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Bei den ersten Schiffen dieses Typs wurde der Fokus noch mehr auf die Geschwindigkeit gelegt als auf die Seetüchtigkeit. Sie hatten einen flachen Boden mit wenig Tiefgang, der [[Außenbord]] erreichte nur eine Höhe von drei Metern. Deshalb waren sie anfällig für Schlagseite; wenn die See rauer wurde, konnte die starke Krängung sie sehr schnell zum Kentern bringen. Bei aufkommendem Sturm wurde infolgedessen sofort die nächste geschützte Bucht angelaufen. Schiffe dieses Typs waren mitunter mehr als 30 m lang, manchmal auch etwas länger, mit fünfzehn oder dreißig Ruderbänken pro Kammer. Die Takelung blieb für antike Kriegsschiffe lange Zeit rudimentär, da Ruder zu dieser Zeit die effizientesten Antriebsmittel waren. Ihre Takelage bestand aus ein oder zwei Masten. Der Hauptmast wurde mittschiffs aufgerichtet und trug ein einziges, quadratisches Segel. Der zweite Mast war ebenfalls mit einem Segel bestückt (griech. Artemon), es war etwas mehr nach vorne geneigt und erheblich kleiner als das Hauptsegel. Die Segel konnten über mehrere Leinen gehisst, gerefft oder ausgerichtet werden. Die antiken Galeeren besaßen noch keine abgewinkelten Steuerruder, mit [[Pinne (Schiffbau)|Pinne]] und vertikalen Ruderblättern, wie wir sie heute noch kennen, diese kamen erst im 13. Jahrhundert in Gebrauch. Man manövrierte stattdessen mit ein oder zwei schräg nach hinten ausgerichteten Rudern. Da sie relativ häufig zum Einsatz kamen, nutzten sich die antiken Galeeren sehr schnell ab. Mit Ausnahme des Kiels bestanden die übrigen Bestandteile nur aus Weichholz, meist das der Kiefer. Die Schiffe waren dadurch zwar erheblich schneller, aber weniger lang haltbar. Darüber hinaus waren die damaligen Abdichtungstechniken (Pech und Wachs) noch nicht ausgereift. Die Lebensdauer einer Galeere betrug daher selten länger als zehn Jahre. Für längere Seereisen konnte sie mangels Stauraum für Vorräte ebenfalls nicht genutzt werden.<ref>Delitte/Lo Storto, Band 13, 2021</ref>
 
Mit dem Aufstieg Roms zur einzigen Seemacht im Mittelmeer waren die herkömmlichen Triremen aber zu schwer und zu langsam für die neue Hauptaufgabe, die Jagd auf [[Piraterie|Piraten]]. Kleine schnelle Kriegsschiffe wie die [[Liburne]] wurden zur neuen Hauptwaffe der römischen Flotte.<ref name="HF">{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/2010/26/Seefahrt-Galeerensklaven |titel=Geschichte der Galeeren |werk=Hauke Friederichs, DIE ZEIT, Nr. 26 |datum=2010-06-24 |abruf=2019-08-29}}</ref> Dennoch wurden von den Römern anfangs auch wahre Großkampfschiffe verwendet, die [[Quadrireme]] oder [[Quinquereme]] die eine Verdrängung von 200 [[Registertonne]]n gehabt haben sollen. Die Bezeichnungen gehen wahrscheinlich auf die Anzahl der Ruderer pro Seite zurück. Das Fehlen archäologischer Funde macht es unmöglich die Zahl ihrer Ruderreihen zu bestimmen. Bei vier oder fünf Ruderreihen hätten die zuoberst liegenden Ruder zudem eine unverhältnismäßige Länge aufweisen müssen. In römischen Schriften werden Schiffe mit mehr als zweitausend (!) Mann Besatzung erwähnt, ihre tatsächliche Existenz wird jedoch in Fachkreisen bezweifelt (vgl. hierzu [[HMS Victory]] mit 850 Mann). Dies hätte wohl auch die schon hochentwickelte römische Schiffsbautechnik zweifellos weit über die Grenzen des Machbaren hinaus gebracht. Vielmehr scheint es sich dabei um Prunkschiffe der Imperatoren gehandelt haben (siehe [[Nemi-Schiffe]]) die nur der einmaligen Repräsentation bei Festlichkeiten dienten. Die großen römischen Kriegsgaleeren konnten wahrscheinlich bis zu 300 Ruderer und 100 Seesoldaten aufnehmen. Auch ihr Angriffs- und Verteidigungsarsenal war beeindruckend. In diesem Zusammenhang wird von [[Balliste]]n, schweren Katapulten, [[Onager (Waffe)|Onagern]], Kampftürmen und einer ausklappbaren Enterbrücke ([[Corvus J(Waffe)|corvus]]) berichtet. Einige dieser Waffen konnten angeblich bis zu 200 kg schwere Geschosse über die gleiche Entfernung auf den Gegner schleudern.<ref>Delitte/Lo Storto, Band 13, 2021</ref>
 
Das Erbe des antiken Schiffbaus lebte in der [[Dromone]], dem Standardkriegsschiff des [[Byzantinisches Reich|byzantinischen Reiches]], fort. Dromonen verfügten über einen Unterwasserrammsporn, zwei Riemenreihen und ein [[Rahsegel]]. Die Dromone stand somit am Ende einer langen Entwicklung und war ein schon sehr ausgereifter Schiffstyp, der aber technisch seine Grenzen erreicht hatte und kaum noch Potential für eine Weiterentwicklung bot.