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Die jüdische Tradition versteht „heilig“ auf verschiedene Weisen. Am prominentesten jedoch ist der Bezug auf die [[Tora]] und die [[Mitzwa|Gebote]], die Gott nach der Überlieferung des [[Tanach]]s am [[Sinai (Berg)|Sinai]] offenbart hat. Durch ihren [[Bund (Bibel)|Bund]] mit Gott dem „Ewigen“ sind seine Gebote zu erfüllen. Der Begriff des ‚Heiligen‘ (קדוש) enthält im Grunde die Trennung zwischen dem Weltlichen, dem Physikalischen, dem Menschlichen einerseits, das andererseits dem ewigen Wesen, Gott, gegenübersteht und es [[Transzendenz|transzendiert]].
Die jüdische Tradition versteht „heilig“ auf verschiedene Weisen. Am prominentesten jedoch ist der Bezug auf die [[Tora]] und die [[Mitzwa|Gebote]], die Gott nach der Überlieferung des [[Tanach]]s am [[Sinai (Berg)|Sinai]] offenbart hat. Denn allein der „Ewige“ ist rein, nur er ist heilig ({{B|Lev|11-17}}, {{B|Num|19}}). Kein Mensch kann solch eine „absolute Reinheit“ erreichen, denn der Mensch kann nie wie der „Ewige“ sein. Zwischen Mensch und dem „Ewigen“ existiert gewissermaßen eine „Trennmembran“.<ref>[[Ilse Müllner]]: ''Räume - Körper - Heiligkeit. Dynamiken von Raum und Geschlecht aus exegetischer Sicht.'' In: [[Angela Kaupp]] (Hrsg.): ''Raumkonzepte in der Theologie Interdisziplinäre und interkulturelle Zugäng.'' Matthias Grünewald Verlag, Ostfildern 2016, ISBN 978-3-7867-3089-7, S. 72–74</ref><ref>[[Beate Ego]]: ''Reinheit / Unreinheit / Reinigung (AT).'' Erstellt: April 2007, auf bibelwissenschaft.de [https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/reinheit-unreinheit-reinigung-at/ch/be61b91055d14fe63f39b53d34b8e22c/] hier 2„2. Rein / unrein bzw. Reinigung als priesterliche KonzeptionKonzeption“</ref> Deshalb werden der menschliche [[Seele#Judentum|Geist]]<ref>[[Annette M. Böckler]]: ''Die Seele im Judentum.'' Bibel heute, Band: 48, Heft: 189, 2012, S. 22–24 [http://www.annette-boeckler.de/aboeckler/0252_Seele_im_Judentum.pdf]</ref><ref>[[Yanki Tauber]]: ''Was ist eine Seele?'' Jüdische Info, auf de.chabad,org [https://de.chabad.org/library/article_cdo/aid/468252/jewish/Was-ist-eine-Seele.htm]</ref> und [[Guf|Körper]] auch immer der [[Sünde#Judentum|Sünde]] ({{heS|עבירה|averah|de=Übertretung, der Gebote}})<ref>[[Jörn Kiefer]]: ''Sünde / Sünder (AT).'' Erstellt: Aug. 2017, auf [https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/suende-suender-at/ch/54261f4408ca3b62bcb2c66e03459f39/#h4] hier „2. Der Sprachgebrauch der Hebräischen Bibel“</ref> verfallen, die eine Folge der Nichtbeachtung der [[Mitzwa|Gebote]] ist.<ref>[[Isaak Herzberg|Isaac Herzberg]]: ''„Mein Judentum“. Die hauptsächlichsten unterscheidenden Merkmale des Judentums und des Christentums.'' M. W. Kaufmann, Leipzig 1918, auf d-nb.info.de [https://d-nb.info/1185867066/34] hier S. 25; 32–33</ref> Der Mensch wird niemals die „reine Wahrheit“ erfassen können; sein „Herz“ wird nie ohne Leidenschaften sein. Es ist der [[Bund (Bibel)#Judentum|Bund]] den der „Ewige“ mit dem [[Volk Israel]] geschlossen hat, damit es rein werde und bleibe indem es die Gebote einhält.
 
Das Wort, das im Buch [[Leviticus]] für diese Trennung steht, ''hivdil'', wird im Buch [[1. Buch Mose|Genesis]] in der [[Schöpfung]]sgeschichte für den Prozess der Erschaffung benutzt. Die Erschaffung wird dabei als ein Vorgang der ordentlichen Trennung zwischen Land und Wasser, Licht und Dunkelheit&nbsp;–&nbsp;auch Heiligkeit und Profanität, Gerechtigkeit und Willkür verstanden. Die Priesterschaft und Israel&nbsp;–&nbsp;ein Volk von Priestern&nbsp;–&nbsp;sehen sich in der Aufgabe, diese am Sinai geoffenbarte Ordnung zu erhalten, da davon das Wohl jedes Juden bzw. Israeliten, des Volkes Israel, ja sogar das der Menschheit und der Erde abhänge.