„Hamburg-Block“ – Versionsunterschied
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[[Datei:KAS-Wahlaufforderung-Bild-4673-1.jpg|mini|Wahlplakat 1953]]
Der '''Hamburg-Block''' (Kurzbezeichnung: '''HB''') war ein Zusammenschluss der [[Politische Partei|Parteien]]
== Ursprung ==
Im Hamburg der Nachkriegszeit versuchte das bürgerliche Lager bereits zweimal, die sozialdemokratische Dominanz mit einer gemeinsamen Verbindung zu bezwingen. Bei der Wahl [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 1946|1946]] standen CDU und FDP einem Bündnis wie dem [[Vaterstädtischer Bund Hamburg|Vaterstädtischen Bund Hamburg]] (VBH) von [[Paul de Chapeaurouge]] abwartend oder sogar ablehnend gegenüber.<ref>Stubbe
Zur [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 1953|Bürgerschaftswahl 1953]] entstand das dritte Mal ein Bündnis, das die
== Der Wahlkampf ==
Der Wahlkampf verlief bei der Menge von verschiedenen Parteien und Persönlichkeiten eher unkoordiniert. Auf der einen Seite versuchte die kostenlose Zeitung ''„[[Der Hanseat]]“'' unter der Leitung des CDU-Politikers [[Otto Link]]
Das zentrale Thema des Wahlkampfes war die Schulreform des SPD-Senats. Die Schulreform war schon in der zweiten Wahlperiode der Bürgerschaft (1949–1953) der Hauptstreitpunkt. Innerhalb der Reform war vor allem die Einführung einer sechsjährigen Grundschule der Knackpunkt. Der Widerstand gegen diese Reform formierte sich nicht nur innerhalb der Bürgerschaft, sondern auch in der Tagespresse und der Öffentlichkeit. Dass auch CDU und FDP mit vielen Teilen der Reform einverstanden waren, blieb bei der öffentlichen Auseinandersetzung unbeachtet. Der SPD-Senat lag mit seiner Einschätzung falsch, dass der Widerstand innerhalb der zweiten Wahlperiode schon abklingen würde. Die bürgerlichen Parteien konnten ihren Widerstand gegen die Reform bis in den Wahlkampf ausdehnen und dort sogar nochmals forcieren. Erich Lüth beschreibt, dass der Wahlkampf „an Härte“ zunahm und dass gerade bei diesem Thema von einer „traditionellen Wohltemperiertheit“ der Hanseaten keine Rede mehr sein konnte.
== Bürgerschaftswahl und Wahlperiode ==
Der Hamburg-Block erhielt 50 % der Stimmen und somit die [[absolute Mehrheit]] der Mandate in der Bürgerschaft. Mit den 62 Sitzen konnte er den [[Senat der Freien und Hansestadt Hamburg|Senat]] stellen. Vorher musste aber der
Der neue Block-Senat hatte es schwer in seinen neuen Aufgaben. Die meist unerfahrenen Senatoren mussten sich in den Deputationen, in der Bürgerschaft und den Ausschüssen mit kundigen Opponenten und zum Teil sogar ehemaligen Senatoren
Aber auch innerhalb der Koalition kam es immer wieder zu Differenzen. Die Freien Demokraten hatten zum Teil das Gefühl, vom Ersten Bürgermeister nur unzureichend in die Regierungsgeschäfte einbezogen und zudem schlecht unterrichtet zu sein. Die FDP konnte sich außerdem nur schwer mit deutsch-nationalen Strömungen in der DP identifizieren.<ref name="Welt">[
Zu einer Regierungskrise kam es 1956. Die Sozialdemokraten und die Deutsche Partei kamen überein, ein konstruktives Misstrauensvotum gegen den Bürgermeister Kurt Sieveking zu stellen. Das Ziel war, den ehemaligen Bürgermeister Max Brauer wieder einzusetzen. Der damalige Bundeskanzler [[Konrad Adenauer]] intervenierte, indem er den DP-Bundestagsabgeordneten [[Hans-Joachim von Merkatz]] nach Hamburg schickte. Dieser brachte den Hamburger Landesverband dazu, sich weiterhin loyal zum amtierenden Bürgermeister zu stellen. Nach der erfolgreichen Aktion Adenauers wurde die Absprachen zwischen der SPD und der DP nicht eingehalten. Das Misstrauensvotum wurde mit 57 (von 120) Stimmen gegen Sieveking abgelehnt.<ref>Lüth
Bereits nach drei Jahren in der Regierungskoalition wurde die Entfremdung der Liberalen vom Hamburg-Block immer deutlicher. Die Gefahr einer Wahlschlappe bei der anstehenden Bürgerschaftswahl sorgte zudem dafür, dass die FDP noch vor Ablauf der Wahlperiode das Bündnis verließ, um wieder ihr eigenes Profil in der Öffentlichkeit zu schärfen.<ref name="Welt" />
== Ende des Hamburg-Blocks ==
Der Hamburg-Block zerfiel am Ende der Wahlperiode. Zur [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 1957|Bürgerschaftswahl 1957]] trat er nicht mehr an. Die Meinungsunterschiede der Parteien im Hamburg-Block waren immer wieder zu Tage getreten und zum Ende der Wahlperiode deutlich stärker geworden. Durch das neue Wahlgesetz, welches nur noch die reine [[Verhältniswahl]] kannte, wurden zudem politische Bündnisse unbedeutender. Bei der Wahl 1957 traten die Parteien daher wieder einzeln auf.
Bis heute sieht die CDU in der Rückbetrachtung die FDP in der Schuld, dass 1957 das
== Einzelnachweise ==
<references responsive />
== Literatur und Quellen ==
* [[Erich Lüth]]: ''Die Hamburger Bürgerschaft 1946–1971. Wiederaufbau und Neubau'' (im Auftrag der Hamburger Bürgerschaft, Hamburg 1971).
* [[Helmut Stubbe
* Helmut Stubbe da Luz: ''Von der „Arbeitsgemeinschaft“ zur Großpartei. 40 Jahre Christlich Demokratische Union in Hamburg (1945–1985)''
== Weblinks ==
* [http://www.cduhamburg.de/
* [
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[[Kategorie:Historische Partei (Deutschland)]]
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