Dietrich Niethammer

deutscher Mediziner
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Dietrich Niethammer (* 24. Oktober 1939 in Leipzig) ist ein deutscher Kinderarzt und Onkologe.

Niethammer studierte Medizin in Tübingen, Wien und München und wurde bei Elfriede Aulhorn an der Augenklinik der Universität Tübingen promoviert. Danach war er dort Assistent und 1968 zu einem Forschungsaufenthalt an der University of California, San Diego. Er baute die Abteilung für pädiatrische Onkologie an der Universitätsklinik in Ulm mit auf und führte 1975 eine der ersten allogenen Knochenmarktransplantationen bei Kindern mit aplastischer Anämie in Deutschland durch. 1977 habilitierte er sich in Pädiatrie und wurde 1978 Professor in Tübingen und Ärztlicher Direktor der Abteilung Hämatologie der Universitätsklinik. 1989 wurde er geschäftsführender Direktor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin. Inzwischen ist er emeritiert.

Niethammer publizierte auch zu ethischen Fragen der Sterbebegleitung von Kindern.

2006 erhielt er die Ernst Jung Goldmedaille in Medizin. Ein Preis für Leistungen in pädiatrischer Onkologie der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) ist nach ihm benannt. 2005 wurde eine Stiftung für kranke Kinder in Tübingen nach ihm benannt. 2014 wurde Dietrich Niethammer mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Er ist verheiratet und hat drei Kinder.

Schriften

  • Gut versorgt im Kinderkrankenhausbetrieb? Interdisziplinäres Arbeiten im Kinderkrankenhaus. In: Wege zum Menschen. Zeitschrift für Seelsorge und Beratung, heilendes und soziales Handeln, Band 66 (2014), S. 19–30.
  • Wenn ein Kind schwer krank ist: Über den Umgang mit der Wahrheit. Suhrkamp, Berlin 2010 (MedizinHuman, Band 11), ISBN 978-3-518-46164-8.
  • Die Bedeutung der Schule im Leben krebskranker Kinder. Erfahrungen und Perspektiven. In: Zeitschrift für Pädagogik und Theologie, Band 61 (2009), S. 73–81.
  • Das sprachlose Kind: Vom ehrlichen Umgang mit schwer kranken und sterbenden Kindern und Jugendlichen, Schattauer Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-7945-2580-5.
  • Ehrenpromotion Prof. Dr. Dietrich Niethammer – "Wenn Kinder und Jugendliche sterben müssen", Der Rektor der Ernst-Moritz-Arndt-Univ.,, Greifswald 2005 (Greifswalder Universitätsreden, N.F., Nr. 113), ISBN 3-86006-240-9.
  • "... immer zu trösten". Ethische Beratung im ärztlichen Alltag. In: Zeitschrift für evangelische Ethik, Band 46 (2002), S. 205–213.
  • Soll man mit schwerkranken Kindern über den Tod reden? In: Zeitschrift für Medizinische Ethik, Band 51 (2005), S. 115–128.
  • Sterbehilfe und Sterbebegleitung in der Pädiatrischen Onkologie, Klin. Pädiatrie, Band 215, 2003, S. 166–170
  • Death of Child, in: A. Karim, D. Newling, H. Kuitert, V. Wortman (Hrsg.) Death: Medical, Spiritual and Social Care of Dying, VU University Press, Amsterdam 1998, ISBN 90-5383-503-2.
  • Das Sterben der Kinder, Zeitschr. Mediz. Ethik, Band 40, 1994, S. 213–221

Quelle

  • Biographie anlässlich der Ausschreibung des Dietrich Niethammer Preises 2012