seiner Ankunft ein funkelnagelneues Opernunternehmen ein interessantes, neues Werk aus der deutschen Taufe heben sieht, dann überkommt einen doch wieder der grosse Respekt [...]“ Allerdings galt dieser Respekt den Kulturschaffenden in diesem Haus, nicht dem Gebäude selbst. Über dieses schrieb Neisser, man merke ihm die allzu schnelle Inbetriebnahme an, schon im Treppenhaus begegne einem ein kitschiges Ornament und das Haus habe „mit der Musik in seiner Bauweise ganz und gar nichts zu schaffen, weder nach der ornamentalen noch nach der innenarchitektonischen Seite, und in dem Foyer weht eine eisige Luft, auch stilistisch verstanden [...]“<ref>Arthur Neisser, ''Der Schmuck der Madonna. Oper aus dem neapolitanischen Volksleben in drei Akten von Ermanno Wolf-Ferrari. Erstaufführung an der Berliner Kurfürstenoper am 28. Dezember'', in: ''Neue Zeitschrift für Musik'' 79, 1912, S. 4 ([https://archive.org/stream/NeueZeitschriftFrMusik1912Jg079/Nzfm1912Jg079#page/n11/mode/2up/search/Salden Digitalisat])</ref> Das Theater wurde auch schon bald umgebaut: 1913 übernahm Max Epstein das Haus als Eigentümer und Leiter, er ließ das Gebäude vom Architekten [[Oskar Kaufmann]] umbauen und gab ihm einen neuen Namen. Die [[Künstler-Theater-Sozietät]] entwickelte ein neues Konzept für ein „unthyranisch<!-- sic! Zitat; aber wirklich damals so geschrieben? Ist eher mittelalterlich. --> geführtes Sprechtheater“. Eröffnet wurde die erneuerte Spielstätte mit [[Gerhart Hauptmann]]s ''[[Wilhelm Tell (Schiller)|Wilhelm Tell]]''-Inszenierung nach [[Friedrich Schiller]]. Bereits 1915 wurde das Projekt aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und größerer Meinungsverschiedenheiten unter den Beteiligten aufgegeben. Der Direktor des [[Lessingtheater (Berlin)|Lessingtheaters]], [[Victor Barnowsky]], übernahm die Theaterleitung; das Haus wurde nun „Deutsches Künstlertheater“ genannt. Das neue Profil war von [[Curt Goetz]] und dem Komiker [[Max Adalbert]] bestimmt, aber auch die Operetten von [[Hugo Hirsch]] wurden weiter hier uraufgeführt. 1924 geriet auch dieses Konzept in finanzielle Schwierigkeiten und Barnowsky gab auf.
 
In der Folgezeit bis 1935 wechselten die Intendanten und gaben dem Haus unterschiedliche Profile, unter ihnen [[Heinz Saltenburg]]. Unter Saltenburg wurde das Haus endgültig zu einem Operettentheater. 1935 enteignete der [[Nationalsozialismus|nationalsozialistische]] Staat Max Epstein und trieb ihn ins Londoner Exil. Das Theater wurde nun den Staatstheatern unterstellt und als „Staatstheater - Kleines Haus“ bezeichnet.<ref name="praefcke">''Berlin: Staatstheater Kleines Haus'' auf [http://www.andreas-praefcke.de/carthalia/germany/berlin_staatstheater.htm www.andreas-praefcke.de]</ref> Gustaf Gründgens war von 1935 bis 1943 Generalintendant. Mit [[Emil Jannings]] und [[Heinz Rühmann]] wurden jetzt vor allem Komödien aufgeführt.